Ab 17 Uhr brannte es dann ganz gewaltig bei uns  – mit Feuerschalen kämpften wir gestern gegen die erste richtige Kälte in diesem Spätherbst an. Wir – das sind in diesem Fall drei Agenturen: Die Agentur zur schönen Gärtnerin, Rakete und eben cocodibu. Drei Agenturen, zwei Häuser, ein Fest. Das Hoffest, zu dem wir Kunden, Journalisten und Kollegen eingeladen hatten. Wem hier trotz Feuerschalen und kuscheliger Enge immer noch zu kalt war, dem halfen Silke und Sonja mit reichlich Glühwein nach. Und sonst? Bekanntlich sagt ein Bild ja mehr als 1.000 Worte. Mehr zu unserem Hoffest deshalb in der neben stehenden Bildergalerie.

Werbung kann es keinem recht machen. Jahrelang war es common sense, sich über das vergleichsweise ziellose Werbe-Bombardement im Fernsehen zu echauffieren. Doch auch der gegenteilige Fall ist offenbar beklagenswert: zielgerichtete Werbung im Internet. "Der Mensch mit all seinen Eigenschaften unterliegt einem System der Kontrolle. Bald werden wir auf der Website einer großen deutschen Zeitung sehen, wie Werbung genau auf das Alter des Users zugeschnitten wird", zitiert die Welt heute aus Frank Schirrmachers Fernsehauftritt bei Reinhold Beckmann. Die auf das eigene Profil zugeschnittenen Buchempfehlungen auf amazon.de hält Herr Schirrmacher aber sicher für begrüßenswert – immerhin könnte dabei ja auch glatt sein neues Werk "Payback"darunter sein. Zielgerichtete Werbung im Web wird aber kategorisch abgelehnt. Wie passt das zusammen?

To sneak a peek (Einen Blick erhaschen)! Dies kann der Zwitscherliebhaber seit Neuestem auch mobil – mit dem eigens für Twitter entwickeltem Endgerät names Twitterpeek. Das Design? Eher retro, wohl kaum zukunftsweisend. Da werden Erinnerungen an die Taschenrechner-Zeit in der Grundschule wach. Ziel dieses Casio-Lookalike soll es also sein, die Anzahl an Usern zu vergrößern, die auch außerhalb vom Büro oder zu Hause twittern wollen. Laut der Internet World Business sind dies anscheinend im Moment noch nicht so viele. Twitterpeek-Gründer Armol Sarva möchte aber auch bislang nicht twitternde Menschen für den Dienst begeistern. Sein Kalkül: Mit dem Gerät ist der User über das Mobilfunknetz durchgehend online und kann laut Hersteller mit einer vollständigen Tastatur auf einfachste Weise Tweets aufsetzen. Derzeit bekommt man das Twitterpeek ausschließlich über das Versandhaus Amazon.

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Quelle: www.getpeek.com

Wenn man dann noch den stolzen Preis von 200 Dollar für das Twitterpeek bedenkt, ist es schon fraglich, ob sich eine solche Investition überhaupt lohnt. Legt man noch ein bisschen drauf, erhält man eigentlich schon ein vollwertiges Smartphone – mit dem genauso unterwegs getwittert werden kann. Immerhin: Peek verspricht lebenslangen Service! Wow! Die Firma ist schon zuversichtlich, was ihre Zukunft betrifft, das muss man ihnen lassen.

Die Leser der IWB sind sich in jedem Fall einig: 81 Prozent halten diese Erfindung für Blödsinn. Wie es deren Bericht heute so schön ironisch  trifft: "Darauf hat die Welt gewartet". 

Gar nicht lange her, dass sich die Verlagshäuser mit Ankündigungen zum Thema Paid content überboten. Doch inzwischen hat sich die Euphorie um mögliche Bezahlinhalte im Web wieder ein wenig gelegt. Für Ernüchterung dürften nicht zuletzt die zahlreichen Studien zu dem Thema gesorgt haben. "Noch kein Ende der Kostenlos-Kultur im Internet in Sicht", so jüngst das wenig verheißungsvolle Fazit der Bitkom. In einer aktuellen Untersuchung kam der Verband zu dem Ergebnis, dass nur 16 Prozent der deutschen Internet-Nutzer grundsätzlich bereit sind, für onlineveröffentlichte Inhalte zu zahlen. Nun mag man einwenden, dass eine derartige Fragestellung methodisch immer ein wenig heikel ist: Wer will schon für etwas zahlen, was er bisher kostenlos bekommen hat? Das sollte jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass echte Anreize für kostenpflichtige Inhalte auf breiter Front noch nicht so recht erkennbar sind. Naja, vielleicht sieht die Medienwelt in zwei Wochen ja wieder anders aus. Wäre doch gelacht, wenn nicht der ein oder andere Verlagsmanager die Medientage München als Plattform für die Ankündigung einer neuen, bahnbrechenden Idee zu dem Thema nutzt.

Smartphone oder Handy?! Wer twittert, tut dies in fast 60 Prozent aller Fälle mit dem iPhone. Das
3G und das 3GS halten sich dabei fast die Waage, wobei das ältere Modell noch immer vorne liegt. Außerdem beliebt bei den Twitterern sind das Blackberry
Bold/Storm,  HTC Hero/Magic, LG Arena und
das Samsung Galaxy.

Gefunden haben wir die interessanten Umfragezahlen bei twtpoll von @alextroll.

Angefangen hat alles mit einer simplen Anmeldung auf der
Internetplattform
www.dieperfekteparty.de.
Den Hinweis hierfür bekam ich von Castulus Kolo, meinem Professor 
für das 
Modul „Internet und Mobile“ an der Macromedia Hochschule München.
Ich studiere dort im 2. Semester
Medienmanagement.

Zu Hause hatte ich mir die Homepage erst einmal in Ruhe
angesehen: Gesucht wurden vier junge Leute, die für die Marke BACARDI RAZZ drei
Monate lang in ganz Deutschland Partys testen sollen. Die Gewinner wurden per
User-Voting ermittelt. Zu verlieren gab es schließlich nichts – im Gegenteil:
5.000 Mäuse winkten jedem Gewinner – Pro Monat!!! Für mich als Student ganz
klar: Ein Traumjob!!

Danach ging eigentlich alles ganz schnell. Den Link für das Voting
schickte ich in regelmäßigen Abständen all meinen Freunden über Communities, sowie
über diverse Messenger Services, in der Hoffnung , dass möglichst viele für
mich abstimmen. Zum Schluss wurde es richtig spannend. Und es hat tatsächlich
geklappt: Zwei Wochen später hatten so viele virtuelle und auch richtige
Freunde für mich gevotet, sodass ich zum Finale nach Hamburg eingeladen wurde.
Dort überzeugte ich vor der zehnköpfigen Jury und erlangte den Titel
Partytester im Auftrag von BACARDI RAZZ.

Wovon ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts wusste: cocodibu,
die PR-Agentur, bei der ich mich für die Semesterferien als Praktikant beworben
hatte, organisierte gerade ein Round Table-Gespräch in Zusammenarbeit mit Werben & Verkaufen.  Darin sollte es um das
Mediennutzungs-Verhalten von jungen Erwachsenen gehen und Aufhänger war dabei eben
diese BACARDI RAZZ-Kampagne. Der Grund: die Münchner Agentur webguerillas, wiederum Kunde von cocodibu, setzte die Kampagne für BACARDI um.
Deshalb kam es letztendlich dazu, dass wir vier Gewinner, Negien, Thomas,
Farnoush und ich sowie unsere Betreuerin Verena Schmunk zu diesem Gespräch eingeladen
wurden. Gesagt getan, so trafen sich alle Gewinner eine Woche später im schönen
München wieder – in der gleichen Woche, in der ich mein Praktikum bei cocodibu
gestartet hatte.

Zu allererst wurden zur Auflockerung ein paar Gruppenfotos
mit Kunstwerken einer gerade stattfindenden Ausstellung (von Winter und
Hörbelt) im Atrium des Süddeutschen Verlags gemacht. Gut gelaunt und immer noch
ein bisschen aufgeregt kamen wir im 5. Stock zusammen, um mit Herrn van Rinsum
das Round-Table Gespräch zu führen. Das Ergebnis unserer wirklich interessanten
und auch lustigen Runde können Sie in der heutigen Ausgabe W&V (EVT: 20.
August) nachlesen. Ich hoffe, Sie haben genauso viel Spaß dabei, wie wir hatten!

(Tobias Illek)

Bis vor kurzem dachte ich, mit Anfang 30 (und gefühlten Anfang 20 🙂 und meiner Affinität (da ist es wieder, das schöne Wort) zum Medium Online gehöre ich in Sachen Medien-Nutzung immer noch zur Gruppe der absolut hippen First-User. Vergangene Woche wurde ich zumindest teilweise eines Besseren belehrt. Ort des Erkenntnis: ein Social Media Roundtable mit fünf jungen Leuten Anfang 20, die sich zu ihrer Mediennutzung äußerten und Vor- sowie Nachteile verschiedenster Kanäle miteinander diskutierten.

Folgende Erkenntnisse möchte ich hiermit mit Ihnen teilen:

Tageszeitungen werden kaum mehr gelesen (es sei denn, sie liegen irgendwo in der WG herum)
Zeitschriften wie der Spiegel oder Focus haben prinzipiell kaum mehr Nachrichtencharakter und werden höchstens ab und zu als ganz gute Zusammenfassung wichtiger Ereignisse konsumiert (Abo kommt da mal gar nicht mehr in Frage). Klare Ansage: Online ist die Nachrichtenquelle schlechthin! Hier aber nicht die Internetableger der klassischen Tageszeitungen oder Nachrichtenmagazine, sondern eher die – sagen wir mal – seichte Aufbereitung auf den großen Unterhaltungsportalen (wir kennen sie alle)
Radio wird schon noch gehört (puh, wenigstens hier bin ich noch richtig up to date), doch eher hippe Online-Streamings, als die reichweitenstarken Sender (… oder doch nicht mehr)
TV bekam es richtig schlecht ab: gekuckt wird kaum mehr (dank zunehmender Casting-Shows! – ich stimme überein!!), höchstens das Frühstücksfernsehen ist bei den jungen Leuten noch sehenswert (und vielleicht noch die Tagesschau, falls man mal um 20 Uhr zu Hause ist – wohl ein Überbleibsel der elterlichen Erziehung in dern 90ern!)
Plakate werden kaum wahrgenommen – es sei denn, sie sind mit heißen Männerkörpern bestückt (Coke hat's also richtig gemacht!)
– Was mich besonders erstaunte: Die Download-Kultur lässt scheinbar nach – da fiel doch tatsächlich der Satz "Fairness gegenüber Musikern" – Respekt!
Twitter hat kaum Relevanz (scheint wohl eher was für alte Knacker wie mich zu sein!)
Online-Communities: Na endlich, Sie haben sich sicherlich auch schon gefragt, wo sich die Mitt-Zwanziger denn nun tatsächlich im Netz herumtreiben. Hier kam einhellig die Ansage Facebook. O-Töne hierzu: "Ich bin süchtig" und "Bei mir läuft der Kasten deshalb am Wochenende 24 Stunden lang" – tja, man schafft sich also seine ganz persönliche News-Quelle
Mobile Internetkonsum: würde man gerne, sei auch der nächste Schritt (Stichwort: Smartphone). Der Grund: "Ich will auch am Baggersee mit allen Freunden in Kontakt bleiben" (man könnte ja verpassen, in welchen Biergarten es abends geht…;-)

Also, ich habe so einiges für mich persönlich (aber auch beruflich) mitgenommen aus dieser illustren Runde – hoffe, Sie jetzt auch! (SZ)

Feuchtfröhlich – so ging es beim diesjährigen Erdinger Sautrogrennen zu! Und damit ist nicht etwa nur das bayerische Brauchtum des gemeinschaftlichen Biertrinkens gemeint, sondern auch das nasskalte Juli-Wetter, das Petrus uns vergangenes Wochenende beschert hat. Nichts desto trotz ging’s wieder hoch her beim beim Finale des diesjährigen Sautrog-Spektakels im niederbayerischen Plattling.
Wer diese Tradition noch nicht kennt, dem sei es kurz erklärt: Die waghalsigen Teilnehmer der Aktion paddeln in selbstgebauten, hölzernen Wannen, die man früher zum Abborsten der Schweine benutzt hat, auf der Isar um die Wette. Das ganze ist auf gut Bayerisch „a riesige Gaudi“, bei dem auch die Zuschauer regelmäßig auf ihre Kosten kommen. Der Grund: Zu sehen gibt es nicht nur spannende Zweikämpfe, auch die Outfits der Teams und die aufwendig geschmückten Sautröge sind eine echt Attraktion! Hier ein kleiner Eindruck:Team Black Pearl

Neu in diesem Jahr: Wir haben zusammen mit der Agentur Signalwerk und dem Veranstalter Erdinger Weisse erstmals eine Social Media-Aktion rund um das Sautrogrennen ins Leben gerufen: Auf der Bilder- und Videoplattform Sevenload gibt es nämlich schon seit dem ersten Qualifikationstag einen eigenen Erdinger Sautrog-Channel. Seither rufen Erdinger Weisse und Antenne Bayern, der Hauptsponsor der Aktion, dazu auf, sämtliche Bilder und Videos der Veranstaltung auf Sevenload hoch zu laden und gleichzeitig an einem Gewinnspiel teil zu nehmen. Das Besondere: Die User bestimmen hier die Sieger! In drei Kategorien kann noch bis 31. Juli abgestimmt werden. Hier geht’s zum Gewinnspiel! Kürt Euren persönlichen Sautrog-Meister 2009!

Wenn so die Geschäftsmodelle der Medienhäuser aussehen, muss man sich um Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der Verlagswelt vielleicht nicht mehr allzu große Sorgen machen. Hubert Burda Media setzt Triumph mit seiner diesjährigen Kollektion "Dirndl Zauber" crossmedial in Szene. Anzeigen dazu sind exklusiv in Burda-Titeln zu sehen. Der Clou: Burda-Vermarkter BCN hat auch gleich die Website www.dirndl-zauber.de konzipiert und gestaltet. Eine Shopping-Plattform mit  Wiesn-Gewinnspiel, Party-Kalender sowie einem regelmäßge Newsletter. Schon clever: Das Medienhaus spielt hier recht innovativ seine inhaltliche Entertainment-Kompetenz aus und gewinnt damit einen exklusiven Anzeigenkunden. Ein gelungenes Beispiel, wie die Verlagswelt künftig wachsen kann.

Sommerloch-Thema oder echtes Szenario für die Zukunft? Wieder einmal ist die Debatte um kostenpflichtige redaktionelle Web-Inhalte entfacht. Diesmal ausgelöst durch einen Beitrag von Financial Times-Chefredakteur Lionel Barber. Der wesentliche Knackpunkt bleibt in der Diskussion bisher leider unbeantwortet: Wie stellt die weltweite Verlags-Branche ein einheitliches und bequemes Bezahl- und Abrechnungssystem für die User sicher? Gern wird in diesem Zusammenhang auf Apples i-tunes verwiesen. Doch wie Pricing-Experte Frank Bilstein heute zurecht gegenüber kress sagt: "Bezahlinhalte funktionieren nur in einer
pefekten Welt. Die hat Apple reproduziert: ein perfektes Endgerät, eine
extrem einfache Applikation, ein extrem einfaches Preismodell und ein
vorhandenes Bezahlsystem. Ist die Grundidee damit gerettet? Nein. Das
gelingt nur ganz wenigen Unternehmen. Die Hürde für Bezahlinhalte ist
unglaublich hoch". Mal sehen, ob Verlage diese in den kommenden Monaten überspringen.