Happy wie groggy  – so steht's um uns am ersten Tag nach der dmexco. Happy vor allem natürlich über das große mediale Feedback. Nahezu alle relevanten Publikumstitel haben über Europas Leitmesse für das digitale Marketing berichtet  – von der FTD übers Manager Magazin bis hin zur Zeit. Zusätzlich die zahlreichen großen Themen-Features in der Fachpresse – beispielsweise in der  Internet World, Horizont und Werben & Verkaufen. Genug auf die eigene Schulter geklopft? Naja, eines haben wir noch – die Bilanz im Web 2.0: Über 4.700 Mitglieder in der dmexco-Gruppe bei Xing und 1.400 Follower bei Twitter. Die dmexco gehört damit vom Start weg zu den Top 5 der twitternden Messen. Okay, jetzt reicht's aber wirklich mit dem Eigenlob.
Nach zwei anstrengenden Tagen Köln hat uns München jetzt wieder. Spricht also einiges für einen kurzen Wiesn-Abstecher am Wochenende.

Ausnahmezustand in Köln, Ausnahmzustand bei cocodibu. Grund in beiden Fällen: die Leitmesse der digitalen Wirtschaftt, dmexco – dieses Jahr mit ihrer Premiere in der Jekkenhochburg. Und während zumeist in der deutschen Wirtschaft Trübsal geblasen wird, überwiegen hier noch die positiven Nachrichten: "Online-Werbung trotzt der Krise", schlagzeilt heute die Online-Ausgabe der FTD und bringt die Stimmung der Branche damit ganz gut rüber. Und weil auch unsere Kunden überwiegend auf diesen Wachstumszweig setzen und bei der dmexco Flagge zeigen, sind natürlich auch wir hier am Ort des Geschehens. Wie es am ersten Tag lief, erfahren Sie auf dem Blog der dmexco, create effects.

Wer glaubt, die Wiesn wäre nur ein riesiges traditionelles Volksfest und zählt nicht zu den digitalen Hotspots, der hat sich kräftig getäuscht. Wie so oft in Bayern findet hier Tradition und Moderne perfekt zueinander: Die virtuelle Welt hat auch die schönste Jahreszeit bereits fest im Griff. Bestes Beispiel sind die zahlreichen Wiesn-Websites und -Blogs, die aus dem Boden gestampft wurden. Werfen wir mal einen Blick auf ein paar ausgewählte Exemplare: Da gibt es natürliche die offizielle Wiesn-Website www.oktoberfest.de. Eine sehr aufgeräumte Seite für Festbesucher von nah und fern (es gibt auch eine englische Version) – da bleibt quasi keine Frage offen. Etwas lebhafter kommt da schon Oktoberfest-live daher – die Wiesn-Website des Münchner Merkur. Neben jeder Menge Bilder zu Wiesn-Schönheiten gibt's auch drei verschiedene Wiesn-Webcams. So kann der ein oder andere Oktoberfest-Süchtige auch aus der Ferne alles überwachen. Zusätzlich hat die Seite einen eigenen Wiesn-Weblog mit der charmanten Bloggerin Vanessa, die aus Sicht einer echten Münchnerin sämtliche Wiesn-Vorbereitungen dokumentiert und über persönliche Tops und Flops zur Wiesn berichtet.

Abgesehen davon haben sich in den Communities wie Facebook natürlich schon jede Menge Fanpages und Gruppen gebildet. Und auf Clipfish findet man einen eigenen Wiesn-Bilder-Kanal. Außerdem sind natürlich schon lange alle Bierzelte mit dem Web verzahnt. Wer aber einen schönen Gesamtüberblick der Festzelte braucht, schaut bei Oktoberfest-tv.de rein, das macht die Qual der Wahl vielleicht ein wenig leichter. Obwohl – wenn man keine Wiesn-Reservierung hat, scheitert man ja eh meist am Türsteher – von daher wird einem die Wahl dann auch wieder leicht gemacht.

Zum Schluss dieses kleinen digitalen Wiesn-Ausblicks noch ein schönes Wiesn-Gadget, das uns heute über den Weg gelaufen ist: Die Bavaria iFlirt Cam ist das neueste Spielzeug für alle flirtwilligen iPhone-Besitzer unter uns! Also dann, wir sind gerüstet für die Wiesn 2009! Hoffe, Sie jetzt auch!

Da haben wir’s wieder, auch
an den Kleinsten geht das Internet nicht mehr spurlos vorüber. Die spannenden
Geschichten von Micky Maus und Goofy werden wohl bald nur noch digital konsumiert.
Zumindest scheint es so, wenn man die neuesten Ergebnisse der Kids Verbraucher
Analyse (Kids VA) betrachtet, die der Egmont Ehapa Verlag (Verleger von
Asterix, Lucky Luke, Micky und Co.) heute veröffentlichte. Die Zahlen der sechs
bis dreizehn-jährigen Leser von Kinderzeitschriften sind demnach im Vergleich
zum letztjährigen Anstieg deutlich gefallen. Außerdem waren in diesem Jahr
 3,4 Millionen und damit fast 60 Prozent der 6- bis 13-Jährigen schon
einmal online. 2008 waren's noch 3,1 Millionen. Rund 12 Prozent der Kids surfen
sogar schon fast täglich im Web, rund zwei Prozent immerhin mehr als im
Vorjahr.

Liest man diese Ergebnisse könnte
man doch glauben, Egmont setzt künftig nur noch auf digitale Plattformen. Wohl
falsch gedacht: Laut Ingo Höhn, Anzeigen-Chef von Egmont Ehapa wirkt sich der
Netzkonsum nicht auf die Lesergewohnheiten aus, die Print-Nutzung sei
 "weitgehend komplementär zum Internet" (so Höhn im Horizont Interview) mmh, hoffen wir mal, dass er
Recht behält – es wäre doch jammerschade, wenn die Geschichten aus Entenhausen
aus den Regalen verschwinden würden.

Blogger und PR-Verantwortliche – das sind bisher meist zwei Welten. Und auch die jüngste Vodafone-Kampagne mit Sascha Lobo, Schnutinger & Co. führte bekanntlich nicht zwingend dazu, das Verhältnis und Verständnis zwischen den Unternehmenskommunikatoren und der selbstgefühlten Digitalelite zu entspannen. Weil gute Strategien, Blogger sinnvoll in Kommunikation einzubeziehen, so selten sind, an dieser Stelle ein Lob an Pons für eine Aktion für die geplante Plattform "Deutsche Rechtschreibung Online". Die Marketing- und PR-Verantwortliche Anne Pelzer bewertet hier Blogger – aber wie! Sie schickt ihnen per Post Schulnoten für ihre Texte, handschriftlich geschrieben in Din A5-Schulheftchen. "PR par excellence" lobt etwa Elke Hesse, eine der adressierten Bloggerinnen, auf ihrer Seite. Die kleine Diskussion auf ihm Blog zeigt einmal mehr: Geht doch nichts über die persönliche, wirklich individuelle Ansprache, bei dem der Mensch im Vordergrund steht. Dafür ein Fleißbildchen und eine glatte Eins.

Manchmal bedarf es nicht vieler Worte, um den Umbruch in den Medien zu deuten. Am heutigen Montag reicht es, die News einmal zu scannen. Etwa bei dem von uns geschätzten Medien-Dienst turi2. Eine Meldung über den Sparkurs bei Gruner + Jahr. Ansonsten dreht sich hier alles Positionen, Pläne und Projekte im Bereich Internet und Mobile. Darunter fällt auch die Auslagerung des Burda-Kongreßes DLD in eine eigene GmbH. In Deutschland neben der dmexco immerhin wohl die wichtigste Veranstaltung in Sachen digitaler Zukunftsthemen.

Gute Frage, nur die Antwort ändert sich laufend. Hier ein Kommentar, den cocodibu-Geschäftsführer Christian Faltin für die Printausgabe der Zeitschrift Internet World Business (vom 27.April 2009) verfaßt hat:

Twitter
und die Markenkommunikation

„Welcher Schwachsinnige liest sich
denn dieses ganze Zeugs durch? Die Zeit hat doch keiner?“ O-Ton eines Markenverantwortlichen
über Twitter. Wortstoffhof im Internet, Bühne für
Digital-Exhibitionisten klingen nur etwas netter. Weil aber sogar namhafte Medien
über das Mikrobloggen in 140 Zeichen berichten, legen sich jetzt selbst größte
Skeptiker aus Marketing und Kommunikation einen Account zu. Sie wollen das
Phänomen selbst testen. Mit oft verheerenden Folgen: Kaum jemand folgt ihnen,
weil Updates gar nicht oder spärlich verfasst werden. Das Urteil braucht dann weniger
als 140 Zeichen:

Twitter ist Zeitvergeudung. Völlig überflüssig! Ja, für alle Kurzbesucher! Nein,
für alle, die sich länger damit beschäftigen!

Twitter ist faszinierend. Ein neues Glied ganz am
Anfang der Kommunikationskette. Wenn ihre Multiplikatoren twittern, ist die
Zeit dort äußerst sinnvoll investiert. Nur, wer sich über Twitter mit seiner (Fach-)Community austauschen
will, muss sich rechtzeitig vernetzen. Wer nicht die richtigen oder nicht
genügend Follower hat, kann seine Botschaft nicht streuen. Planen Sie für den
Aufbau mindestens vier Wochen ein. Denn wer Twitter ernsthaft angeht, muss den Kanal dauerhaft
betreiben. Das kostet Zeit – und damit auch Geld.

Dafür ist Twitterein prima Teasermedium! Es eignet
sich u.a. für…


 die unkomplizierte und
schnelle Kontaktaufnahme zu Multiplikatoren
– d
as Anreißen wirklich wichtiger News
– als schnelle Plattform für Richtigstellungen
– das bewußte Lancieren von Projekten im Entwicklungsstadium
– das Gewinnen von Testern/Journalisten für Beta-Phasen
– das Verlosen von Veranstaltungskarten
– Kurzumfragen in eingrenzbaren Zielgruppen (via Twittpoll)
– das Bündeln von Live-Berichterstattung zu Veranstaltungen (Messen, Kongresse
etc.)
– Wissenswertes und kurze Tipps für die Community…

…und für vieles mehr. Weil Twitter als Teasermedium oft verlinkt, benötigen
Sie aber ein Blog oder eine Webseite, um die Effekte direkt zu erleben.

Wollen Sie angebliche Tweets von
Promis oder CEO's 
verfassen, die Fake oder Auftragsarbeit sind? Bitte haken
Sie Twitter
schnell ab.
Vergessen
Sie Twitter auch, wenn Sie Pressemitteilungen ohne
Newswert oder platte Werbebotschaften streuen wollen. Und Menschen, die Twitter nicht kontinuierlich nutzen wollen, sollten
sich die Zeit schenken, sich einzuarbeiten. 

Für alle anderen ist Twitterso faszinierend, weil allein durch
Experimentieren mit dem Kanal ein vielgestaltiges Medium heranwächst:
Ergebnisse entstehen spontan, durch den Austausch von Meinungen. Die Mischung
aus sinnfreien Inhalten (prima Kaffee hier) und Sinnvollem, aus Privatem und
Beruflichem hat einen ganz eigenen Charme. Kurze Texte zwingen zu griffiger
Sprache. Und die Effekte von Twitter
sind sofort messbar, durch viele kostenlose, frei zugängliche Webtools. Und weil Twitter über die iPhones dieser Welt so einfach zu
bedienen ist, stellt es das perfekte Erlebnistool für das mobile Internet dar. Mit Twitter führt man die Generation Blackberry an das
Mobile Web jenseits von Mails heran.

Zwar hat Twitter für sich selbst noch kein erfolgsträchtiges
Businessmodell gefunden. Doch die Fangemeinde entwickelt bereits erste Ansätze:
Da werden Hintergrundbilder als Werbefläche genutzt, Werbetweets verkauft oder
Tausende von Followern verlost.

Twitter
wäre vielleicht besser beraten, seine Follower das Businessmodell entwickeln zu
lassen. Und die Reichweite? Der Tausendkontaktpreis
ist kein Kriterium, das Twitter nur annähernd gerecht wird. Große
Reichweiten (mit mehr als einer halben Million Follower) erzielen Britney
Spears, Lance Armstrong oder Barack Obama. Deshalb eignet sich Twitter auch nicht für jede Branche. In Deutschland
ist es derzeit vor allem noch ein Spiel-Medium der Kommunikations-, Medien-,
Web- und Werbebranche. Wer News für diese Gemeinde hat, kommt an Twitter aber kaum mehr vorbei.

Übrigens: Die Redaktion der Internet World Business wurde
via Twitterauf diesen Beitrag aufmerksam. Und nur
ein Satz indiesem Kommentar hat mehr als 140 Zeichen. Ihr
www.twitter.com/cfaltin

Der US-Autobauer Ford läßt nicht nur seinen CEO Alan Mulally gelegentlich twittern. Er leistet sich auch Scott Monty, einen eigenen Global Digital & Multimedia Communications Manager. Klingt eigentlich zu gut der Name, um wahr zu sein. Ist er aber wohl. Und wer glaubt, Scott Monty lediglich auf Twitter zu finden, irrt. Für Ford ist er auch auf zahlreichen anderen Web-Plattformen unterwegs, die die Möglichkeit bieten, mit anderen Usern, Multiplikatoren und PR-Experten in Verbindung zu treten.

Scott Monty scheint immer in Verbindung mit der Welt zu sein und macht seine Sache sehr professionell. Empfehlenswert auch sein Social Media Marketing Blog

Zugegeben, die Zahl der Follower allein ist kein Gradmesser für die Qualität eines Fach- oder Wirtschaftsjournalisten bzw. -mediums. Aber auch der Grad der Vernetzung via Twitter gibt gerade in der digitalen Wirtschaft einen ganz guten Überblick, wer in den neuen Kommunikationskanälen das Sagen hat. Deshalb hier eine aktuelle Momentaufnahme (Stichprobe am 2.4. zwischen 15 und 16 Uhr), wer das beliebte Followerranking im Bereich Medien/Online/Marketing anführt. Aufgenommen wurden deutsche Medien, Journalisten und Autoren, die sich mit Online-Themen beschäftigen. Haben wir jemanden vergessen? Ergänzungen gerne im Blog oder via www.twitter.com/cfaltin.  

1. Nicole Simon :                             7634 Follower
2. Sascha Lobo:                                            7521
3. Klaus Eck:                                                  3697
4. Thomas Knüwer (Handelsblatt):             3268
5. turi2:                                                            2575
6. Kress:                                                          2341
7. DWDL:                                                         1915
8. Off the Record (Horizont):                        1869
9.  Meedia:                                                       1675
10.  Holger Schmidt (FAZ): 1419                            
11. Internet World :                                          1238
12. Medium Magazin:                                     1224
13. Dirk Baranek (StZ):                                   1160
14. Martin Meyer-Gossner:                             1089
15. Basic Thinking:                                          1071
16. Ulrike Langer:                                             591
17. Christiane Schulzki-Haddouti:                371
18. PRJournal:                                                   316
19.Sebastian Badenberg (Webselling):       306
20. Doris Eichmeier:                                         224
21. Frank Zimmer (w&v online):                     175

Weitere Journalisten, ohne Schwerpunkt Online

Armin Wolf (Zeit im Bild 2/ORF)                       2871
Jürg Vollmer (Zürich):                                          169


Jeff Jarvis ist einer derzeit wohl einer der angesagtesten Referenten und Blogger, wenn es um digitale Inhalte und deren Geschäftsmodelle geht.  In Davos, auf dem DLD und vielleicht auch im September auf der dmexco. Und weil er auch guter Geschäftsmann ist, hat er in seinem neuen Buch „What would Google do“ den Online-Primus als gedankliche Messlatte für alle zum Maßstab erhoben. Das klingt interessant, müssen wir also lesen.

Bis unser Urteil feststeht, hier ein paar schlaue Fragen und Gedanken, die Jeff bei turi2 losgeworden ist:

Link: interview2: Jeff Jarvis, US-Blogger.