Wer sich schon immer mal fragte, über welche Wege und Kanäle Web-Portale an Investoren kommen, um ihre Expansion zu finanzieren, bekommt seit Sonntag eine verblüffende Antwort: über die Zeitung. Und zwar ausgerechnet über den Kleinanzeigenteil. Im Rubrikenteil der FAZ vom 4. März preist sich etwa ein nicht genanntes Portal an: Wer fünf bis sechs Millionen Euro locker macht, kann sich mit 33 Prozent an dem Auftritt beteiligen. Für Verleger mag das zwei Seiten haben. Die beruhigende: Keine noch so ausgeklügelte Targeting-Technologie schafft es zur Zeit, die sicher nicht ganz anspruchslose Zielgruppe "Multi-Millionäre mit Investmentplänen im Web" angemessen anzusprechen. Die schlechte: Die Kontakte gehen an den Zeitungen vorbei. Interessenten werden an eine Google-Adresse verwiesen.

Stefan Krüger

FAZ

Natürlich ist Nasenzählen nicht alles. Und ja, natürlich kann man mit quantitativen Zahlen im Social Web nicht die Qualität und den Grad der Interaktion messen. Deshalb ist unser Digitalranking der Tageszeitungen (ohne Boulevardzeitungen) nicht mehr als ein kurzes Schlaglicht auf die aktuelle Reichweite der Überregionalen im Social Web. Trotzdem gibt es einen ersten Eindruck, wie groß das Interesse an den Angeboten im Netz ist. Insbesondere, wenn man die Kanäle untereinander vergleicht. Sieger des cocodibu-Januarrankings ist die Süddeutsche, gefolgt von Welt und taz.

Dabei gibt es quer durch alle Kanäle durchaus unterschiedliche Rangreihen. Liegen auf YouTube (nach Zahl der Videoaufrufe) FTD und taz vorne, dominieren bei Facebook SZ und FAZ. Auch bei Twitter und Google+ spielt die kleine taz erstaunlich weit oben mit, so dass sie im Gesamtklassement die FAZ überholen kann, weil diese auf Google+ vorerst verzichtet.

Das ausführliche Ranking Tageszeitungen Januar 2012 zum Download

Erstaunlich weit bei Google+ist bereits Die Welt. Während alle anderen Titel nur einen Bruchteil der Facebook-Fans (nach Zahlen) ausweisen, kommt sie bereits auf einen Wert von 70 Prozent. Insgesamt jedoch erzielen die Tageszeitungen über Facebook eine weitaus größere Reichweite als über Google+: 150.000 Fans (für alle sieben Titel) stehen gerade mal 22.000 Menschen gegenüber, die SZ&Co. in ihren Kreisen haben. Bei Twitter folgen insgesamt rund 266.000 Follower den Accounts.

Die beiden Wirtschaftszeitungen Handelsblatt und Financial Times Deutschland kommen im Gesamt-Klassement auf eine identische Punktzahl, setzen aber unterschiedliche Schwerpunkte. Das Handelsblatt liegt bei Twitter deutlich voran, die FTD bei den Videoabrufen. Eindeutig das Abschneiden der Frankfurter Rundschau. Sie weist die geringste Reichweite im Social Web auf.

Apps für Smartphones und Tablets gehören ebenso wie ePaper für die meisten Zeitungen bereits zum Standardangebot. Da jedoch keine Verkaufszahlen frei zugänglich gemacht werden, sind die Apps in der Tabelle nicht gelistet. Das gilt auch für die Blogs der Tageszeitungen, von denen es zunehmend mehr gibt. Zumeist haben diese einen thematischen Schwerpunkt und werden von einem Redakteur hauptverantwortlich betreut. 

Christian Faltin

 Zur Methodik: Die Zahlen wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus den aufgeführten Quellen am 23. Januar 2012 erhoben. Alle entsprechenden Accounts sind in dem beiliegenden PDF-Dokument verlinkt. Sollten wider Erwarten nicht zutreffende Accounts aufgeführt sein, bitten wir um eine kurze Benachrichtigung.

Der Euro-Krisenmonat Oktober war ein goldener Herbst für die meisten Nachrichtenseiten. Dies belegt die IVW-Online-Rangliste, die gestern erschienen ist: Demzufolge konnten fast alle Nachrichten-Anbieter im Oktober 2011 die Zahl ihrer Visits steigern. Ausnahme bildet neben n-tv auch die Seite der FAZ. Deren Website-Relaunch ist maßgeblich für den Besucherrückgang von 2,7% verantwortlich. Dadurch konnten Zeit Online und stern.de einige Plätze gut machen. Letztere verzeichnen mit einem Plus von über 12% den größten Anstieg im Vergleich zum Vormonat September. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat FOCUS online prozentual am meisten zugelegt.Bis auf die FAZ konnten alle Seiten gewinnen.

Ranking

 

Parallel zum Traffic der Seiten haben wir uns den Spass gemacht, den monetären Wert der angegebenen Nachrichtenseiten "auszurechnen". Auf urlpulse kann man neben den Zugriffszahlen auch den geschätzten Wert der Website sowie den Wert pro Besucher einsehen – sofern man den Zahlen glaubt. Wie die zutandekommen erklärt URLpulse nämlich leider nicht. Beim Blick auf die Werte wird aber schnell klar, dass sich die monetären Größen stark an den Zugriffszahlen orientieren und weitgehend linear – also eher ausgependelt sind. 

Mit einem Seitenwert von 52 Millionen Euro ist spiegel.de der best-platzierte Nachrichten-Anbieter bei URLpulse. Im gesamtdeutschen Vergleich landet Spiegel Online auf Platz 8 – und muss sich dabei nur internationalen Größen wie Google, Facebook oder YouTube geschlagen geben.

Spiegel
Insgesamt errechtnet URLpulse für die zehn meistbesuchten Nachrichtenseiten Deutschlands einen Gesamtwert von 183 Millionen Euro. Zum Vergleich: Platz eins in Deutschland belegt google.de mit einem fast doppelt so hohen Wert von 325 Mio. Euro. Wie wenig diese Zahl wert ist, zeigt ein Blick auf die Statistik der Werbeumsätze: mit Suchmaschinenwerbung wird 2011 – nach einer Schätzung des OVK – rund 2 Mrd. € in Deutschland verdient, das Gros davon geht an Google.  Der Wert der URL: Unbezahlbar!

Kristin Kellermann/Christian Faltin

Der Preis für die "Debatte des Tages" geht heute eindeutig an den FAZ-Netzökonom Holger Schmidt (44). Sein Interview mit Sandra Sieber, Professorin für Informationssysteme an der IESE Business School in Barcelona, liefert zweifelsfrei neue Impulse und ein paar streibare Thesen in der schon ein wenig müde gewordenen Diskussion zum Thema Social Media. Kostprobe: "Soziale Medien werden nicht wegen, sondern trotz des Managements eingesetzt". "Social Media wird eigentlich nie von der traditionellen Firmenstruktur initiiert". "Viele Führungskräfte sind zu alt für Social Media". Naja, vielleicht ist es dann doch nicht ganz so einfach. Mag ja sein, dass die "digital natives" tatsächlich einen gewissen Vorteil im Umgang mit neuen Tools wie Facebook haben – sie sind ihnen manchmal ja geradezu in die Wiege gelegt worden. Andererseits schaden auch hier ein wenig Erfahrung und ein gewisser strategischer Weitblick nicht. Weiviele Social Media-Initiativen sind in den vergangenen Wochen und Monaten kopflos und aktionistisch gestartet worden? Man denke nur an all die Social Media Newsrooms, die ohne Content-Zufuhr jetzt im Netz vor sich hin vegetieren. Also, jetzt bitte mal nicht gleich beim Thema Social Media wieder den Generationskonflikt schüren. (sk)

Zeitungen haben Käufer und Leser, Nachrichten-Websites Visits und Unique User. Doch die derzeit angesagte Währung ist eine andere: Fans! Wer hat wieviel bekennende Anhänger auf Facebook – im Web 2.0-Zeitalter inzwischen eine geradezu essentielle Frage. Vor diesem Hintergrund hat cocodibu die Fans der großen deutschen Nachrichten-Angebote recherchiert. Bemerkenswert: Spiegel Online liegt – anders als bei den IVW-Online und AGOF-Rankings – mit 37.718 Fans deutlich vor Bild.de (23.479 Fans). Auffällig auch die Popularität von Zeit Online. Mit 13.724 Anhängern ist das Angebot das drittstärkste aller Nachrichten-Websites. Alle Zahlen im Überblick:

1.
Spiegel Online                          37.718

2. Bild.de                                     23.479

3. ZEIT ONLINE                            13.724

4. suedduetsche.de                       9.384

5. stern.de                                    6.745

6. WELT KOMPAKT                      6.217

7. WELT ONLINE                          3.816

8. FAZ.NET                                   1.867

9. Handelsblatt                              1.772

10. Focus Online                           1.694

11. Financial Times Deutschland     1.607

12. Cicero                                      531

(Stand: 23.04.2010)

Wir kennen das ja von der einschlägigen Fachpresse: Video-Berichterstattung gehört ja bei Internet World Business, Werben & Verkaufen, Horizont und Co. schon seit längerem zum guten Ton. Trotzdem habe ich diese Zeiten als ehem. Redakteurin von W&V nicht mehr aktiv miterleben dürfen – immerhin habe ich vor über 2,5 Jahren schon meine Segel Richtung PR gesetzt. 

Umso schöner, dass ich nun hier bei cocodibu diese Erfahrung trotzdem machen durfte: Als Moderatorin war ich vorgestern auf der Affiliate TactixX, der führenden Branchenveranstaltung der Affiliate Branche, unterwegs. Im Auftrag des Veranstalters explido WebMarketing, die wir in der PR unterstützen dürfen, habe ich Video-Interviews mit Referenten und Besuchern des Kongresses geführt. 

Mein wichtigstes Learning: Bei Video-Interviews gilt es mehr zu beachten, als zunächst gedacht. Das fängt schon bei der Wahl des Standorts für den Dreh an (Haben wir genügend Licht? Ist es ruhig genug für den Ton?), geht weiter bei der kurzen Vorbesprechung mit dem Interview-Partner (Kann ich die Fragen vorher sehen? Wo und wann werden die Videos ausgestrahlt?) und endet sicherlich nicht zuletzt mit diversen Absprachen mit dem Kameramann (Wie schnell können wir schneiden? Gibt es ein Intro oder eine Bauchbinde? Welche Parts müssen wir kürzen?). 

Ein weiteres Learning: Der Mensch ist von Natur aus kamerascheu. Zumindest war es gar nicht so leicht – abgesehen von den fest vereinbarten Interview-Partnern – die TactixX-Besucher auch mal ganz spontan zu Video-Interviews zu bewegen. Doch mit einer gehörigen Portion an Charme und leichten Überredungskünsten habe ich mir dann doch noch einige Branchenkenner vor die Linse geholt. 

Das Fazit meiner ersten Video-Dreh-Erfahrung: Eine schöne neue Herausforderung, die mir sehr viel Spaß
gemacht hat und, die sich hoffentlich bald wiederholen wird!

Und jetzt viel Spaß bei meinem ersten TactixX-Video: meine Interview-Partnerin war Sabine Haase von affilinet (SZ)

Affiliate TactixX – Interview Sabine Haase from Mike Rübesam on Vimeo.

So wechselhaft die Kommunikationsbranche auch ist. Eine Sache hat Tradition – der Aprilscherz.  Wir haben den heutigen Tag zum Anlass genommen, unsere diesjährigen Favoriten zusammen zustellen.

Also viel Spaß und – April, April!!! 🙂


1. Innenminister starten Social Network

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Anlässlich des immer weiter wachsenden Interesses an Social Media-Anwendungen wie Facebook oder My Space setzt jetzt auch die Politik im ganz großen Stil auf die neuen Kommunikationswege.

2. Verkaufsstart des iPad in Gefahr?

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Nach ganz sicheren Informationen der FAZ wird der Verkaufsstart des neuen iPad auf unbestimmte Zeit verschoben!


3. Keine Landlust im TV!

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Der in Heft Nr. 13 der W&V angekündigte digitiale TV-Kanal
"Landlust" war, wie heute auf der Homepage der W&V verkündet
wurde, lediglich ein Aprilscherz!

Alle die sich schon auf digitale Garten-, Koch- und Wohntipps gefreut
haben, müssen nun doch weiterhin auf die gedruckte Form des Objektes aus dem Landwirtschaftsverlag Münster zurückgreifen.

4. Leak: Screenshot zeigt iPad im Online-Shop von Aldi

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Heutzutage
bekommt man bei den gängigen Discountern eben nicht nur die Dinge des täglichen Bedarfs…

5. Google kauft Burda – und vielleicht auch den Rest der Branche

Burda

Das Geheimprojekt "Burgle" wirft noch viele Fragen auf, doch noch im Laufe des heutigen Tages wird
das Ausmaß der Übernahme der Hubert Burda Media durch den
Internetgigant Google offiziell bekanntgegeben.

6. If online April Fools Pranks Had Balls

USA 

April Fool´s Dayauf amerikanisch 🙂

Olaf Kolbrück, der Off-the-record-Blogger von Horizont, hat sich diese Woche in einem lesenswerten Beitrag ein paar schlaue Gedanken darüber gemacht, warum Social Media-Projekte manchmal scheitern. Sein Fazit: Social Media kostet. Nicht nur Zeit, sondern auch Geld.Und: Unternehmen, für die ihre Kunden "Zielgruppe" und "Absatzmarkt" sind, tun sich sehr schwer damit, mit Menschen sympathisch und unterhaltend in den Dialog zu treten

Ich habe mir erlaubt, diese Analyse um ein paar Gedanken zu ergänzen.Vor allem um die Prognose, dass – trotz erster Fehlversuche – Social Media in spätestens drei Jahren zum normalen Kommunikationsmix gehört.  Bitte hier lang zum Originalartikel

Wer sich mit dem Thema Online-PR ernsthaft befaßt, kommt darum nicht herum: Suchmaschinenoptimierung – bzw. genauer gesagt: suchmaschinenoptimiertes Schreiben. Um die Kenntnisse hier ein wenig aufzufrischen, stand bei cocodibu dazu heute eine kleine Trainingseinheit auf dem Programm. Dafür hatten wir uns einen fachkundigen Coach gewählt: Hansjörg Rampl, Head of SEO von explido Webmarketing. Für echte Profi-SEOler sicher bekanntes Terrain, für PRler immer wieder eine Erfahrung: die Wahl des richtigen Keyword-Settings, die Gewichtung der Erfolgsfaktoren Verlinkung, Inhalt und Technik, "sprechende" URLs und natürlich vor allem: die richtige Schreibe: Einsatz der Keywords, Fettungen, Bildunterschriften und, und, und. Fazit: Helmut Markworts oft gehörtes Motto "Immer an den Leser (User) denken" hat auch im digitalen Zeitalter nicht an Gültigkeit verloren. Wer etwa versucht, die Datenkrake Google – durch beispielsweise besonders exzessives Keyword-Setting -  zu überlisten, verliert.Umgekehrt ist Aktualität bei den Suchmaschinen noch längst nicht alles. Deren Spider fahren vor allem auf organische Verlinkungen ab. Wie soetwas in der Praxis aussieht und wie man es für die PR nutzen kann – nun, das würde hier jetzt wahrscheinlich den Rahmen sprengen.

Neues Jahr, neuer Job: Gerade aus dem erholsamen Weihnachtsurlaub zurück wechselte ich vergangene Woche auf die andere Seite des Schreibtisches – zumindest für fünf Tage. Bei der w&v bzw. beim Kontakter schnupperte ich Redaktionsluft, schrieb jede Menge Artikel und lernte den Alltag einer Redaktion eines angesehenen Marketing-Fachblatts live kennen.

Warum? Ein kleines Redaktions-Praktikum gehört zu meinem Volontariat bei cocodibu dazu. Und da meine beiden Chefs Christian und Stefan gesagt haben, dass es Anfang Januar generell etwas ruhiger als sonst wäre (von wegen :-)), hat es mich nun zur w&v gezogen. Warum dahin? Erstens, weil ich schon den einen oder anderen Redakteur von unserem Weihnachtsfest kenne und zweitens, weil wir sowieso viel mit der w&v und dem Kontakter zu tun haben.

Also tat ich mein Bestes und war eine Woche ein festes Mitglied im Ressort Agenturen/Unternehmen. Ressortleiter Conrad Breyer – ein sehr interessanter und angenehmer Mensch – und Lena Herrmann mit Volontärin Daniela Winderl waren meine Kollegen. Mein persönliches Fazit: So stellt man sich die Arbeit in einer Redaktion vor! Nach einer kurzen Einarbeitung konnte ich selbst in die Tasten hauen: Knapp zwanzig Online-Beiträge, zwei Artikel in der Printausgabe des aktuellen Kontakters, Jurorenaquise für den Client Award und jede Menge Konferenzen. Toll, als angehende PR-Beraterin auch mal die andere Seite zu sehen – auf welche Themen und Vorschläge Journalisten eingehen und auf welche nicht. Außerdem ist die Kunst des Schreibens unter Zeitdruck (Stichwort Redaktionsschluss) eine besondere Erfahrung.

Nun bin ich wieder zurück bei cocodibu und wende mich meinen PR-Aufgaben zu. Ich habe heute im Laufe des Tages aber schnell gemerkt, dass ich trotz riesem Spass wieder am richtigen Platz sitze 🙂 Also auf geht's in 2010 – mit hoffentlich wieder erfolgreichen Kontakten zu den Redakteuren der w&v / Kontakter als auch in zahlreiche weitere Redaktionen. (sab)