In einem gut funktionierenden Betrieb darf auch mal gestritten werden. Besonders, wenn es um Sinn und Unsinn der neuen Facebook-Timeline geht. Und damit die restlichen Kollegen nicht bei der Arbeit gestört werden, machen Christian Faltin und Myrjam Ansorge das lieber mal per Mail. Denn was Facebook angeht sind beide zwar auf einer Wellenlänge, aber eben nicht immer einer Meinung…

Leiste

Von: Christian Faltin
Gesendet: Dienstag, 11. Oktober 2011 12:08
An: Myrjam Ansorge
Betreff: Unser Facebook-Streit

Der Anfang:

Um es kurz zu machen: Ich bin dagegen. Nicht immer, aber diesmal. Zumindest, wenn es um das neue Timeline-Design von Facebook geht.

Zu kleinteilig, lauter kleine Infoblöcke und ein Bild als zentraler Blickfang, das zwar schön steht, aber auf Dauer langweilt. Wahrscheinlich bin ich für das Augenpulver zu alt.

 

MA: Ich kann mich nicht beklagen. Wurde doch Zeit, dass mal was Neues kommt! Endlich: Alle Unwegsamkeiten der vergangenen Jahre auf nur einem Zeitstrahl! Ganz bequem kann endlich nachgeklickt werden, wo ich eigentlich im Oktober letzten Jahres so unterwegs war, welche Musikvideos mir zu der Zeit gefielen, mit wem ich am Wiesn-Tisch saß und – ganz wichtig – was man damals so auf dem Frühstücksteller hatte. Mühseliges Tagebuch schreiben wird damit überflüssig. Einfach ganz entspannt durch Facebook blättern. Spart auch Papier und schützt die Umwelt. Und wem es zu unübersichtlich ist mit der Timeline, der kann ja immer noch im Activity Log-Modus nachschauen.

 

CF: Will ich Facebook wirklich als Tagebuch nutzen? Ne! Ich poste in Facebook sowieso nur völlig unbedenkliche Dinge, die ich jedermann – auch dem Verfassungsschutz – jederzeit offenlegen würde. Weil: Bei Facebook habe ich zu 99 Prozent berufliche Kontakte, also eher Bekannte unterschiedlicher Nähegrade.  Meine realen Freunde sind in einer Altersgruppe, in der man sich noch anruft, trifft oder anderweitig kommuniziert (Mail). Über Facebook kommuniziere ich privat höchstens mit meinem Nachwuchs oder meinen Neffen und Nichten. Oder hinterlasse mal einen Post bei anderen Bekannten und jobaffinen Seiten. Was soll denn jetzt bei Facebook bitteschön besser sein als vorher? Der Mensch ist doch ein Gewohnheitstier, der hat es nicht gerne, wenn sich alle Halbjahre die Nutzer-Oberfläche massiv ändert.   

 

MA: „Der Veränderung die Tür verschließen, hieße das Leben selber aussperren.“, sagte schon der alte Walt Whitman. OK, zugegeben: Vielleicht ein bisschen hoch gegriffen. Aber mal ehrlich: Hätten sich auch die Kommunikationsmittel – dazu gehören auch die Netzwerke mit ihren neuen Funktionen und Nutzeroberflächen – nicht ständig verändert und weiterentwickelt, dann würden wir heute unseren Freunden noch aufwändige Mails tippen. Auch hätten sich viele Möglichkeiten, Kontakte, Gespräche, Treffen etc. nie ergeben. Und geht nicht bei jeder Neuerung das gleiche Theater los? Stichwort E-Mail. Damals hörte man auch oft „Brauch ich nicht. Wenn ich was von jemandem will, dann ruf ich an“. Wer wie wann und wo Facebook nutzt – beruflich, privat oder als Alter-Ego – das bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Und was den Verfassungsschutz angeht: Der hat ja ohnehin seinen Trojaner…

 

CF: Wer, bitte schön, ist Walter Whitman? Aber gut. Weißt doch, ich bin ja nicht grundsätzlich gegen alle Neuerungen. Aber muss es wirklich in so schneller Abfolge sein? Immer dann, wenn ich mir mühsam die neueste Office-Version zu 10 Prozent erschlossen habe, kommt eine neue. Jetzt treib ich mich auf Facebook, Twitter, Google +, Xing und LinkedIn rum und investiere viel zu viel Zeit in meine Social-Kanäle. Das muss sich ändern! Also bitte kurz und knapp ein paar Gründe, warum das neue Facebook wirklich Sinn macht. Merci!


MA: Ich finde nicht unbedingt, dass es sich ändern muss. Wahrscheinlich liegt das vor allem daran, dass ich mich hauptsächlich auf Facebook beschränke. Ob etwas Sinn macht oder nicht liegt meiner Meinung nach im Auge des Users. Ich mag das neue Facebook. Vor allem, weil es endlich einfacher geworden ist Inhalte zu verwalten: Anstelle mühselig durch den kompletten Stream zu scrollen kann ich jetzt meine gesammelten Bilder, Posts und was eben sonst noch die letzten Jahre angefallen ist, schön gemütlich mit ein paar Klicks vom Activity-Log aus verwalten. Außerdem finde ich die Gesamtdarstellung angenehmer: Anstatt fünf zusammengestückelte Fotos zu haben beschränkt es sich jetzt auf ein großflächiges Cover-Bild hinter dem Portrait. Gefällt mir.

Coca Cola tut es, Microsoft Deutschland, BurdaMercedes-Benz und noch viele andere bekannte Marken. Die Rede ist vom Social Media Newsroom. Kaum eine Woche, in der nicht über das Tool berichtet wird. Hinsichtlich der Umsetzung scheiden sich jedoch nach wie vor die Geister. Denn die Frage ist und bleibt: Was macht einen guten Social Media Newsroom aus? Und wie lässt sich dieser in die bestehende Unternehmenskultur integrieren?

Formal lässt sich dies relativ leicht zu beantworten, wenn auch jedes Unternehmen selbst entscheiden muss, welche Funktionen es integriert. Hier also eine erste Aufstellung:

1. Multimedia-Galerie mit Fotos zum Unternehmen etc.

2. Verlinkung zu Plattformen wie Twitter, Facebook, Flickr, Youtube etc.

3. Presse-Center (Pressemeldungen, News Releases, Medienspiegel)

4. Einbetten der Social Media Tools

5. Weiterführende Links / RSS Feeds

6. Executive Corner (inkl. Foto, Kontakt und XING-Profil)

7. Aktuelle Termine und Events

8. Such- und Kommentarfunktion

9. Tag Cloud

10. Verlinkung zu Blogs / Corporate Blog

11. Einbetten in den Unternehmensauftritt

Aber auch wenn alle diese Punkte beachtet werden, spielen Kriterien wie Aktualität, Dialog und Design eine zusätzliche und wichtige Rolle. Nicht zu vergessen – den Ausschlag über den individuellen Liblings-SMN gibt nicht zuletzt ein Quäntchen Subjektivität. Über Geschmack lässt sich eben nicht streiten. Der beste Social Media Newsroom – dazu haben wir in der Agentur eine kleine Umfrage gestartet (SMN unserer Kunden natürlich ausgenommen). Lesen Sie hier das Ergebnis:

Stefan: Mein Favorit ist der Burda SMN. Verglichen mit der Konkurrenz ist er klar State of the Art: Tagesaktuell, vielfältige Verlinkungen auf zahlreiche Web 2.0-Plattformen und dennoch übersichtlich und klar strukturiert. Einziges kleines Manko: Der Link zu den Ansprechpartnern mit Kontaktmöglichkeiten für Journalisten und Blogger steht ganz unten rechts, etwas versteckt auf der Seite. 

Sonja: Mir gefällt der SMN von Construktiv. Er ist gut in den Unternehmensauftritt integriert, übersichtlich gestaltet und an die CI angepasst. Besonders positiv hervorzuheben ist die deutliche Sichtbarkeit des Ansprechpartners für Presseanfragen sowie die schöne Flickr-Bilderleiste. Das Manko: Videoinhalte fehlen völlig.

Sarah: Ich surfe oft in Online-Shops. Daher ist mir gleich der SMN von Otto aufgefallen. Hier überzeugt vor allem die Optik. Ich kenne keinen anderen SMN, der so CI-konform und so anschaulich ist. Darüber hinaus sind alle wichtigen Elemente (Fotos, Videos, Texte, Feedback-Funktion) in der Navigation sofort sichtbar. Und besonders wichtig: Der Pressekontakt ist mit Telefonnummer und eMail-Adresse aufgeführt.

Christian: Verglichen mit Apple oder Google kann Microsoft in Deutschland mit einem absolut stimmigen Newsroom punkten. Ganz besonders beeindruckend finde ich das Social Media Directory, in dem Microsoft alle Accounts und Präsenzen im Sozialen Web auflistet: Von Foren, Usergroups und Communities bis hin zu Blogs, den Youtube-Kanälen und Twitter-Accounts. Meines Wissens gibt es bei keiner anderen deutschen Firma eine derart umfangreiche Übersicht. Über Belehrungen und Ergänzungen freue ich mich aber gerne in diesem Blog. 

Silke: Mich überzeugen vor allem Funktionalität und Dialogfunktionen. All das bietet der SMN von Zucker Kommunikation. Auf einen Blick sind alle Social Media Präsenzen der
Agentur sichtbar, der Presseansprechpartner ist inklusive seines
XING-Profils abgebildet.Die News Releases können sofort kommentiert und in ein Bookmarkverzeichnis aufgenommen werden und sind thematisch nach RSS-Feed getrennt. Besonders schön: "Zucker in den Medien" kann abonniert werden. Einziges Manko: Der SMN ist nicht in den Unternehmensauftritt integriert so dass der SMN auch lediglich auf die Webseite verlinkt.

Weitere Beispiele und Bewertungen von Social Media Newsrooms finden Sie auch hier. (sib)

Zeitungen haben Käufer und Leser, Nachrichten-Websites Visits und Unique User. Doch die derzeit angesagte Währung ist eine andere: Fans! Wer hat wieviel bekennende Anhänger auf Facebook – im Web 2.0-Zeitalter inzwischen eine geradezu essentielle Frage. Vor diesem Hintergrund hat cocodibu die Fans der großen deutschen Nachrichten-Angebote recherchiert. Bemerkenswert: Spiegel Online liegt – anders als bei den IVW-Online und AGOF-Rankings – mit 37.718 Fans deutlich vor Bild.de (23.479 Fans). Auffällig auch die Popularität von Zeit Online. Mit 13.724 Anhängern ist das Angebot das drittstärkste aller Nachrichten-Websites. Alle Zahlen im Überblick:

1.
Spiegel Online                          37.718

2. Bild.de                                     23.479

3. ZEIT ONLINE                            13.724

4. suedduetsche.de                       9.384

5. stern.de                                    6.745

6. WELT KOMPAKT                      6.217

7. WELT ONLINE                          3.816

8. FAZ.NET                                   1.867

9. Handelsblatt                              1.772

10. Focus Online                           1.694

11. Financial Times Deutschland     1.607

12. Cicero                                      531

(Stand: 23.04.2010)

Klar beschäftigen wir uns im Job viel mit Sozialen Netzwerken. Aber wie handhaben wir bei cocodibu eigentlich den Spagat zwischen beruflich und privat bei Facebook & Co?Jede/r Mitarbeiter/in ein wenig anders, wie die kleine Freitagsumfrage in unserer Agentur zeigt:

Silke

Facebook ist für mich bisher die einzige Plattform, die ich rein privat nutze. Da ich Profile auf XING, Twitter & Co. rein beruflich betreibe, sehe ich in Facebook meine kleine private Oase der virtuellen Privatsphäre. Genau aus diesem Grund habe ich auch alle öffentlichen Verbreitungswege meiner Posts gesperrt. Liebe Kollegen, Kunden und Journalisten – bitte seid mir nicht böse, aber momentan genieße ich meine kleine Welt und den freien Austausch mit meinen Freunden auf Facebook – rein der Lust an Social Media wegen. Nachdem Facebook aber immer mehr zum Marketing-Instrument heranwächst, ist das wohl ein Luxus, den ich mir nicht mehr allzu lange leisten kann.

Christian

Facebook nutze ich derzeit zu 99 Prozent beruflich. Unter einem Klarnamen, cfaltin, und mit derzeit 67 „Freunde“. 

Derzeit schaue ich mir mit großen Interesse Gruppen und Fansites von Unternehmen auf Facebook an. Viele Seiten sind, trotz vieler Fans, aber eher tote Konstrukte. Allerdings gibt es auch einige Beispiele, die wirklich leben, wie z.B. die Seite der Bewerbung von München als Olympiastadt für 2018 oder eine MINI-Site oder die Facebook-Fanpage des Deutschen Taschenbuchsverlags

Persönlich bin ich ein noch äußerst zurückhaltender Facebook-User (Grüße an Ilse Aigner!). Derzeit läuft vor allem mein Twitter-Account und unser Agenturblog auf Facebook ein. Nach einer anfänglichen Phase, in der ich ALLE beruflichen Kontakte bestätigt habe, habe ich vor kurzem meine „Freundesliste“ drastisch bereinigt. Jedenfalls wundere ich mich immer wieder, wie viele Leute meine Freunde auf Facebook werden wollen, die sowieso über Xing mit mir vernetzt sind und/oder mir auf Twitter folgen. Meine privaten Kontakte pflege ich eher im direkten Dialog, da meine realen Freunde oft nicht aus der Branche kommen und Facebook nur aus den Medien kennen. Mein Profilfoto mit Bud Spencer ist übrigens noch aus den Doppelgänger-Wochen auf Facebook übriggeblieben. Und weil‘s irgendwie passt, bleibt es jetzt erst mal.   

Sarah

Ich nutze Facebook rein privat und das soll auch so bleiben. Auch Leute, die ich nicht kenne oder nicht leiden kann, füge ich nicht als Freunde hinzu. Beruflich habe ich bisher nur dann was auf die Pinnwand gepostet, wenn es mit unserem Blog oder der cocodibu-Fanpage zu tun hatte. Das ist aber auch schon alles. Rein beruflich nutze ich dafür Twitter und Xing (aber auch nur wegen der Präsenz und den Kontaktmöglichkeiten)

Sonja

Facebook nutze ich selbst nur privat, suche nicht nach beruflichen Kontakten, doch wenn ich von beruflichen Kontakten angefragt werde, bestätige ich in der Regel die Freundschaft, wenn ich denjenigen persönlich kenne. Ein inhaltlicher Austausch zu beruflichen Aspekten findet bei mir trotzdem kaum über Facebook statt, sondern über die üblichen Verdächtigen (Xing, Twitter). Ich habe kein Problem damit, wenn berufliche Kontakte z. B. Fotos oder andere Postings (z. B. Hobbies oder Interessen) von mir über Facebook erfahren – was ich verbergen möchte, poste ich auf keiner einzigen Plattform.

Michaela

Mit Facebook oder Lokalisten halte ich mich nur über die Dinge, die in meinem privaten Umfeld passieren auf dem Laufenden. Je nach Lust & Laune oder Notwendigkeit schreibe ich private Nachrichten oder poste etwas an die Pinnwand. Oft bin ich aber auch tagelang überhaupt nicht online und muss dann nicht gleich das Gefühl haben, ich könnte etwas Wichtiges verpassen.

Xing und Twitter hingegen nutze ich rein beruflich. So kann ich  genau abgrenzen, wo ich private oder berufliche Informationen einstelle. Dadurch komme ich nicht durcheinander und kann auch priorisieren, wo ich öfter online bin, bzw sein muss.

Leander Wattig gehört zu den Wegbereitern, die Social Media in der deutschen Buchbranche salonfähig gemacht haben. Mit seiner Initiative Ich mach was mit Büchern, hat er die Verlage endlich wach gerüttelt und ihnen gezeigt, wie wichtig und effizient Social Media für die Branche sein kann. Alle Verlage, die etwas auf sich halten, sind mittlerweile mit einem eigenen Twitter-Account oder Facebook-Auftritt im Netz. Aber was ist mit den Autoren? Die sind oft auf sich alleine gestellt und müssen das Laufen im Web 2.0 selber lernen. Chris Brogan von New Media Labs hat in einem Interview erste Anhaltspunkte gegeben, wie Autoren digital Fuß fassen und mit ihren Lesern in den Dialog treten können:

1. Keine Angst vor neuem: sich im Netz Zuhause fühlen

2. Den Dialog mit Usern/Lesern suchen

3. Keine reine Werbung absondern, sondern echte Inhalte bieten

Das Thema gewinnt an Fahrt: Eine erste Schützenhilfe haben die Autoren jetzt auch seitens ihrer Verlage erhalten. Am 5. Februar fand im Literaturhaus München das erste verlagsübergreifende Social Web-Treffen statt. Dabei gaben Autoren und Verlage Einblicke in ihre zaghaften Versuche, im Netz zu punkten. Allerdings: Eine Facebook-Fanseite im Netz reicht noch lange nicht aus, um den Abverkauf eines Titels zu steigern. Die Vernetzung macht's.Ist diese vorhanden, dann klappt es auch mit dem Dialog. Autoren wie  Jochen Mai machen es bereits vor: Auf seinem Blog karrierebibel.de postet er wöchentlich mehrer Beiträge rund um die Themen Job, Karriere und den Büroalltag, seinem Twitter-Account folgen bereits mehrere tausend und auch auf Facebook ist er mit einem eigenen Profil vertreten. Und wenn das dann alles gegeben ist, dann klappt es vielleicht auch mit dem Bestseller…

Mdays2010

In der BMW-Welt, dem automobilen Tempel für Fahrfreudige, fand in München Ende Januar – am "day after the iPad" – das Klassentreffen der (deutschen) Mobile Branche statt: die M-Days. Hier ein paar persönliche Gedanken und Fakten, dich ich aus den beiden Kongress- und Messetagen mitgenommen habe:

– Mobile Advertising ist (noch auf niedrigem Niveau) einer der großen Wachstumsbereiche der kommenden Jahre (deshalb hat Google auch Admob gekauft). Dazu wird die rasante Verbreitung sowohl der Smartphones als auch des iPad beitragen

APPs sind ein wichtiger Weg, um die Nutzer an Bezahlinhalte via Internet zu gewöhnen. Der Umsatz mit Apps soll sich in den nächsten drei Jahren weltweit verdoppeln. Für eine Goldrausch-Stimmung bei Verlagen ist trotzdem kein Anlass. Yoc-Chef Dirk Kraus rechnete plausibel vor: der Umsatz deutscher Medienhäuser mit Apps könnte 2010 bei rund 9 Mio. Euro liegen. Und Gewinner sollte es maximal drei pro Kategorie (News, Sport, Wirtschaft u.a.) geben  

Apple sitzt mit dem iTunes-Store am langen Hebel. Es kann die Inhalte und deren Preise kontrollieren, steuert die zentrale Abrechnung und verfügt über alle Kundendaten – ein Traum für Apple, ein Alptraum für viele Inhalteanbieter und Medienhäusern.Nach Google und Microsoft könnte Apple mit dem Wachstum des Mobile Web zum dritten großen Oligopolisten aufsteigen.   

– Die Experten sind sich uneins, wer langfristig gewinnen wird: die APP oder das Mobile Web. Sicher ist, in den kommenden Jahren wird die App erst mal richtig durchstarten.

Die M-Days sind auf jeden Fall einen Besuch wert und haben APP-etit auf mehr gemacht. Wir kommen wieder. (CF)

Nachtrag: (Fast) alle Vorträge zum Download gibt es hier.

Wer sich mit dem Thema Online-PR ernsthaft befaßt, kommt darum nicht herum: Suchmaschinenoptimierung – bzw. genauer gesagt: suchmaschinenoptimiertes Schreiben. Um die Kenntnisse hier ein wenig aufzufrischen, stand bei cocodibu dazu heute eine kleine Trainingseinheit auf dem Programm. Dafür hatten wir uns einen fachkundigen Coach gewählt: Hansjörg Rampl, Head of SEO von explido Webmarketing. Für echte Profi-SEOler sicher bekanntes Terrain, für PRler immer wieder eine Erfahrung: die Wahl des richtigen Keyword-Settings, die Gewichtung der Erfolgsfaktoren Verlinkung, Inhalt und Technik, "sprechende" URLs und natürlich vor allem: die richtige Schreibe: Einsatz der Keywords, Fettungen, Bildunterschriften und, und, und. Fazit: Helmut Markworts oft gehörtes Motto "Immer an den Leser (User) denken" hat auch im digitalen Zeitalter nicht an Gültigkeit verloren. Wer etwa versucht, die Datenkrake Google – durch beispielsweise besonders exzessives Keyword-Setting -  zu überlisten, verliert.Umgekehrt ist Aktualität bei den Suchmaschinen noch längst nicht alles. Deren Spider fahren vor allem auf organische Verlinkungen ab. Wie soetwas in der Praxis aussieht und wie man es für die PR nutzen kann – nun, das würde hier jetzt wahrscheinlich den Rahmen sprengen.

Das junge Jahr 2010 hat einen ersten Rekord: Twitter-CEO Evan Williams meldet über seinen Account ein Allzeit-Hoch für den Microblogging-Dienst. Klingt auf dem ersten Blick ja auch ganz plausibel. Twitter – das ist doch dieses rasant wachsende, weltweit gehypte Angebot. Ist es nicht: Nicht nur, dass sich das Wachstum verlangsamt hat. In Amerika sind die Userzahlen seit Juni sogar rückläufig, wie der US-Dienst mashable diese Woche berichtet. Droht Twitter damit ein jäher Absturz wie so vielen vormals angesagten Web-Innovationen a la Second Life? Wohl kaum: Anders als die virtuelle Parallelwelt bietet Twitter einen konkreten Nutzen: Es informiert schneller als andere über die wichtigsten Nachrichten, Unternehmen schießen darüber sekundenschnell ihre aktuellen Angebote heraus – und jetzt hält es sogar Einzug im Bereich der Stellensuche. So etwa bei dem Social Media-Berater Klaus Eck.

Die erste Assoziation beim Durchclicken von Dirk Mantheys neuem Diät-Portal eatsmarter.de: ganz schön üppig. Über 1.000 Rezepte, Video-Kochschule, Hollywood-Getuschel zum Thema Essgewohnheiten, iphone-Apps und, und, und.Nun mag man einwenden, dass das Web nicht gerade arm ist an Kochtipps und -Seiten. An solchen allerdings schon: Aufwändige Fotoproduktionen, opulente Optik, professionelle Texte. Und: kein paid content. Ein erfrischendes Gegengewicht also zum gegenwärtigen (Verlags-)Mainstream aus kostemlosem user generated content, clicks und Werbeerlöse heraus zu pressen – bzw. die eigenen Websites in Bezahlangebote umzumodeln.

Hierzulande nimmt davon noch kaum einer Notitz, in Amerika ist es vielleicht schon "the next big thing to come": UStream, die Webplattform für Live-Streaming. Egal, ob Musik, Entertainment oder etwa Gaming. Jeder User mit Web-Cam kann hier sein ganz persönliches Reality TV live senden. Das ganze ist allerdings deutlich mehr als eine Freak Show: Weil UStream inzwischen 45 Millionen User pro Monat hat, ist daraus inzwischen ein ziemlich kommerzielles Spektakel geworden (auch weil die Sendungen für die gängigen Social Media-Plattformen embedable sind). US-Entertainment-Größen nutzen UStream immer öfter, um ihre Popularität zu steigern. Die Top-Reichweiten 2009 hat jetzt das amerikanische Wirtschaftsmagazin Fast Company zusammen gefasst – die meisten der Streams knackten dabei die Millionenen Viewer-Grenze.