Am
Thema E-Commerce kommt heute keiner vorbei: Online-Versandhändler neckermann.de
meldet bombastische Umsätze, die Internet World Business prognostiziert den
Webshops steigende Einnahmen und bild.de schreibt heute von einem Boom im
Internethandel und testet die Shops für ihre Leser schon mal Herz und Nieren:
"Von Amazon bis Quelle: Wo shoppt es sich am besten?" Beliebtester
E-Commerce-Shop der Deutschen ist demnach Amazon. Der Gegencheck in unserer
Agentur zeigt, dass auch bei uns Amazon die Nase vorn hat. Ein kleiner Einblick
in die jüngsten Shopping-Aktivitäten der Kollegen – auch wenn hier alte
Vorurteile zum Teil wieder einmal belegt werden: Beim Schuhkauf sind Frauen
natürlich auch online führend, Technik und Fußball bleiben klar in Männerhand.
Wenn Sie's genau wissen wollen – hier unsere letzen Shoppingtouren im Netz:

Stefan gönnte sich zuletzt Musik bei iTunes: die Stoner-Combo Eagles of death
metal mit „Death by sexy“ und sozusagen zur Vorbereitung des Konzerts am 3. November die aktuelle CD der Stadion-Rocker Green Day: "21st century breakdown".

Sonja ist offenbar schon in Winterlaune und hat sich bereits
sexy Winterstiefel auf goertz.de gekauft. Ihre Begründung: Die typischen
Münchner Schuhkäuferinnen schnappen ihr immer schon im August die schönsten
Modelle weg und außerdem hat sie nie (!) Zeit zum shoppen.

Bild1

Sonja's neueste Errungenschaft vom Online-Shopping!

Silke
bestellte letzte Woche das erste Weihnachtsgeschenk auf muenchenticket.de. Sie kaufte für ihren
Bruder Karten für ein Konzert von Stefanie Heinzman, der Gewinnerin des
letzten
SSDSDSSWEMUGABRTLAD-Staffel von TV Total.


Aus
der Reihe der Klischees tanzt bei dieser kleinen Umfrage Sarah, weil sie bei den letzten
Online-Shopping-Tripps meistens elektronische Geräte gekauft hat: Zuletzt ein
Navigationssystem-Schnäppchen und einen kleinen Acer-Laptop – von ihr liebevoll Friedolin genannt (beides von Amazon).

Zum
Schluss noch die letzten Online-Einkäufe von Christian. Er bestellte kürzlich
das Buch "Ein König von Deutschland" von Andreas Eschbach bei Amazon und kaufte bei iTunes letztens
sowohl die kostenpflichtige iPhone-App von radio.de, als auch die Apps von
„Call a Bike“ und dem „FC Bayern“. Wie Silke schwört er ebenso auf muenchenticket.de und holte sich dort zwei Karten für das Münchner Sechstagerennen.

Rosige Zeiten für den E-Commerce-Handel also!

Angefangen hat alles mit einer simplen Anmeldung auf der
Internetplattform
www.dieperfekteparty.de.
Den Hinweis hierfür bekam ich von Castulus Kolo, meinem Professor 
für das 
Modul „Internet und Mobile“ an der Macromedia Hochschule München.
Ich studiere dort im 2. Semester
Medienmanagement.

Zu Hause hatte ich mir die Homepage erst einmal in Ruhe
angesehen: Gesucht wurden vier junge Leute, die für die Marke BACARDI RAZZ drei
Monate lang in ganz Deutschland Partys testen sollen. Die Gewinner wurden per
User-Voting ermittelt. Zu verlieren gab es schließlich nichts – im Gegenteil:
5.000 Mäuse winkten jedem Gewinner – Pro Monat!!! Für mich als Student ganz
klar: Ein Traumjob!!

Danach ging eigentlich alles ganz schnell. Den Link für das Voting
schickte ich in regelmäßigen Abständen all meinen Freunden über Communities, sowie
über diverse Messenger Services, in der Hoffnung , dass möglichst viele für
mich abstimmen. Zum Schluss wurde es richtig spannend. Und es hat tatsächlich
geklappt: Zwei Wochen später hatten so viele virtuelle und auch richtige
Freunde für mich gevotet, sodass ich zum Finale nach Hamburg eingeladen wurde.
Dort überzeugte ich vor der zehnköpfigen Jury und erlangte den Titel
Partytester im Auftrag von BACARDI RAZZ.

Wovon ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts wusste: cocodibu,
die PR-Agentur, bei der ich mich für die Semesterferien als Praktikant beworben
hatte, organisierte gerade ein Round Table-Gespräch in Zusammenarbeit mit Werben & Verkaufen.  Darin sollte es um das
Mediennutzungs-Verhalten von jungen Erwachsenen gehen und Aufhänger war dabei eben
diese BACARDI RAZZ-Kampagne. Der Grund: die Münchner Agentur webguerillas, wiederum Kunde von cocodibu, setzte die Kampagne für BACARDI um.
Deshalb kam es letztendlich dazu, dass wir vier Gewinner, Negien, Thomas,
Farnoush und ich sowie unsere Betreuerin Verena Schmunk zu diesem Gespräch eingeladen
wurden. Gesagt getan, so trafen sich alle Gewinner eine Woche später im schönen
München wieder – in der gleichen Woche, in der ich mein Praktikum bei cocodibu
gestartet hatte.

Zu allererst wurden zur Auflockerung ein paar Gruppenfotos
mit Kunstwerken einer gerade stattfindenden Ausstellung (von Winter und
Hörbelt) im Atrium des Süddeutschen Verlags gemacht. Gut gelaunt und immer noch
ein bisschen aufgeregt kamen wir im 5. Stock zusammen, um mit Herrn van Rinsum
das Round-Table Gespräch zu führen. Das Ergebnis unserer wirklich interessanten
und auch lustigen Runde können Sie in der heutigen Ausgabe W&V (EVT: 20.
August) nachlesen. Ich hoffe, Sie haben genauso viel Spaß dabei, wie wir hatten!

(Tobias Illek)

Der Alltag in Deutschlands Bürostuben wird ein bißchen grauer. Und das nicht wegen des (zumindest in München) verregneten Wetters. Wie Horizont heute meldet, will die IVW die umstrittene und weitgehend nutzlose Währung Page Impression ab 2010 zu Grabe tragen. Vorbei also mit den kurzweiligen Bildstrecken von Pamela Anderson bis Verona Pooth – bisher allzu verläßliche Clickbringer im Kampf um PIs, aber nahezu ohne Relevanz für die Werbewirtschaft. Die gesunkene Bedeutung der Clicks dürfte nur der Auftakt für eine Reform der Leistungsmessung im Web sein. Oder glaubt jemand, dass die Währung "Visits" die Nutzung im Web 2.0 noch adäquat widerspiegeln?

Manchmal bedarf es nicht vieler Worte, um den Umbruch in den Medien zu deuten. Am heutigen Montag reicht es, die News einmal zu scannen. Etwa bei dem von uns geschätzten Medien-Dienst turi2. Eine Meldung über den Sparkurs bei Gruner + Jahr. Ansonsten dreht sich hier alles Positionen, Pläne und Projekte im Bereich Internet und Mobile. Darunter fällt auch die Auslagerung des Burda-Kongreßes DLD in eine eigene GmbH. In Deutschland neben der dmexco immerhin wohl die wichtigste Veranstaltung in Sachen digitaler Zukunftsthemen.

Von der neuen Studie von Microsoft zur Internetnutzung der Europäer haben wir ja bereits berichtet. Doch diese nette Grafik dazu wollten wir unseren LeserInnen nicht vorenthalten. Deutschland ist Netz-Europameister, meint dazu der Spiegel. Na, wenigstens ein Titel, der uns bleibt.
PR-Illustration zur Microsoft Studie

Gute Frage, nur die Antwort ändert sich laufend. Hier ein Kommentar, den cocodibu-Geschäftsführer Christian Faltin für die Printausgabe der Zeitschrift Internet World Business (vom 27.April 2009) verfaßt hat:

Twitter
und die Markenkommunikation

„Welcher Schwachsinnige liest sich
denn dieses ganze Zeugs durch? Die Zeit hat doch keiner?“ O-Ton eines Markenverantwortlichen
über Twitter. Wortstoffhof im Internet, Bühne für
Digital-Exhibitionisten klingen nur etwas netter. Weil aber sogar namhafte Medien
über das Mikrobloggen in 140 Zeichen berichten, legen sich jetzt selbst größte
Skeptiker aus Marketing und Kommunikation einen Account zu. Sie wollen das
Phänomen selbst testen. Mit oft verheerenden Folgen: Kaum jemand folgt ihnen,
weil Updates gar nicht oder spärlich verfasst werden. Das Urteil braucht dann weniger
als 140 Zeichen:

Twitter ist Zeitvergeudung. Völlig überflüssig! Ja, für alle Kurzbesucher! Nein,
für alle, die sich länger damit beschäftigen!

Twitter ist faszinierend. Ein neues Glied ganz am
Anfang der Kommunikationskette. Wenn ihre Multiplikatoren twittern, ist die
Zeit dort äußerst sinnvoll investiert. Nur, wer sich über Twitter mit seiner (Fach-)Community austauschen
will, muss sich rechtzeitig vernetzen. Wer nicht die richtigen oder nicht
genügend Follower hat, kann seine Botschaft nicht streuen. Planen Sie für den
Aufbau mindestens vier Wochen ein. Denn wer Twitter ernsthaft angeht, muss den Kanal dauerhaft
betreiben. Das kostet Zeit – und damit auch Geld.

Dafür ist Twitterein prima Teasermedium! Es eignet
sich u.a. für…


 die unkomplizierte und
schnelle Kontaktaufnahme zu Multiplikatoren
– d
as Anreißen wirklich wichtiger News
– als schnelle Plattform für Richtigstellungen
– das bewußte Lancieren von Projekten im Entwicklungsstadium
– das Gewinnen von Testern/Journalisten für Beta-Phasen
– das Verlosen von Veranstaltungskarten
– Kurzumfragen in eingrenzbaren Zielgruppen (via Twittpoll)
– das Bündeln von Live-Berichterstattung zu Veranstaltungen (Messen, Kongresse
etc.)
– Wissenswertes und kurze Tipps für die Community…

…und für vieles mehr. Weil Twitter als Teasermedium oft verlinkt, benötigen
Sie aber ein Blog oder eine Webseite, um die Effekte direkt zu erleben.

Wollen Sie angebliche Tweets von
Promis oder CEO's 
verfassen, die Fake oder Auftragsarbeit sind? Bitte haken
Sie Twitter
schnell ab.
Vergessen
Sie Twitter auch, wenn Sie Pressemitteilungen ohne
Newswert oder platte Werbebotschaften streuen wollen. Und Menschen, die Twitter nicht kontinuierlich nutzen wollen, sollten
sich die Zeit schenken, sich einzuarbeiten. 

Für alle anderen ist Twitterso faszinierend, weil allein durch
Experimentieren mit dem Kanal ein vielgestaltiges Medium heranwächst:
Ergebnisse entstehen spontan, durch den Austausch von Meinungen. Die Mischung
aus sinnfreien Inhalten (prima Kaffee hier) und Sinnvollem, aus Privatem und
Beruflichem hat einen ganz eigenen Charme. Kurze Texte zwingen zu griffiger
Sprache. Und die Effekte von Twitter
sind sofort messbar, durch viele kostenlose, frei zugängliche Webtools. Und weil Twitter über die iPhones dieser Welt so einfach zu
bedienen ist, stellt es das perfekte Erlebnistool für das mobile Internet dar. Mit Twitter führt man die Generation Blackberry an das
Mobile Web jenseits von Mails heran.

Zwar hat Twitter für sich selbst noch kein erfolgsträchtiges
Businessmodell gefunden. Doch die Fangemeinde entwickelt bereits erste Ansätze:
Da werden Hintergrundbilder als Werbefläche genutzt, Werbetweets verkauft oder
Tausende von Followern verlost.

Twitter
wäre vielleicht besser beraten, seine Follower das Businessmodell entwickeln zu
lassen. Und die Reichweite? Der Tausendkontaktpreis
ist kein Kriterium, das Twitter nur annähernd gerecht wird. Große
Reichweiten (mit mehr als einer halben Million Follower) erzielen Britney
Spears, Lance Armstrong oder Barack Obama. Deshalb eignet sich Twitter auch nicht für jede Branche. In Deutschland
ist es derzeit vor allem noch ein Spiel-Medium der Kommunikations-, Medien-,
Web- und Werbebranche. Wer News für diese Gemeinde hat, kommt an Twitter aber kaum mehr vorbei.

Übrigens: Die Redaktion der Internet World Business wurde
via Twitterauf diesen Beitrag aufmerksam. Und nur
ein Satz indiesem Kommentar hat mehr als 140 Zeichen. Ihr
www.twitter.com/cfaltin

Schon nächstes Jahr werden die Europäer im Schnitt volle 2,5 Tage im Monat im Internet verbringen. So sagt es zumindest eine neue Studie von Microsoft. "Europe Logs On – European Internet Trends of Today and Tomorrow" heißt das Werk und es verrät so einiges über das Internet-Verhalten in Europa.

So gibt es zum Beispiel immernoch ein Nord-Süd Gefälle. In nördlichen Ländern Europas ist das Internet zu 76 Prozent verbreitet, im Süden hingegen nur zu 45 Prozent. Deutschland ist mit 55 Millionen Internet-Usern das Land mit der größten Online-Bevölkerung. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Großbritannien (42 Millionen) und Frankreich (40 Millionen). Wer hätte das gedacht?

Weitere Ergebnisse der Studie sind zum Beispiel, dass der Internet-Konsum schon im nächsten Jahr den Fernseh-Konsum schlagen wird. Dann werden wir im Schnitt 14,2 Stunden pro Woche online sein. Dabei wird sich die Internet-Nutzung weg vom PC hin zu Mobiltelefonen, IPTV oder Spielekonsolen bewegen. In den nächsten 5 Jahren soll das Internet angeblich nur noch zu 50 Prozent über den Computer genutzt werden. Ob das so schnell geht, bleibt abzuwarten. Die komplette Studie kann auf der Webseite von Microsoft heruntergeladen werden.

Wie immer, wenn ein neuer Medienkanal auftaucht, gibt es zu Anfang jede Menge Fragezeichen, welche Rolle dieser Kanal übernehmen kann. So auch bei Twitter, dem exponentiell wachsenden Mikroblogging-Dienst, und dem Einsatz der Kurznachrichten für die Marken- und Unternehmenskommunikation. In vielen Gesprächen der vergangenen Wochen haben wir mit Kolleginn/en aus Unternehmen über die Chancen und Risiken von Twitter diskutiert. Hier eine kurze Zusammenfassung. Über Ergänzungen und andere Meinungen würden wir uns freuen:

Twitter ist ein Teasermedium

Twitter eignet sich u.a. für
– das Anteasern wirklich wichtiger News
– als schnelle Plattform für Gegendarstellungen
– das bewußte Lancieren von Projekten im Entwicklungsstadium
– das Gewinnen von Testern/Journalisten für Beta-Phasen
– das Verlosen von Veranstaltungskarten
– Kurzumfragen in eingrenzbaren Zielgruppen (via Twittpoll)
– das Bündeln von Live-Bereichterstattung zu Veranstaltungen (Messen, Kongresse etc.)
– für die unkomplizierte und schnelle Kontakaufnahme zum Unternehmenssprecher
– Infos mit Mehrwert (Link, Foto, etc.)
– Wissenswertes und kurze Tipps für die Community

Twitter eignet sich nicht für
– angebliche Tweets von CEO's, die von der Corporate Communication verfasst werden
– Pressemitteilungen ohne starken Nachrichtenwert
– für platte Werbebotschaften
– für Menschen, die Twitter nicht kontinuierlich nutzen 

Wer über Twitter mit seiner (Fach-)Community kommunizieren will, muss sich rechtzeitig vor dem Worst- oder Best Case vernetzen! Denn wer nicht die richtigen oder nicht genügend Follower hat, kann seine Botschaft nicht streuen. Und das dauert mindestens drei bis vier Wochen. Wer Twitter ernsthaft angeht, muss den Kanal dauerhaft betreiben. Das kostet Zeit – und damit auch Geld.

Ist Twitter etwas für jede Branche? Nein! Twitter ist in Deutschland derzeit noch vor allem ein Medium für die Kommunikations- und Medienbranche, mit starkem Hang zur Selbstbespiegelung. Wer aber News für die Web-, Marketing- oder Mediengemeinde hat, kommt an Twitter nicht mehr vorbei. (CF)   

Social Networking boomt und belegt mittlerweile Platz vier
der meistgenutzten Internetdienste. Vor allem als bisheriger Nachzügler in
Sachen Social Web Nutzung holt Deutschland seit 2008 auf. Nach dem Marktforschungsinstitut
Nielsen beteiligen sich schon  51% der
Deutschen Internet User  an Netzwerken
und Blogs. Eine logische Folge des Zuwachses ist die Veränderung der Altersstruktur.
Mehr und mehr User höherer Altersgruppen vernetzen sich online und stellen
damit auch die Community Finanzierung auf eine harte Probe. Denn wie können die gestiegenen Userzahlen
und auch die ansteigende Nutzungsdauer der Deutschen (diese wuchs 2008 um 140%)
gewinnbringend und werbewirtschaftlich genutzt werden? Noch sind die gängigen
Communities für Nutzer umsonst und die Betreiber sehen sich mit erhöhtem Kosten
Aufwand, der „Werbungsaversion“ der User und der Verhaltenheit der Werber konfrontiert.  Nach diesen Feststellungen von Nielsen stellt
sich nur noch die Frage, wie denn mögliche Lösungen aussehen könnten! Ansätze
dafür gibt’s auf spiegel.de (lb)

2009 wird …, ja was wird es denn? Ein Jahr, in dem die Wirtschaft schrumpft statt wächst.  Und? Immerwährendes Wirtschaftswachstum ist ein liebgewonnenes Mantra aber kein Bestandteil des Grundgesetzes. Haben wir in Deutschland nicht einfach allzu gerne verdrängt, dass es auch Phasen des Rückschritts geben muss? Trotzdem geht's weiter. Auf der Datenautobahn sogar mit Highspeed. Die digitale Wirtschaft ist sicher einer der wenigen Bereiche der Wirtschaft der 2009 eine Art Sonderkonjunktur erleben wird. Holger Schmidt, der bloggende Netzökonom der FAZ, hat acht lesenswerte Thesen für das Internet-Jahr 2009 verfasst. Also: 2009 wird so oder so, aber auf jeden Fall spannend. (CF)