Natürlich ist Nasenzählen nicht alles. Und ja, natürlich kann man mit quantitativen Zahlen im Social Web nicht die Qualität und den Grad der Interaktion messen. Deshalb ist unser Digitalranking der Tageszeitungen (ohne Boulevardzeitungen) nicht mehr als ein kurzes Schlaglicht auf die aktuelle Reichweite der Überregionalen im Social Web. Trotzdem gibt es einen ersten Eindruck, wie groß das Interesse an den Angeboten im Netz ist. Insbesondere, wenn man die Kanäle untereinander vergleicht. Sieger des cocodibu-Januarrankings ist die Süddeutsche, gefolgt von Welt und taz.

Dabei gibt es quer durch alle Kanäle durchaus unterschiedliche Rangreihen. Liegen auf YouTube (nach Zahl der Videoaufrufe) FTD und taz vorne, dominieren bei Facebook SZ und FAZ. Auch bei Twitter und Google+ spielt die kleine taz erstaunlich weit oben mit, so dass sie im Gesamtklassement die FAZ überholen kann, weil diese auf Google+ vorerst verzichtet.

Das ausführliche Ranking Tageszeitungen Januar 2012 zum Download

Erstaunlich weit bei Google+ist bereits Die Welt. Während alle anderen Titel nur einen Bruchteil der Facebook-Fans (nach Zahlen) ausweisen, kommt sie bereits auf einen Wert von 70 Prozent. Insgesamt jedoch erzielen die Tageszeitungen über Facebook eine weitaus größere Reichweite als über Google+: 150.000 Fans (für alle sieben Titel) stehen gerade mal 22.000 Menschen gegenüber, die SZ&Co. in ihren Kreisen haben. Bei Twitter folgen insgesamt rund 266.000 Follower den Accounts.

Die beiden Wirtschaftszeitungen Handelsblatt und Financial Times Deutschland kommen im Gesamt-Klassement auf eine identische Punktzahl, setzen aber unterschiedliche Schwerpunkte. Das Handelsblatt liegt bei Twitter deutlich voran, die FTD bei den Videoabrufen. Eindeutig das Abschneiden der Frankfurter Rundschau. Sie weist die geringste Reichweite im Social Web auf.

Apps für Smartphones und Tablets gehören ebenso wie ePaper für die meisten Zeitungen bereits zum Standardangebot. Da jedoch keine Verkaufszahlen frei zugänglich gemacht werden, sind die Apps in der Tabelle nicht gelistet. Das gilt auch für die Blogs der Tageszeitungen, von denen es zunehmend mehr gibt. Zumeist haben diese einen thematischen Schwerpunkt und werden von einem Redakteur hauptverantwortlich betreut. 

Christian Faltin

 Zur Methodik: Die Zahlen wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus den aufgeführten Quellen am 23. Januar 2012 erhoben. Alle entsprechenden Accounts sind in dem beiliegenden PDF-Dokument verlinkt. Sollten wider Erwarten nicht zutreffende Accounts aufgeführt sein, bitten wir um eine kurze Benachrichtigung.

Hh_wg2
Mit diesem Slogan wirbt die Hamburger Marketing GmbH für ihre neueste Idee: Vier junge Talente sollen ab September für ein Jahr in die „wahrscheinlich schönste WG der Welt“, also nach Hamburg, einziehen. Welches Talent man hat, spielt dabei keine Rolle.

Per Online-Casting kann man sich um einen der begehrten Plätze bemühen. Doch Achtung: Einsendeschluss ist heute, der 8. August. Wer also dabei sein möchte, sollte schnellstens ein aussagekräftiges Video über sich drehen, dieses bei YouTube hochladen und das Bewerbungsformular auf www.hh-wg.de ausfüllen, um dann sein eigenes Video so gut wie möglich zu promoten. Ob bei Facebook, Twitter oder an der Pinnwand der Uni: Vollkommen egal, Hauptsache das Video bekommt mehr als 100 Votes. Wer diese Hürden gemeistert hat, wird nach Einsendung seiner Zeugnisse und Qualifikationen von einer Jury genauestens unter die Lupe genommen. Wer dann noch die Interview-Session via Skype besteht und nochmals kräftig für sein Video wirbt, hat gute Chancen auf einen WG-Platz.

Den Siegern des Wettbewerbs winkt nicht nur mietfreies Wohnen in einer schicken Unterkunft, sondern auch die Unterstützung beim Start in die Hamburger Netzwerke sowie die Aussicht auf ein attraktives Jobangebot eines der namhaften Partnerunternehmen, wie beispielsweise OTTO, der Sparda-Bank oder Radio Hamburg.

Umgesetzt wird das Projekt durch die Revolutions Advertising GmbH. Was kann man erwarten, wenn eine Stadt so eine Aktion im Social Web durchführt? Den Trailer zur Aktion, der seit Mitte Mai auf YouTube zu sehen ist, haben inzwischen fast 9.000 Personen geklickt, bei Facebook hat #hh_wg  über siebentausend Likes, auf Twitter jedoch nur 161 Follower. Für die Millionen-Metropole eine nicht unbedingt hohe Beteiligungsrate. Vielleicht liegt das auch daran, dass sich die neuen Bewohner der WG mit der Teilnahme verpflichten, regelmäßig bei Facebook, Twitter und Co über ihr neues Leben in der Hansemetropole zu berichten. Oder auch nur daran, dass viele Nutzer des Social Web zunehmend beteiligungsmüde werden. Schließlich konnte man schon vor zwei Jahren bestens bezahlt das Great Barrier Riff erkunden.

(Kristin Kellermann)

Sollte es noch irgendjemanden geben, der nicht davon überzeugt ist, dass er sich mit Social Media auseinandersetzen sollte, vielleicht hilft dieses Video der Kollegen von Socialnomics.

 

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Es ist übrigens auch ein schönes Beispiel dafür, dass B2B-Kommunikation immer mehr auf Bewegtbild setzt.(cf)

Leander Wattig gehört zu den Wegbereitern, die Social Media in der deutschen Buchbranche salonfähig gemacht haben. Mit seiner Initiative Ich mach was mit Büchern, hat er die Verlage endlich wach gerüttelt und ihnen gezeigt, wie wichtig und effizient Social Media für die Branche sein kann. Alle Verlage, die etwas auf sich halten, sind mittlerweile mit einem eigenen Twitter-Account oder Facebook-Auftritt im Netz. Aber was ist mit den Autoren? Die sind oft auf sich alleine gestellt und müssen das Laufen im Web 2.0 selber lernen. Chris Brogan von New Media Labs hat in einem Interview erste Anhaltspunkte gegeben, wie Autoren digital Fuß fassen und mit ihren Lesern in den Dialog treten können:

1. Keine Angst vor neuem: sich im Netz Zuhause fühlen

2. Den Dialog mit Usern/Lesern suchen

3. Keine reine Werbung absondern, sondern echte Inhalte bieten

Das Thema gewinnt an Fahrt: Eine erste Schützenhilfe haben die Autoren jetzt auch seitens ihrer Verlage erhalten. Am 5. Februar fand im Literaturhaus München das erste verlagsübergreifende Social Web-Treffen statt. Dabei gaben Autoren und Verlage Einblicke in ihre zaghaften Versuche, im Netz zu punkten. Allerdings: Eine Facebook-Fanseite im Netz reicht noch lange nicht aus, um den Abverkauf eines Titels zu steigern. Die Vernetzung macht's.Ist diese vorhanden, dann klappt es auch mit dem Dialog. Autoren wie  Jochen Mai machen es bereits vor: Auf seinem Blog karrierebibel.de postet er wöchentlich mehrer Beiträge rund um die Themen Job, Karriere und den Büroalltag, seinem Twitter-Account folgen bereits mehrere tausend und auch auf Facebook ist er mit einem eigenen Profil vertreten. Und wenn das dann alles gegeben ist, dann klappt es vielleicht auch mit dem Bestseller…

Am Thema Social Networks kommt heute keiner vorbei: Wie das Business-Netzwerk Xing heute meldet, hat Burda Digital alle Aktien der Cinco Capital GmbH gekauft und ist ab sofort größter Aktionär der börsennotierten Web-Firma. Ein neuer Versuch eines Großverlages also, die Web 2.0-Gemeinde für sich zu gewinnen. Mal sehen, ob es diesmal gelingt, die Community auch entsprechend in bare Münze umzuwandeln.

Angesichts der breiten medialen Präsenz dieses Coups ging diese Meldung glatt unter: Sony schließt, laut des amerikanischen Blogs Masable, mit seiner Playstation 3 Konsole eine ebenso weitreichende wie wegweisende Kooperation mit Facebook: PlayStation-Gamer können dabei ihren Netzwerk-Account mit ihrem persönlichen Facebook-Account verbinden. Immer wenn der Spieler ein neues Level erreicht hat,  wird künftig automatisch eine Nachricht auf der Facebook-Startseite gepostet. Spieler sehen untereinander auf der virtuellen Piaza sofort, wer aktuell der beste Zocker ist. Das stachelt den Wettbewerb an. Sony will diese Funktion im nächsten Update, der Version 3.10, anbieten.

Das Social Web hat also schon "the next level" erreicht. Mal abwarten, wie Burda und Xing jetzt darauf kontern.

Die neue Allianz von Sony und Facebook. So funktioniert's in der Praxis:

Um Marissa Mayer von Google akustisch zu verstehen, sollte man Englisch nicht nur fluently verstehen, sondern vor allem rapidly. Um inhaltlich zu zu verstehen, wie die neue Social Search von Google funktioniert, empfehlen wir das Video mit Marissa vom Web 2.0 Summit in San Francisco. Die Demo zeigt, dass Social Search künftig mehr sein wird, als Tweets auf Google. Social Search zeigt auch die Verbindungen und Vernetzungen einzelner Personen untereinander – direkt im Suchfenster bei Google. Wer nach dem Vornamen der Ehefrau, z.B. "Sarah", sucht, wird künftig nicht nur Bilder berühmter Sarahs finden, sondern auch all die Fotos, die die eigene Frau so im Social Web hinterlässt. Spannende Perspektive 😉

   

Dass Frauen gerne und viel quatschen, weiß jeder aus eigener Erfahrung. Doch dass sie jetzt sogar schon in Windeseile das Social Web erobert haben, überrascht uns schon. Auch wenn sie damit natürlich wieder einen richtigen Riecher für den aktuellen Trend bewiesen haben.

Laut einer neuen Untersuchung, die heute der Fachdienst ibusiness vorstellt, nutzen 46 Millionen Frauen Facebook, ihr Anteil liegt damit bei stolzen 57 Prozent. Wenig erstaunlich also, dass auch bei dem weltweiten  Zwitscherdienst Twitter die Frauen inzwischen in der Mehrheit sind.

Damit haben die Frauen wiedermal ihrem Ruf, die größten Quasselstrippen der Welt zu sein, alle Ehre gemacht. Inzwischen erledigen sie das sogar schon im Multitasking-Modus: Telefon, EMail und Social Web. Sie widerlegen damit zugleich ein altes Vorurteil: von wegen, dass Technik nur Männersache ist.

cocodibu ist natürlich genauso kräftig am socialisen im Netz: Vor allem die PR-Expertinnen Sarah, Silke und Sonja sieht man ständig mit dem Status "online" auf facebook, die Männer eher seltener… Wir können also definitiv bestätigen, dass an der Studie was dran ist. Wie es Roger Cicero eben so schön singt: Frauen regier`n die Welt 🙂

Social Networking boomt und belegt mittlerweile Platz vier
der meistgenutzten Internetdienste. Vor allem als bisheriger Nachzügler in
Sachen Social Web Nutzung holt Deutschland seit 2008 auf. Nach dem Marktforschungsinstitut
Nielsen beteiligen sich schon  51% der
Deutschen Internet User  an Netzwerken
und Blogs. Eine logische Folge des Zuwachses ist die Veränderung der Altersstruktur.
Mehr und mehr User höherer Altersgruppen vernetzen sich online und stellen
damit auch die Community Finanzierung auf eine harte Probe. Denn wie können die gestiegenen Userzahlen
und auch die ansteigende Nutzungsdauer der Deutschen (diese wuchs 2008 um 140%)
gewinnbringend und werbewirtschaftlich genutzt werden? Noch sind die gängigen
Communities für Nutzer umsonst und die Betreiber sehen sich mit erhöhtem Kosten
Aufwand, der „Werbungsaversion“ der User und der Verhaltenheit der Werber konfrontiert.  Nach diesen Feststellungen von Nielsen stellt
sich nur noch die Frage, wie denn mögliche Lösungen aussehen könnten! Ansätze
dafür gibt’s auf spiegel.de (lb)