Warum ist der erste Eindruck so wichtig?
01.12.2016 München. 08:00 Uhr. Universität. Studium. Medien- und Kommunikationswissenschaften…
Eine Gruppe von Studenten bekommt eine auf den ersten Blick unlösbare Aufgabe: im Rahmen eines Forschungsprojektes an der LMU München zum Thema „Beratungsresistenz in der PR-Beratung“ Interviews mit PR-Beraterinnen und PR-Beratern durchzuführen und (PR-) Beratung aus Sicht der Systemtheorie und des funktionalistischen Ansatzes darzustellen. Klingt kompliziert? Dann brauche ich nicht zu erklären, wie kompliziert es tatsächlich war, dieses unrealisierbare Projekt zu realisieren! PR-Beratungsresistenz – derzeit immer noch ein Tabuthema. cocodibu war die einzige PR-Agentur, die komplett offen war, das Interview mit mir durchzuführen – mehr als 50 Dienstleister hatten wir dafür angefragt.
So hat cocodibu vor fünf Jahren mein Forschungsprojekt gerettet und mit dem Interview einen wissenschaftlichen Beitrag geleistet. Was ich im Rahmen des Projektes gelernt habe: Agenturen stresst vor allem das fehlende Verständnis der Kunden für PR und eine unrealistische Erwartung an den Berater bzw. die Agentur. Aber das war natürlich nur die Theorie. Meine erste Begegnung mit cocodibu und somit mein erster Eindruck waren bleibender als ich dachte. Es hat mich dazu bewegt, den Kontakt mit der Agentur wiederaufzunehmen und jetzt bin ich hier – PR-Volontärin bei cocodibu.
Mein bisheriger Lebensweg fängt in Tbilisi, Georgien an, wo ich geboren und aufgewachsen bin. Studium im Ausland? – Ehrlich gesagt, das war nie mein Traum. Demgegenüber kann ich Medien- und Kommunikationswissenschaften als meinen Traumstudiengang bezeichnen. Das ist der wichtigste Grund warum ich seit meinem siebzehnten Lebensjahr in Deutschland lebe. Studium im Ausland sowie das Leben in Deutschland waren aus einer spontanen Idee geboren. Aber gut, die Entscheidung war gefallen, jetzt musste also ein wenig improvisiert werden. So bin ich ganz spontan in einem Land namens Deutschland und in einer Stadt namens München gelandet.
München ist die Stadt, die mich warmherzig aufgenommen hat, wo ich sechs Jahre lang studiert habe und im September 2020 meinen Master mit der Fachrichtung Interkulturelle Kommunikation abgeschlossen habe. Warum Presse – und Öffentlichkeitsarbeit? Das Ansehen einer Marke zu verändern, neue Zielgruppe zu erreichen, Meinungen zu bilden sowie dem Kunden richtig zuzuhören und seine Wünsche richtig zu erkennen – dies sind besonders interessante und herausfordernde Aufgaben für mich.
Bevor ich mich verabschiede, möchte ich noch zehn Blitzfragen beantworten und meine Persönlichkeit in diesem Format kurz zusammenfassen:
Kochen oder bestellen? … bestellen
Gitarre oder Klavier? … Klavier
Rucksack oder Koffer? … Koffer
Berge oder Strand? … Strand
Tag oder Nacht? …Tag
Chaos oder Ordnung? …Ordnung im Chaos
Schwarz oder weiß? … keine
Improvisieren oder einem Plan folgen? …improvisieren
Regeln folgen oder brechen? …lernen zu folgen, um sie gezielt zu brechen
Zukunft oder Vergangenheit?… Zukunft!
Eines habe ich jetzt schon beim Verfassen dieses Artikels gelernt: Über sich selbst zu schreiben, ist verdammt schwer. Alles was man über sich sagt, ist Werbung. PR ist das, was andere über einen sagen…
Schlagwort: Blog
Mein Name ist Lilly Sarisakal. Auch wenn mein Name es nicht unbedingt sofort vermuten lässt, bin ich ein bayrisches Original. Ich wurde in Dachau geboren, habe meine Kindheit im Münchner Umland verbracht und lebe jetzt seit knapp 15 Jahren auf dem Land. Ich genieße dort vor allem die Nähe zu meiner Familie und die Möglichkeit, meiner Hündin Frida traumhafte Spaziergänge zu ermöglichen.
Bevor ich zur den cocos gekommen bin, habe ich fünf Jahre lang Wirtschaftspsychologie mit den Schwerpunkten Marketing und Kommunikation studiert und im September 2020 meinen Master abgeschlossen. Für meine schulische und studentische Laufbahn zog es mich immer wieder in die bayrische Landeshauptstadt zurück. Dieser „Ausgleich“ zwischen der Ruhe auf dem Land und dem Trubel in der City hat mir immer sehr gefallen, deswegen war schnell klar, dass es mich auch beruflich nach München verschlagen wird. Ich war mir schon zu Schulzeiten sicher, dass die Welt des Werbens mit all ihren Facetten genau meine Welt ist – vor allem PR hatte es mir im Studium schnell angetan. Deshalb war es klar, wohin meine Reise danach gehen sollte.
Ich hatte jedoch auf diesem Gebiet bisher kaum nennenswerte Erfahrung und wollte daher zunächst nach Praktikumsstellen im PR-Bereich suchen. Das Corona-Virus machte mir da aber einen Strich durch die Rechnung, denn es waren zu diesem Zeitpunkt in München ungefähr 3,5 Stellen in Management-Positionen für PR ausgeschrieben. Ich habe über viele Wochen jeden Tag den Arbeitsmarkt gefilzt und bin endlich auf eine Anzeige von cocodibu gestoßen: Ein Volontariat wurde angeboten – mein persönlicher Jackpot! Und als ich im Zuge meiner Bewerbung die Homepage und das Team gesehen habe, wusste ich: DA MUSS ICH HIN! Ich bewarb mich also und durfte mich nur wenige Tage danach persönlich vorstellen. Mein anfängliches Gefühl wurde dadurch nur noch bestärkt und ich war überglücklich, als ich eine Woche später meine Vertragsunterlagen erhielt. Seit Oktober diesen Jahres bin ich jetzt Teil der cocos und fühle mich hier pudelwohl.
In meiner freien Zeit bin ich, wann immer es Zeit und Geld zulassen, auf Reisen. Am liebsten fliege ich in ferne, warme Länder, aber auch bei Kurztrips in mein zweites Wohnzimmer „Europapark“ kommt der Spaß selten zu kurz. Außerdem liebe ich gutes Essen – vor allem asiatisches – und trockenen Wein, denn wie schon Elke Heidenreich zu sagen pflegte: „Weinlesen macht nicht betrunkener als Büchertrinken belesener macht.“
In diesem Sinne bis bald!
Immer mehr Menschen hören Podcasts, viele reden darüber und wir schauen hinter die Kulissen: In unserer Blog-Reihe präsentieren wir euch bekannte Podcaster aus der Digitalbranche mit Themen rund um Digitalisierung und Online-Marketing. Wir stellen ihnen Fragen über ihre Laufbahn, ihre Gäste und ihre eigenen Podcast-Favoriten und sie verraten uns ihre skurrilsten und lustigsten Interviewmomente.
Er wollte es einfach mal ausprobieren, jetzt ist er Podcaster: Markus Hövener. Er ist Host des Search Camp + Alles auf Start-Podcasts, bei dem sich alles um Online-Marketing und Suchmaschinenoptimierung dreht:
Wie wurdest du Podcaster?
Markus Hövener: So genau weiß ich gar nicht mehr, was der entscheidende Faktor war. Ich hatte einfach Lust, das mal auszuprobieren. Und im Allgemeinen bin ich so gestrickt, dass ich einfach loslege und es ausprobiere, ohne ewig lange den perfekten Plan auszubrüten. Da bin ich zum Glück etwas undeutsch.
Nach der Entscheidung war es nur noch ein kleiner Einkauf (gutes USB-Mikrofon) und das Setup für das Hosting – das war’s dann auch schon. Das heutige Setup ist doch schon deutlich komplexer.
Wer hat dich inspiriert?
Ganz ehrlich: Domian. Im Studium habe ich eigentlich fast jede Nacht Domian geschaut. Ich schätze seine Flexibilität, die er an den Tag legt. Außerdem hatte er trotz seiner vorwiegenden Neutralität auch oft eine freiheitliche Grundhaltung, die ich auch lebe.
Nach welchen Kriterien wählst du deine Interviewpartner aus?
Viele laufen mir einfach so über den Weg. Ich lese einen spannenden Beitrag und denke dann, dass man aus diesem Thema auch eine gute Episode machen könnte. Oder ich lese ein Buch. Oder ich sehe jemanden auf einer Konferenz. Da ist es natürlich vorteilhaft, wenn man sowieso viel in der Szene unterwegs ist.
Es ist sehr selten so, dass ich zuerst das Thema habe und mir dann einen Interviewpartner suchen muss.
Wie bereitest du dich auf die Gespräche vor?
In der Regel schaue ich mir die Vita vorher an – z. B. über das XING-Profil. Viele haben auch schon zu dem Interview-Thema Artikel oder auch ein Buch geschrieben. Die Gliederung eines Buchkapitels ergibt das oftmals eine gute Struktur für den Podcast.
Und dann bereite ich so 10-15 Fragen vor. Das reicht für ca. 30-40 Minuten – eine typische Episodenlänge bei mir. In der Praxis ist es aber so, dass ich die Fragen nicht immer brauche. Wenn der Interview-Partner einen spannenden Aspekt bringt, den ich vorher nicht auf dem Schirm hatte, gehe ich darauf ein.
Insgesamt ist es vorteilhaft, dass die meisten Interview-Partner sehr eloquent sind. Eigentlich müsste ich nicht mal Fragen stellen, sondern könnte die Leute auch einfach 30 Minuten reden lassen.
Wer sind deine Wunschkandidaten, die du gerne interviewen würdest?
Ach, die meisten hatte ich schon im Interview.
Ich würde aber gerne mal Interviews mit Nicht-Online-Marketern machen. Das wäre dann aber ein komplett anderer Podcast. Aber an dem Format arbeite ich schon nebenbei. Mal schauen, wann das was wird…
Wen würdest du niemals interviewen?
Da fällt mir erstmal niemand ein. Wenn jemand langweilig ist oder vor dem Mikrofon kein Wort rausbringt, wird’s natürlich schwierig. Aber den Fall hatte ich noch nicht.
Ansonsten bin ich total offen. Interessant sind ja auch immer die, die etwas neben der üblichen Spur laufen. Die Interviews, die ich bei anderen gehört habe und die ich fesselnd fand, kamen immer eher von schrägen Persönlichkeiten. In der Richtung bin ich aber noch zu selten unterwegs.
Was war dein skurrilster/lustigster/denkwürdigster Interviewmoment?
Mein Interviewpartner bei einer der ersten Episoden hatte einen Stromausfall und war einfach weg. Das schon sehr seltsam, weil ich gar nicht wusste, wessen Schuld der Verbindungsabbruch jetzt war. Es hat dann etwas gedauert und wir haben die Folge dann nochmal aufgenommen.
Wie sorgst du für die entsprechende Reichweite deines Podcasts?
Ein bisschen SEO (das ist ja mein Spezialthema), ein bisschen Social + viel Qualität (damit sich’s rumspricht). So versuche ich es und bislang funktioniert das auch sehr gut. Außerdem nutze ich z. B. Fachvorträge, um meine Live-Zuschauer in den Podcast rüberzuziehen.
Und natürlich zum Abschluss: Wer sind deine persönlichen Podcast-Favoriten?
Markus Hövener: Die Podcasts, die ich so höre, sind zumindest keine Online-Marketing-Podcasts. Ich bin absoluter Fan von „Mit den Waffeln einer Frau“ mit Barbara Schöneberger, weil das einfach perfekte Gute-Laune-Interviews ohne irgendeinen Tiefgang oder Anspruch sind.
Ansonsten höre ich z. B. noch „Podcasthelfen on Air“, „Gedanken tanken“ und einige andere Podcasts aus dem Themenbereich „Persönlichkeitsentwicklung“.
Bleiben wir lieber beim Vornamen, mein Nachname ist für viele unaussprechlich (Ich habe schon alles gehört von „Rosiwski“ bis „Rotzikotzi“). Wen es interessiert: Das „sz“ einfach wie ein „sch“ aussprechen, alle anderen Buchstaben ganz normal.
In Niederbayern geboren und aufgewachsen, hat es mich für mein Studium in die schöne Stadt Regensburg verschlagen. Nicht immer habe ich die Oberpfälzer verstanden (warum sagt man auch „ölf“ statt „elf“?!), doch die mittelalterliche Altstadt mit ihren kleinen süßen Gassen hat mich schnell überzeugt. Endlich war ich in einer „Großstadt“ – zumindest im Vergleich zu meiner Heimat Straubing mit ca. 45 Tausend Einwohnern. Ich machte meinen Master in Design- und Architekturgeschichte sowie diverse Praktika im Museum und in Galerien in Regensburg und Umgebung.
Dann zog es mich nach München, endlich eine „richtige“ Großstadt. Dort blieb ich erstmal ein halbes Jahr und arbeitete in der Kunstsammlung der HypoVereinsbank. Ich bekam einen Eindruck, was es bedeutet, Kunst zu vermitteln, zu erklären, zu kommunizieren. Und den letzten Punkt fand ich am spannendsten: Wie bringe ich ein Produkt oder ein Thema an den Mann oder die Frau? In meinem Nebenfach Medienwissenschaft lernte ich das nötige Know-how und dann war klar: Ich muss „was mit Medien machen“. Gesagt getan, ich absolvierte ein PR-Praktikum beim Condé Nast Verlag (wieder in München) und wusste: Das ist mein Beruf – und meine Stadt! Wieso? Weil es einfach Spaß macht, sich zu überlegen, welche Themen relevant sind und wie man sie am besten rüberbringt. München aufgrund des großen kulturellen Angebots, der Nähe zur Natur – und der Surfer. In einem Urlaub auf Lanzarote lernte ich meine Liebe zum Surfen kennen und bin seitdem begeistert von diesem Sport. München liegt zwar nicht am Meer, doch die Eisbach-Surfer sind ein kleiner Trost. Noch bin ich nicht gut genug, um am Eisbach selbst auf dem Surfbrett zu stehen, doch ich trainiere fleißig. 🙂
Nach drei Jahren in der Unternehmenskommunikation bei HSE24 bin ich jetzt seit Dezember 2019 PR-Managerin bei den cocos. Nun das Ganze also auf Agenturseite. Der größte Unterschied: Die Vielfältigkeit der Themen durch die verschiedenen Kunden, die Nähe zu den Journalisten – und das Fehlen einer Kantine. Doch wo könnte man die besser ersetzen als in Schwabing.
Hallo, ich bin die Steffi, 23 Jahre alt und vor den Toren unserer Landeshauptstadt aufgewachsen. Wegen meiner geliebten Heimatstadt Dachau, dem nicht minder tollen München und ein bisschen Verwandtschaft in Heidelberg, spielt sich mein Leben seit jeher im Süden von Deutschland ab. Zwischendurch habe ich einen vierjährigen Abstecher ins schöne Niederbayern gemacht. Dort habe ich an der Uni Passau Medien und Kommunikation studiert. Nach dem Bachelor zog es mich aber wieder zurück in die Metropolregion München. Und hier gehe ich so schnell nicht mehr weg, denn ich bin jetzt PR-Volontärin bei cocodibu. Wie ich hier her gekommen bin? Fangen wir doch in der Schule an:
In Deutsch war ich schon immer gut und kommunikativ war ich auch. Meinen Lehrern gefiel das manchmal nicht ganz so. Mit dem Abi in der Tasche, beschloss ich in die Drei-Flüsse-Stadt zu ziehen und meine kommunikative Ader im Studium auszuleben. Der Studiengang Medien und Kommunikation ist dafür schließlich bestens geeignet. Bevor das Abenteuer Passau beginnen konnte, hatte ich noch ein Date mit dem Journalismus. In einem zweimonatigen Praktikum bekam ich Einblicke in die Redaktion der Dachauer Rundschau. Ich schrieb Artikel, fotografierte auf Veranstaltungen und kümmerte mich nebenbei noch ums Layout.
In den Seminaren an der Uni entdeckte ich dann meine Liebe zur PR. Bevor ich mich aber ganz auf sie einlassen konnte, hatte ich noch eine kurze Affäre mit dem Marketing. Beim Vision Media Verlag, der früher die Magazine MADAME und JOLIE und die Jugendtitel MÄDCHEN und POPCORN beherbergte, plante ich Events, akquirierte Sponsoren, erstellte Content für Instagram und hielt selbst als Model für das soziale Netzwerk her. Obwohl ich eine wunderbare Zeit hatte, musste diese Liaison irgendwann ein Ende haben, denn es gab nur eine für mich: Die Öffentlichkeitsarbeit.
Also machte ich sogar mit dem Verkaufen von Dirndln und Lederhosen Schluss, mit dem ich lange Zeit eine offene Beziehung führte und wandte mich endlich meiner großen Liebe zu. Nach meinem Vorstellungsgespräch, bei dem ich gleich ein paar meiner Kolleginnen kennenlernte (Männer gibt es bei cocodibu, genau wie in meinem früheren Studiengang, nur sehr wenige), war mir klar, dass ich gefunden hatte, wonach ich suchte. Jetzt bin ich hier und gespannt, was mich bei cocodibu in Zukunft noch erwartet.
Wenn ich nicht gerade in der Agentur in die Tasten haue, powere ich mich beim Fitness, Schwimmen oder Yoga und Pilates aus. Außerdem habe ich eine Leidenschaft für Dirndl (ich habe acht Stück, aber pssst…).
Das war bestimmt nicht das letzte Mal, dass ihr etwas von mir zu lesen bekommt, also bleibt mir jetzt nur noch „Servus und bis bald“ zu sagen.
Mein Name ist Juan Esteban Naupari. Trotz dieses etwas exotischen Namens bin ich gebürtiger Münchner und habe mein gesamtes bisheriges Leben hier verbracht. Dass ich damit eine der wenigen Ausnahmen im cocodibu-Team sein würde, hätte ich nicht gedacht.
Bevor ich zur PR und den cocos gekommen bin, habe ich fünf Jahre lang Archäologie mit Schwerpunkt auf dem Provinzialrömischen Bereich studiert und darin im Sommer 2019 meinen Master gemacht. Bereits nach dem Abitur lieferte sich aber die Leidenschaft für alte Kulturen und Geschichte einen erbitterten Kampf mit meiner Liebe zum geschriebenen Wort und den Medien. Weshalb ich mich schlussendlich doch (erstmal) für die Archäologie entschieden habe, kann ich heute gar nicht mehr so genau sagen. Allerdings bereue ich diese Entscheidung kein bisschen, schließlich hat mir das Studium Erlebnisse wie die Ausgrabung eines großen römischen Wohnhauses in Kempten oder Einblicke in die Alltagswelt von vor knapp 2000 Jahren ermöglicht.
Nach dem Studium stellte sich schließlich die Frage: Quo vadis? Eine Promotion erschien mir zu theorielastig. Ich wollte endlich anpacken, Aufgaben abseits der Uni finden und neue Herausforderungen bewältigen. Wie gut, dass mich meine Begeisterung für Journalismus und Medien nie verlassen hat. Durch meine Mitarbeit beim Online-Musikmagazin Metal1 für Heavy Metal wuchs mein Wunsch, mich auch beruflich in dieser Sparte zu betätigen – also in der Kommunikationsbranche, die Option mit Heavy Metal bleibt natürlich weiter bestehen – eher noch. Nach einer kurzen Phase der Recherche gingen auch schon die Bewerbungen an die ersten Agenturen raus und kurz darauf kam die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bei cocodibu. Spätestens als ich mit den beiden Chefs noch vor dem eigentlichen Gespräch ganz entspannt über Metal und Archäologie gequatscht habe war für mich klar: Hier muss ich hin!
Wie man sieht, hat sich dieser Wunsch erfüllt und ich bin ein Teil der cocos geworden. Wenn ich nicht gerade in der Agentur bin, erweitere ich meine Musiksammlung (zuletzt die neuen Alben von Kvelertak, Cult Of Fire, Demons & Wizards und Mosaic, außerdem Jeff Goldblum und Led Zeppelin auf Vinyl), gehe auf Konzerte (am liebsten Anti-Flag, Kadavar, Subway To Sally und Iron Maiden), verschlinge alles von Horror-Großmeistern wie King und Lovecraft oder stehe am Herd und koche alles von klassisch-deutscher Küche bis hin zu Currys oder peruanischen Spezialitäten.
In diesem Sinne: Hasta pronto!
Vor gesunder Ernährung ist niemand mehr sicher. Die breite Masse der Sport- und Ernährungspropheten predigt: Du bist, was du isst. In etwas abgewandelter Form gilt das auch für uns digitale Kommunikationsexperten. Unser Leitmotto: Du bist, was zu zeigst – ob online oder offline. Das klingt jetzt zunächst wie ein Ratschlag für all diejenigen, die ihr Glück als Influencer versuchen wollen, hat aber eine gänzlich andere Stoßrichtung. Unser Ziel im Web: die Social Media-Muskeln spielen lassen und für die Unternehmen repräsentative, informative und unterhaltsame (Social Media-) Kanäle aufzubauen, die weder langweilen noch zu aufdringlich sind. Die Relevanz einer ordentlichen Social Media-Präsenz ist inzwischen jedem klar. Der Zuspruch schwankt zwischen notwendigem Übel und willkommener Möglichkeit zur Kommunikation nach außen und innen.
Die digitale Vitamin-B-Bilanz aufpolieren
Nicht mehr ganz so rosig sehen das viele Kunden aber, wenn es um das Thema Blog geht. Sozusagen das digitale Äquivalent zum Spinat. Wenig beliebt, trotzdem ganz gut für die (digitale) Vitamin-B-Bilanz, also wichtig. So ist der Blog der Content Hub für alle Social Media-Aktivitäten und eine gar nicht mal so teure Möglichkeit für das Unternehmen nach außen zu kommunizieren, sich selbst darzustellen und ganz nebenbei auch eine SEO-Kur für die Webseite.
Entsprechend euphorisch preisen wir den Blog auch bei unseren Kunden an. Doch noch halten sich einige Vorurteile. Aber wieso ist das eigentlich so?
(Vermeintlich) ein riesiger Berg an Arbeit
Die scheinbare Hürde, die ein eigener Corporate Blog darstellt, lässt viele Kunden davor zurückschrecken. Als Begründung wird meist ein riesiger Berg an Arbeit angegeben, den die Verantwortlichen auf sich zurollen sehen. Das ist nur zu verständlich, schließlich weiß jeder, wie viel Zeit einem täglich für Zusatzarbeiten bleibt – so gut wie keine. Dass es so manch einem vor Spinat graut, mag wahr sein, dass Blogs zwangsläufig zu einem immensen Berg an Mehrarbeit führen, ist aber ein Mythos.
Jedes Unternehmen kann es mit oder ohne Hilfe schaffen, da alles eine Sache der Planung und der Erwartungen an den eigenen Blog ist. KPIs sollten deshalb nicht zu hoch angesetzt werden. Setzen Sie sich realistische Ziele und bestimmen Sie Ihre Zielgruppen. Manche Blogs sollen bestehende und potentielle Kunden ansprechen, andere potentiellen neue Mitarbeitern einen Einblick ins Unternehmen geben. Wiederum andere sollen in erster Linie Multiplikatoren – also Journalisten – ansprechen. Nur weil sich nicht aus jedem Blog-Beitrag sofort ein Lead oder neuer Kollege ergibt, heißt es nicht, dass Sie damit keinen wertvollen Beitrag in Ihrer Kommunikation leisten. Es kommt auf das große Ganze an, das Bild, das Sie nach außen darstellen.
Für jedes Problem eine Lösung
Sie müssen nicht in Dauerschleife Inhalte erstellen und das Rad neu erfinden. Ein bis zwei Beiträge in der Woche reichen schon aus. Nehmen Sie Ihre Mitarbeiter in die Pflicht. Wenn jeder etwas zum Blog beiträgt, verteilt sich die Last auf viele Schultern und bedeutet so nur einen minimalen Aufwand pro Person und Zeiteinheit. Natürlich schreibt nicht jeder gerne und manche ergreift die blanke Panik, wenn ein weißes Papier vor ihnen liegt. Aber das ist lösbar. Entwickeln Sie Formate, die regelmäßig auf dem Blog erscheinen. Das können Fragebögen, aber auch Rankings oder kurze, bildstarke Beiträge sein. Einen Fragebogen beantworten kann jeder und der Vorteil dabei ist, dass die meisten Menschen wesentlich lieber Interviews lesen – die sind schließlich authentischer. Fragebögen sind aber nicht nur etwas für Mitarbeiter. Nutzen Sie Ihre Community. Interviews mit anderen Experten schaffen Mehrwert und machen das Unternehmen sympathisch, denn nichts ist schlimmer als pausenlose Eigenwerbung.
Ist der erste Schritt einmal gemacht, verliert der Unternehmensblog schnell an Grauen. Der digitale Vitamin-B-Spiegel steigt und spätestens, wenn Sie der erste Kunde oder Bewerber auf Ihren gelungenen Blog anspricht, sind alle Strapazen vergessen. Gedruckte Visitenkarten reichen eben nicht mehr aus.
Wer in diesen Tagen die Zeitung aufschlägt oder den Fernseher anmacht, wird von einer Welle des Mitgefühls erfasst. Da karren Privatpersonen horrende Mengen an Kleidung, Lebensmitteln und Hygieneartikeln zu den Bahnhöfen und Erstaufnahmelagern, um den ankommenden Flüchtlingen bei ihrer Ankunft in Deutschland den Start in ein neues Leben zu erleichtern. Und im Social Web verbreiten sich die Aufrufe zur Mithilfe wie ein Lauffeuer genauso wie die Pro-Zuwanderungs-Kommentare, zum Beispiel auf Facebook. Das bestätigt auch die aktuelle „Digital-Analyse Flüchtlings- und Einwanderungsdiskussion 2014-2015“ des Munich Digital Institute.
Hilfe für Flüchtlinge also, soweit das Auge reicht. So ist es auch kein Wunder, dass zahlreiche Blogger, YouTuber und Podcaster sich mittlerweile „Blogger für Flüchtlinge“ angeschlossen haben: Die Initiative wurde von den Food-Bloggern Paul Huizing und Stevan Paul sowie Politik- und Medien-Blogger Nico Lumma und der Literaturbloggerin Karla Paul ins Leben gerufen – Kooperationspartner ist die Crowdfunding-Spendenplattform betterplace.org. Ziel ist neben den Spendeneinnahmen, das Thema „Hilfe und Akzeptanz für Flüchtlinge“ möglichst breit im Netz zu streuen.
Was zunächst als Kontrapunkt zu den Ausschreitungen in Sachsen gemeint war, entwickelt sich immer mehr zur fest etablierten und länger andauernden Spendenaktion. Seit dem 24. August läuft das Projekt nun schon und das anfängliche Ziel von 4.000 Euro wurde jetzt schon weit übertroffen: Mittlerweile sind schon fast 100.000 Euro zusammengekommen! Das Spendenziel korrigieren die Initiatoren aufgrund der immensen Hilfsbereitschaft immer weiter nach oben: Es liegt zurzeit bei 250.000 Euro, die eingesammelt werden sollen. Das Besondere bei einer Spende: Jeder sieht, welchem Projekt sein Geld zugute kommt – von Kinderhilfsprojekten („Kinder stärken! Hilfe für Flüchtlingskinder“, Diakonie Düsseldorf) über Deutschkurse, Lehrbücher und ein Info-Café als Begegnungsstätte ist alles dabei. So wird niemand, der noch zögert zu spenden, von Intransparenz abgehalten. Das Geld kommt unterschiedlichsten Initiativen, Vereinen und Verbänden in ganz Deutschland zugute, die direkt und vor Ort wirken und helfen. Der Hashtag #BloggerfuerFluechtlinge verbreitet sich im Social Web rasant – mittlerweile gibt es unzählige Blogeinträge, die auf die Aktion hinweisen und eine eigene Facebook-Gruppe mit über 1200 Mitgliedern. Neben mehreren Tausend Bloggern beteiligen sich Verlage und Privatpersonen.
Blogger für Flüchtlinge ruft auf der Homepage auch zu Sachspenden auf und informiert mit Nachrichten zur Flüchtlingskrise sowie zum aktuellen Spendenstand. Jeder kann also einen kleinen oder auch größeren Beitrag leisten! Zur BetterPlace-Spendenplattform von Blogger für Flüchtlinge geht es hier.
Welcome to Dresden: App erleichtert Flüchtlingen die Ankunft in Deutschland
Ein weiteres tolles Projekt, das dringend finanzielle Unterstützung benötigt, ist Welcome to Dresden: Die zwei IT-Unternehmerinnen Peggy Reuter-Heinrich und Viola Klein haben eine App eigens für Flüchtlinge in Dresden entwickelt. “Welcome to Dresden“ liefert erste Infos nach ihrer Ankunft in der Stadt: So erhalten die Flüchtlinge Adressen und Telefonnummern von Behörden, detaillierte Informationen zum Asylverfahren und wichtige Hilfs- sowie Notfall-Kontakte. Zunächst ist die App nur in englischer Sprache erhältlich, weitere sollen folgen. Damit der Rollout auch für andere Städte erfolgen kann, hofft das Duo auf staatliche Unterstützung und arbeitet zudem an einem Sponsoring-Konzept, so dass sich auch andere Vereine oder Unternehmen beteiligen können.
Eine turbulentere Zeit hätte sich das Social Media-Team von Opel wohl kaum zum Start seines neuen Blogs aussuchen können. Nahezu täglich wird in der Presse über die weitere Zukunft des Autoherstellers und die deutschen Produktionsstandorte spekuliert. Im Interview zieht Opels Social Media-Manager Dietmar Thate nun Bilanz über die ersten vier Wochen des Corporate Blogs und führt aus, wie das Team mit den aktuellen Gerüchten zum Unternehmen umgeht.
Mit dem Opel-Blog sind Sie rund ein Monat online. Was hat Sie in der Zeit positiv überrascht, was negativ?
Positiv überrascht hat uns, wie schnell das neue Format angenommen wurde, von Lesern unserer früheren Blogs aber auch neuen Lesern. Negativ-Überraschungen sind zum Glück ausgeblieben.
Welche übergeordneten Kommunikationsziele verfolgen Sie mit dem Projekt?
Wir treten in intensiveren Austausch mit Menschen, die sich für Opel und Opel-Technologie interessieren. Dabei wollen wir Neugier auf unsere Fahrzeuge wecken, Unternehmensentscheidungen nachvollziehbarer machen und auch von unseren Lesern lernen, was ihnen in Bezug auf Opel und unsere Autos wichtig ist.
Wie viele Zugriffe verzeichnet das Blog seit dem Start?
Eine differenzierte Auswertung liegt noch nicht vor, aber wir nähern uns bei den Pageviews im ersten Monat bereits einer sechsstelligen Größenordnung.
Welche drei Artikel sind am häufigsten geclickt, welche am häufigsten kommentiert? Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie daraus für die künftige redaktionelle Gewichtung?
Der Post zur Namensbekanntgabe unseres neuen Kleinwagens „ADAM“ hat bei Klicks und Kommentaren die Nase vorn. Zum einen, weil der Name sehr lebhaft diskutiert wurde, zum anderen, weil damit eine Live-Aktion im Internet verbunden war, bei der das noch getarnte Auto per GPS-Signal seinen Namen selber in die Straßen auf dem Satellitenbild von Frankfurt geschrieben hat. Ansonsten zeigt sich, dass Geschichten über sportliche Opel-Modelle besonders gut ankommen. Mit unserer redaktionellen Gewichtung liegen wir also nicht so schlecht, da wir unseren OPC-Modellen einen unserer fünf Themenschwerpunkte gewidmet haben. Und die regen Diskussionen zu Unternehmensthemen zeigen uns, dass wir hier noch mehr machen können.
Nahezu täglich wird in der Presse über die Zukunft von Opel spekuliert. Im Opel-Blog liest man dazu nichts (mit Ausnahme eines Beitrags von Opel Kommunikationsdirektor Harald Hamprecht vom 9. Mai). Warum nicht?
Wir haben schon lange den Unternehmensgrundsatz, Medienspekulationen nicht zu kommentieren. Das berücksichtigen wir natürlich auch im Bereich Social Media. Allerdings gibt es Mythen und verdrehte Fakten, die wir gerne klarstellen wollen. Wir bereiten eine entsprechende Rubrik vor, in der wir Fiktionen Fakten gegenüberstellen.
Herbert Grönemeyer widmete jüngst bei einem Konzert den Song Bochum den Opel-Beschäftigten – dafür dankte ihm der Betriebsrat. Eignen sich derart emotionale Themen Ihrer Meinung nach grundsätzlich für den Opel-Blog?
Natürlich gehören emotionale Themen in den Blog, insbesondere wenn es um Fahrzeuge geht, wenn sie beispielsweise den Beitrag über den Manta beim 24-Stunden-Rennen oder den Astra OPC-Sound anschauen. Bei unternehmenspolitischen Themen bevorzugen wir eine sachliche Tonart.
Der Beitrag von Harald Hamprecht über die aktuelle Diskussion um die künftige Astra-Produktion führte zu einer Welle von Kommentaren. Obwohl das Thema hoch emotional ist, erscheinen die Kommentare in Summe recht differenziert. Hatten Sie hier Kommentare löschen müssen, weil Sie gegen die Blog-Regeln verstießen?
Nein, die Diskussion lief bei allem Engagement in der Tat sehr differenziert. Alle Kommentare kommen überdies ungefiltert in den Blog, es sei denn, sie enthalten einen Link, den wir vorab auf Spam und rechtliche Unbedenklichkeit überprüfen. Nur wenn die Wortwahl sehr extrem oder beleidigend wäre, würden wir bei Kommentaren nachträglich eingreifen.
Es scheint, als ob Sie in Ihrer Funktion als Moderator in die einzelnen Diskussionen zunehmend seltener eingreifen. Eine bewusste Entscheidung?
Es hängt vom Verlauf der Diskussionen ab, wie intensiv wir uns als Moderator zu Wort melden. In eine lebendige Diskussion müssen wir uns nicht immer einschalten, sofern nicht sachlicher Input von uns nötig ist.
Es gibt derzeit nicht allzuviel senkrechte Studien im Markt, die den Einsatz von Social Media in deutschen Unternehmen halbwegs repräsentativ ausleuchten. Der Bitkom hat jetzt die Ergebnisse einer nach seinen Angaben repräsentativen Telefonumfrage (332 befragte Unternehmen) veröffentlicht.
Die für uns wichtigsten Ergebnisse aus der Socia-Media-Studie des Bitkom:
– Knapp die Hälfte der Unternehmen (47 Prozent) setzt Social Media bereits ein. Ein weiteres Achtel (15 %) plant es.
– Ob Social Media zum Einsatz kommt, hängt weniger von der Größe der Firmen als von der Branche ab. Handel und Dienstleistungen sind Vorreiter, Industrie und Baugewerbe Nachzügler.
– Facebook und Xing sind bei den meisten Firmen im Einsatz. Jeweils ein gutes Viertel setzt auf YouTube, den externen Firmenblog und Twitter.
– getrieben wird das Thema Social Media mit großem Abstand von den Unternehmensbereichen Werbung, Markting und PR.
– nur ein Drittel der Firmen hat seine Ziele definiert und lediglich ein Fünftel versorgt seine Mitarbeiter mit Social Media Guidelines
– Monitoring betreibt nur jedes zehnte Unternehmen
– in 80 Prozent aller Firmen kümmern sich maximal ein bis zwei Mitarbeiter um Social Media (je kleiner das Unternehmen, desto weniger Ressourcen)
– entscheiden sich Firmen gegen den Einsatz von Social Media, dann begründen sie dies vor allem damit, dass sie ihre Zielgruppe nicht erreichen (62 %) oder sich von rechtlichen Unsicherheiten abschrecken lassen (50 %). 45 Prozent sagen, dass Social Media nicht zur Unternehmenskultur passt
Und wie sieht die nahe Zukunft aus?
– 62 Prozent sagen, dass die Bedeutung von Social Media für Unternehmen zunehmen wird
– und 41 Prozent wollen für Social Media-Aktivitäten künftig mehr Geld in die Hand nehmen
Deutschlands Unternehme scheinen akzeptiert zu haben, dass Social Media kein kurzfristiges Phänomen ist, sondern ein neuer, langfristig zu bespielender Kommunikationskanal.