Die Verkaufszahlen sinken, Content verschwindet hinter Pay Walls und immer mehr Print-Titel werden dauerhaft eingestampft: Für die Medienbranche ist es nicht gerade eine einfache Zeit. Trotzdem hat sich MEEDIA dazu entschieden, mit einem neuen Print-Magazin an den Start zu gehen – und zwar wöchentlich. Als wäre dieses Vorhaben nicht sportlich genug gewesen, fiel der Launch auch noch mitten in die Corona-Pandemie. Doch wie das Redaktionsteam auf Seite 13 der Erstausgabe feststellt: Es geht immer noch ein bisschen schlimmer. Karl Marx schrieb sein Hauptwerk Das Kapital zum Beispiel zeitweise nackt, weil er seine Kleider verpfänden musste. Und wie die Macher der neuen MEEDIA trotz aller Widrigkeiten bemerken: „Wir waren die meiste Zeit immerhin angezogen.“ Wir finden: Das ist der Optimismus, den die Branche braucht!
„Pandemie hin, Shutdown her, das Leben geht weiter“
Doch nochmal von vorne: Wieso ausgerechnet Print? Denn wenn man sich die verkauften Auflagen von Zeitungen und Magazinen in Deutschland ansieht, kennt der Trend nur eine Richtung – und das ist abwärts. Trotzdem, vielleicht sogar gerade deswegen, ist die Antwort auf diese Frage ganz klar: Weil es in einer Branche, die sich mit jedem Tag schneller um die eigene, oftmals digitale Achse dreht, auch noch etwas zum Anfassen braucht. Die thematische und formale Wahl, die die MEEDIA mit ihrem neuen Print-Magazin getroffen hat, ist aus unserer Sicht deshalb mehr als sinnvoll: Innen dynamische Themenschwerpunkte wie Streaming, Podcast, Influencer Marketing und Co. Und von außen die hyggelige Haptik, die zum Verweilen einlädt und mit der man sich am liebsten am Sonntagnachmittag mit einem Kaffee in den Sessel fläzen und der Entschleunigung frönen will.
Wie immer im Leben: Die Mischung macht‘s
Mit einem zugekniffenen Auge erinnert die neue MEEDIA etwas an den Stern, vor allem beim ersten Blick auf das Cover – fehlen nur noch Sudoku und Bilderrätsel. Doch in der Medien- und Kommunikationsbranche verbringt sich dahinter ein Konzept, das es so noch nicht gibt. Vor allem im Vergleich mit Horizont und W&V fällt auf, dass das neue Redaktionsteam rund um das Chefredakteurs-Duo Matthias Oden und Christa Müller eine bewusst andere Strategie verfolgt: Es gibt keine soften Überblicks- oder How to-Beiträge, stattdessen Texte, die in die Tiefe gehen und nicht nur einen Trend, sondern vor allem dessen Auswirkungen behandeln. Auf der einen Seite stehen lange, tiefgreifende Artikel und Interviews zu Marken, Medien und dem wöchentlich wechselnden Dossier. Diesmal mit dabei: Mercedes-Benz-CMO Bettina Fetzer, Medienmanager Fred Kogel und TV-Gesicht Cherno Jobatey, um nur einige wenige zu nennen. Doch das ist nicht alles: Genauso sind im Heft auch immer wieder kürzere Personality-Beiträge wie der „Feierabendmacher“ oder „Mein schlimmster Job“ zu finden. Die tabellarischen Auswertungen zu aktuellen Marktzahlen nehmen für meinen Geschmack etwas viel Platz ein und überfordern auf den ersten Blick sogar mein halbwegs jung gebliebenes Auge. Umso mehr kriegt mich die MEEDIA aber mit ihrem Social Media-kompatiblen snackable Content, über den mal auch dann schnell drüberschmökern kann, wenn es für die Titelstory vielleicht gerade nicht reicht – darunter zum Beispiel Statements zu unserer Welt nach Covid-19 und die thematisch passende Zusammenstellung der schönsten Strand-Webcams.
Unser Fazit: Die erste Ausgabe der neuen MEEDIA ist schön geworden – wirklich! Und vielleicht schleichen sich in das zweite Heft ja ein oder zwei Tippfehler weniger ein. Solange das Redaktionsteam auch bei der Produktion der nächsten Ausgaben seine Kleidung anbehalten darf, verzeihen wir das zumindest gerne. Denn: Wir freuen uns, künftig wieder ein Magazin mehr in der Post zu haben und es ist schön zu sehen, dass es immer noch mutige Macher gibt, die in einer Zeit wie dieser das scheinbar Unmöglich wagen!
Schlagwort: Meedia
Wie sieht der Journalismus von morgen aus? Was müssen Journalisten heute schon können? Und wie werden sie sich künftig finanzieren? Es passiert gerade ziemlich viel in der Medienwelt und der Kurs ist noch nicht ganz ausgelotet. Neudeutsch heißt das: Der Journalismus durchläuft gerade eine disruptive Phase. Wie die verläuft, wissen wir auch nicht. Aber wer die Medien in Zukunft gestalten wird, das wissen wir aber schon jetzt. Deshalb stellen wir Euch/Ihnen in unserer Reihe „Junge Journalisten“ Redakteure, Reporter, Blogger und Publizisten unter 33 vor, die die Branche kennen und lesen sollte. Heute im Gespräch: Linda Gondorf, Redakteurin bei meedia und absatzwirtschaft.
Seit wann steht für Sie der Berufswunsch Journalistin fest? Was gab den Ausschlag?
Ich wollte schon als Kind Journalistin werden, habe Bücher verschlungen und fantasievolle Kurzgeschichten verfasst. Sportjournalistin war das Ziel, aber ich habe die Sportprüfung an der SpoHo in Köln nicht geschafft. Nun bin ich aber ganz froh, einen anderen Schwerpunkt gewählt zu haben.
Ist Ihr Arbeitsalltag wie Sie ihn sich vorgestellt hatten, oder gab es im positiven wie negativen Sinne Überraschungen?
In jedem Beruf gibt es Überraschungen. Journalistin zu sein, ist gerade in diesen Zeiten nicht immer leicht. Aber mein Arbeitsalltag findet nicht nur im Büro und am Schreibtisch statt und das finde ich ziemlich gut.
Was war Ihr skurrilstes Erlebnis bisher in Ihrer Berufslaufbahn?
Ich bin Segelflugzeug geflogen, habe einen 3D-Drucker bedient, im Stadion Fußballer interviewt, ein Biertasting und einen Lachanfall mit Christoph Maria Herbst überlebt. Skurril war es schon oft. Es bleibt spannend.
Inwieweit nutzen Sie das Social Web für Themen-Recherche und -Inspiration?
Wir sind jeden Tag auf den unterschiedlichsten Plattformen unterwegs. Das gehört doch heute dazu.
Blogger werfen (bewusst) viele der althergebrachten Regeln über den Haufen. Sie schreiben viel subjektiver, kommentierender. Wie wird das den klassischen Fachjournalismus Ihrer Meinung nach verändern?
Nicht immer, aber manchmal leidet die Qualität der Texte, weil das Grundgerüst, also wie man einen Text aufbaut und gut recherchiert, von Bloggern nicht gelernt wurde. Allerdings glaube ich auch, dass Journalisten von Bloggern noch einiges lernen können. Es kann nur eine Win-Win-Situation sein.
Ein Artikel über Sie: Welche Überschrift müsste der haben?
Puh.. das ist mir zu schwierig.
Was ist Ihr Trick, um ruhig Blut vor dem Redaktionsschluss zu bewahren?
Traubenzucker, Konzentration und Kollegen, die nicht in Panik geraten, sondern einem den Druck nehmen. Obwohl ich unter Druck noch besser arbeite 🙂 .
Wie schalten Sie vom Job ab, oder denken Sie rund um die Uhr an die Headline von morgen?
Wenn ich die Redaktion verlasse, dann ist Feierabend. Manchmal denke ich abends noch über Texte nach, aber eigentlich kann ich gut abschalten. Beim Sport auf jeden Fall.
Wenn wir hier mal den besten Artikel küren würden: Welchen Ihrer Berichte würden Sie einreichen? Und warum?
Ich habe als freie Redakteurin für das Magazin „mutti kocht am besten“ einen Text über die Jungs von Salt & Silver geschrieben. Die waren in Südamerika auf einem kulinarischen Surftrip und ich habe eine zweiteilige Die Küchensurfer (Reportage) verfasst. Bisher das längste Stück, auf das ich sehr stolz bin. Ansonsten gibt es schon viele Texte Online, die ich ganz gut finde.
Kein Mensch ist perfekt. Welchen Ratschlag wollten Sie Ihrem Chefredakteur immer schon mal geben?
Ach, der ist schon n ziemlich guter Typ und braucht keine Ratschläge. Mir könnte er aber noch ein paar geben 🙂 .
Was machen Sie in fünf Jahren?
Schreiben.
+++
Über Linda Gondorf
Linda Gondorf studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Universität Wien. Anschließend absolvierte sie ein zweijähriges Volontariat bei der Bauer Media Group. Seit 2014 schreibt sie als feste Redakteurin für das Medienportal meedia.de sowie das Fachmagazin absatzwirtschaft. Zudem arbeitet sie als freie Redakteurin für stern.de und das Mutti Magazin.
Linda Gondorf auf Xing und LinkedIn
Vor vier Jahren haben wir zum ersten Mal ein rudimentäres Ranking der Marketing/Medien-Fachmedien für Twitter veröffentlicht. Mittlerweile, einige zusätzliche Netzwerke und Plattformen später, ist das alljährliche Digitalranking der Kommunikations-Fachmedien ein fester Bestandteil dieses Blogs.
Aber ein Bestandteil, der uns in den vergangenen Tagen ein wenig den Schweiß auf die Stirn getrieben hat. Welche Angebote nehmen wir neu dazu? etailment und Clap (siehe unten auch t3n)! Welche Plattformen werten wir zusätzlich aus? Google+ und YouTube! Und bleiben wir bei unserem Punktesystem für quantitative Zahlen, wohl wissend, dass dies qualitativ wenig aussagen muss? Ja, aber wir haben diesmal die Kanäle etwas genauer in Augenschein genommen. Und obwohl wir ein Ranking aufbereitet haben, geht es uns weniger um Zahlenklauberei bei einzelnen Medien, sondern mehr um generelle Entwicklungen im Markt. Aber ganz von vorne!
w&v vor meedia, IWB und Horizont
An der Spitze der Punkteliste hat sich gegenüber dem Ranking 2012 wenig verändert. w&v bleibt vorne, gefolgt von einem knapp beieinander liegenden Trio aus Meedia, Internet World Business und Horizont. Die IWB hat Boden gut gemacht, der Aufsteiger der Jahres aber heißt auf Rang 9 etailment, ein clever gestaltetes Newsletter-Angebot für Trends und Analysen im eCommerce. Paradoxon für die Top-Titel: Obwohl die Fan-, Follower- und View-Zahlen in den sozialen Netzwerken in den vergangenen zwölf Monaten zum Teil sehr deutlich gestiegen sind, hat sich das nicht erkennbar auf die Zugriffszahlen der Webseiten auswirkt. Bei den Visits liegen die Fachmedien meist minimal über oder unter dem Niveau des Vorjahres. Funktioniert Social Media nicht als Trafficlieferant? Bricht an anderer Stelle etwas weg, was durch Social ersetzt wird? Die Gründe kennt vielleicht das jeweilige Analytics-Tool.
Hier eine Zeitreihe der Visits aus der Meedia-Datenbank
Bei den fast ausschließlich newsorientierten Medien verzeichnet der Twitter-Account meist mehr Follower als Facebook-Fans, bei w&v, Horizont, der Internet World und der Absatzwirtschaft liegt Facebook vor Twitter. Die Facebook-Fanschar (+45,4 % im Schnitt- 8/12 bis 8/13) wächst schneller als die Zahl der Twitter-Follower (+28,5 %). Beide Kanäle werden überwiegend als Teaserkanal für Meldungen von der Webseite benutzt. Eigene Inhalte, die nur für die Social Kanäle erstellt werden, sind grundsätzlich eher die Ausnahme.
Das Digitalranking Komm.Fachmedien 2013 als PDF (mit hinterlegten Links)
Twitter statt oder parallel zum Newsletter
Der Weg zu aktueller Information im Fachbereich hat sich dramatisch gewandelt. Früher war der gedruckte wöchentliche Dienst (Kontakter, Kress, New Business & Co.) ein zentrales Newsmedium, heute ist es Twitter. Folgt man den „richtigen“ Multiplikatoren (und das müssen nicht zwangsweise Medien sein), ist der persönliche Newsstream das Nachrichtenmedium Nummer eins. Meist kommt der Newsletter der Medien viel später als der Tweet von Eingeweihten und Aufmerksamen. Weil die Medien hier aber Nachrichten bündeln, haben sich ihre Followerzahlen im vergangenen Jahr noch einmal deutlich erhöht. Im Schnitt liegen sie 28,5 Prozent höher als noch vor zwölf Monaten.
Twitter account |
Follower Aug 2013 | Differenz absolut zu Aug. 2012 |
Veränd. in % |
DWDL | 33666 | 12290 | 57,5 |
Meedia | 38.036 | 12204 | 47,2 |
kress | 39.342 | 12555 | 46,9 |
Horizont | 17.326 | 4516 | 35,3 |
turi2 | 23.437 | 5145 | 28,1 |
Internet World | 19.838 | 4175 | 26,7 |
marconomy | 2759 | 492 | 21,7 |
One to One | 2187 | 376 | 20,8 |
Acquisa | 8458 | 1408 | 20,0 |
Absatzwirtschaft | 638 | 106 | 19,9 |
adzine | 2387 | 346 | 17,0 |
w&v | 48.704 | 6646 | 15,8 |
ibusiness | 2728 | 333 | 13,9 |
clap | 7663 | kVm. | kVm. |
new business | 2756 | kVm. | kVm. |
etailment.de | 1810 | kVm. | kVm. |
LEAD digital* | läuft über W&V | ||
©cocodibu 2013 |
Die prozentual und absolut höchsten Zuwächse verbuchen schnelle Newsmedien wie DWDL, Meedia und kress. An der Followerspitze liegt w&v vor Meedia und kress.
Das Twitterranking als PDF
Facebook: 1,4 Kommentare pro Post
Während Twitter vor allem schnell ist, kann man auf Facebook darüber reden. Hier haben w&v, Horizont und die Internet World bisher die meisten Likes kassiert. Jeweils deutlich mehr als die (kostenpflichtigen) Printauflagen der Titel. Prozentual haben sich auf Facebook im vergangenen Jahr Lead Digital, iBusiness und die Absatzwirtschaft am meisten gesteigert, wenn auch auf deutlich niedrigerem absolutem Niveau. Alle Fachmedien zusammen haben 45 Prozent mehr Likes als noch vor einem Jahr.
Likes sind eine Sache (die man sich ja auch leicht kaufen kann, was wir aber niemandem der Beteiligten unterstellen wollen), die Interaktion eine andere. Deshalb haben wir uns die jeweils aktuellsten zehn Facebook-Posts aller Fachmedien mal angesehen und die durchschnittliche Interaktionsquote errechnet. Fazit: Meedia führt mit 26 Likes pro Post vor Kress (23) und w&v (13). Der durchschnittliche Post aller Medien kommt auf 6 Likes. Naturgemäß darunter liegen die Werte bei den Kommentaren. Da erhält der Durchschnittspost aller Kommunikations-Fachmedien 1,4 Kommentare. Hier führt Horizont (3,6) vor Meedia (3,4), w&v (2,5) und DWDL (2,3). Und das angesichts der Tatsache, dass wir uns in der eher selbstverliebten, durchaus eitlen und eigentlich immer geschwätzigen Kommunikationsbranche befinden. Spricht es gegen die Medien oder gegen Facebook als Plattform, dass die Interaktionsquoten im 0,0x-Prozentbereich liegen?
Facebook-Page | Gefällt mir – Stand Aug. 2013 |
Differenz abs. zu August 2012 | Veränd. in % |
LEAD digital | 5122 | 2698 | 111,3 |
ibusiness | 2519 | 1099 | 77,4 |
Absatzwirtschaft | 4481 | 1791 | 66,6 |
kress | 13.534 | 4495 | 49,7 |
DWDL | 16600 | 5322 | 47,2 |
One to One | 1030 | 290 | 39,2 |
marconomy | 2088 | 576 | 38,1 |
Internet World | 23.494 | 6475 | 38,0 |
Horizont | 35.236 | 8661 | 32,6 |
Acquisa | 347 | 82 | 30,9 |
w&v | 51.409 | 11836 | 29,9 |
Meedia | 17.303 | 3632 | 26,6 |
turi2 | 2.783 | 560 | 25,2 |
adzine | 1737 | 322 | 22,8 |
etailment.de | 1075 | kvm. | kVm. |
Das Facebook-Ranking als PDF
Google+ läuft bei vielen nur nebenher
Wie gehen die Kommunikations-Fachmedien mit Google+ um? Glauben Sie an das soziale Netzwerk als Ergänzung oder Alternative zu Facebook? Die aktuelle Erhebung bringt für Google+ eher ernüchternde Ergebnisse: Während viele Facebook-Seiten aktuell gepflegt werden und gelegentlich auch eigenständige Dialoge enthalten, wird Google+ eher lieblos als Teaserkanal für Meldungen von der eigenen Webseite genutzt. Sinnigerweise passiert bei zwei Seiten mit vielen Plus-Bewertungen (Horizont und Internet World Business) gar nichts. Der letzte Post von Horizont stammt beispielsweise von Ende 2011 und Lead Digital hat noch nicht einmal einen Post abgesetzt. Einzig der Newcomer etailment bespielt Facebook und Google+ gleichwertig und verzeichnet auch ähnliche Likes bzw. Plus-Zahlen.
YouTube: Baustelle Bewegtbild
Die ganze Branche spricht davon, wie wichtig Videoinhalte für das Web werden. Auch die Kommunikations-Fachmedien schreiben seitenweise darüber. Aber de facto sind YouTube & Co. derzeit die größte Baustelle für alle. Scheinbar sind die Kosten für spannende Bewegtbildinhalte nicht zu refinanzieren, denn selbst die großen Fachmedien unserer Branche verzichten weitgehend auf Eigenproduktionen. w&v und Horizont haben vor allem die neuesten Werbespots von Marken in ihrem YouTube-Kanal oder Berichte über eigene Veranstaltungen. Die Internet World Business setzt als einziges Medium hauptsächlich auf Interviews, die sie meist auf Veranstaltungen führt. Und wer es mit eigenständigen Formaten versuchte (z.B. turi2.tv und adzine.tv), gab nach wenigen Folgen auf. Ungewöhnlich, dass es in einer Branche, die so stark von bewegten Bildern lebt, kein tragfähiges Bewegtbildformat für die Branche entstanden ist. Zumal die Videowerbeerlöse laut OVK im vergangenen Jahr um 23 Prozent gewachsen sind. Tendenz, weiter steigend.
Auch auffallend: Während bei Zeitungen und Zeitschriften – positiv umschrieben – gerade eine Welle der Konsolidierung tobt, haben sich die allermeisten Kommunikations-Fachmedien über die Jahre hinweg halten können. Konsolidierungstendenzen sind zwar auszumachen, aber vorerst kein Fachmediensterben. Die Handelsblatt-Gruppe, zu der auch die Absatzwirtschaft gehört, hat jüngst meedia übernommen. Der Deutsche Fachverlag betreibt neben Horizont nun auch etailment und zum Einzugsbereich der Südwestdeutschen Medienholding zählen neben w&v, Kontakter und Lead Digital (w&v-Verlag) auch die Internet World Business (Neue Mediengesellschaft Ulm). Der Kress wanderte schon 2008 zu Haymarket Media (u.a. PR Report). Gleichzeitig schaffen es von Großverlagen unabhängige Seiten wie DWDL, adzine und turi2 in Nischen vorne mitzuspielen. Blogger und Berater füllen mit quailitativ guten Seiten noch kleinere Nischen aus. Obwohl der B2B-Werbekuchen für Kommunikationsfachmedien geschrumpft ist, gibt es – zumindest vorübergehend – mehr Angebot.
Christian Faltin, Monja Strotbek (Daten)
P.S.: Diese Ranking sagt nichts (aber auch gar nichts) über die Umsatzsituation der einzelnen Fachmedien aus.
P.P.S.: Ein Nachtrag zum Ranking. Bisher nicht erfasst hatten wir die Kollegen von t3n, da sich das Magazin und seine Webangebote stark mit der Schnittstelle zwischen Kommunikation und Technologie beschäftigen. Im nächsten Ranking, das für Dezember 2013 geplant ist, werden wir den Titel aber komplett ausweisen, da er sich auch – was die Zahlen betrifft – in der Spitzengruppe einsortiert. In der beigefügten Übersicht sind alle Einzelwerte nachträglich aufgeführt. Mit den aktuellen Vergleichswerten, die allerdings später erhoben wurden, löst t3n w&v als Spitzenreiter sogar ab. Allerdings sind die Zahlen von t3n NICHT in die Durchschnittswerte aller Fachmedien nachträglich eingeflossen. Das holen wir in der nächsten Erhebung nach. Versprochen!
Nachtrag Ranking t3n 2013 – 13.8.2013
Zur Erhebungsmethode:
Ergänzt haben wir unsere Auswertung (im Vergleich zum August 2012) dieses Mal um die Publikationen Clap und etailment (und nachträglich um t3n) sowie um die Plattformen Google+ und YouTube. Die Erhebungsmethode blieb gleich: Für alle Kategorien gibt es Punkte für die Position im Ranking (die Zahl der Punkte variiert, je nachdem wie viele Titel jeweils mit Daten gelistet sind) und für e-Paper und Apps gibt es jeweils einen Sonderpunkt.
Die Social Media-Dominanz der W&V im Markt der Fachtitel ist ebenso bemerkenswert wie beeindruckend: Mit über 18.000 Facebook-Fans haben die Münchner in etwa doppelt so viele Anhänger wie der Zweitplatzierte (Horizont). Die Wachstumsdynamik scheint dabei ungebrochen. Umso erstaunlicher, dass der große Marktvorsprung im Web 2.0 bisher kaum Effekte auf die herkömmliche Web 1.0-Präsenz zeigt. Im IVW-Ranking liefert sich die W&V weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Meedia.de. Mehr noch: Das meinungsfreudige Medien-Portal aus Hamburg macht im Dezember das Rennen und liegt vorn (siehe Tabelle). Erstaunlich stabil zeigt sich dabei der drittplatzierte Kress mit knapp einer Million Visits. Ein detaillierter Blick in die Zahlen lohnt dabei allemal: Bei Kress sind "nur" etwa 60 Prozent der Visits auf redaktionellen Content zurück zu führen. Die restlichen 40 Prozent stammen aus der Kategorie Kommunikation. Ein ungewöhnlich hoher Wert: Üblicherweise resultieren bei den Fachdiensten über 90 Prozent der Visits aus redaktionellem Content.
Im Onlineleben ist ja nicht zwingend alles so wie in der Welt der Druckerschwärze. Im kleinen Social Media-Ranking der Marketing- und Kommunikationsfachmedien allerdings führt der Titel mit der höchsten Auflage auch souverän im Mitmachweb. w&v hat beim fröhlichen Nasenzählen die meisten Fans auf Facebook und die meisten Follower auf Twitter (20 Punkte). In der virtuellen Social Media-Tabelle auf Platz 2: das Online-Medienmagazin dwdl (16 Punkte), gefolgt vom Kress (15 Punkte) und Horizont (13 Punkte). Knapp dahinter die Internet World Business (12 Punkte).
Den wohl größten Unterschied zwischen der Printauflage und der Social Media-Bedeutung weist die Absatzwirtschaft auf: Gedruckt ein Schwergewicht, im Netz kaum wahrnehmbar.
Nachtrag: Außer Konkurrenz laufen diesmal, wie auch sonst, die Kollegen von Clap, die die Fachwelt ja eher entspannt ironisch sehen. Daniel Häuser und Peter Böhling bringen es gemeinsam mit ihren persönlichen Accounts auf 1794 Twitter-Follower. Facebook schenken Sie sich bisher.
Nachtrag 2: Wir haben die Kolleginn/en von iBusiness noch mit aufgenommen, deren Premium-Plattform allerdings nur zahlenden Nutzern vorbehalten ist.Tagesaktuelle News gibt es jedoch auch dort kostenlos.
Nachtrag 3: Vergessen hatten wir – aus nicht nachvollziehbarem Grund – auch noch die Kollegen von Azine. Sie sind jetzt ergänzt (13.9.).Sorry!
Zur Methode: Natürlich wissen wir, dass allein die Zahl der folgenden Fans nur ein Gradmesser ist – aber eben kein ganz unwichtiger. Da viele Fans auch zugleich Follower sind, haben wir uns dagegen entschieden, die Zahlen einfach zu addieren. Stattdessen haben wir in beiden Tabellen von Platz 1 bis 10 einfach Punkte vergeben (sowohl für Facebook als auch für Twitter).
Facebook-Präsenz (Stand: 12.08.2010, 15 Uhr – Nachträge später)
1. W&V 10.013 Fans
2. Horizont 4.818 Fans
3. DWDL 2.576 Fans
4. Internet World 2.032 Fans
5. kress Report 1.793 Fans
6. Meedia 1.096 Fans
7. turi2 879 Fans
8. iBusiness 673 Fans
9. Adzine 452 Fans
10. Absatzwirtschaft 237 Fans
11. Acquisa 30 Fans
12. One to one kein Account
Twitter-Präsenz (Stand: 12.08.2010, 15 Uhr)
1. W&V 20.892 Follower
2. kress report 12.170 Follower
3. DWDL 8.070 Follower
4. turi2 7.517 Follower
5. Meedia 6.640 Follower
6. Internet World 6.180 Follower
7. Horizont 4.940 Follower
8. Acquisa 3.133 Follower
9. iBusiness 1.290 Follower
10. Adzine< /a> 1.028 Follower
11. One to One 700 Follower
12. Absatzwirtschaft 223 Follower
Sollten wir jemand vergessen haben, in diesem Fall sind wir selbstverständlich nachtragend.(cf)
Kollege Hugo E.Martin hat parallel auch ein Twitter-Ranking nach Following-Zahlen aufgestellt.
Danke für die Vielzahl der Hinweise. Sie sind alle eingearbeitet.
Ok, ok, Quantität ist nicht alles. Was zählt, ist natürlich der persönliche Dialog auf Twitter. Sagen alle. Aber warum brüstet sich die ditale Elite dann mit Ihren Followerzahlen? Weil wir Deutschen Rankings lieben! Deshalb, und natürlich nur deshalb, haben wir mal zusammengestellt (Stand 13.4., 16 Uhr), wieviel Twitternasen denn w&v, kress & Co. so folgen. Vielleicht ganz interessant zum Vergleich: Sascha Lobo hat fast so viele Follower wie die ersten vier twitternden Fachmedien zusammen.
Hier die Rangliste:
Follower
1. w&v 15240
2.kressZwitscher 10625
3. DWDL 6580
4. turi2 6247
5. meedia 5182
6. internet_world 5171
7. Off-the-record 4568
8. HorizontNet 4114
9. acquisa 2329
10. onetoone_de 477
11. aswonline 194
Damit liegen die deutschen Kollegen im Internationalen Vergleich gar nicht so schlecht, mal abgesehen von den US-Kollegen der Advertising Age. Da schlägt sich der größere Markt und die längere Twitter-Historie nieder.
adage
84200
Newmediaage 10150
MarketingWeekEd
4700
strategies1
3634
Sollten wir jemand vergessen haben, bitte einen kurzen Kommentar
hinterlassen. In diesem Fall sind wir nachtragend.(CF)
Ein positiver Trend gibt es bei den Medien und Marketing-Fachmedien im Netz: Verglichen mit dem Oktober 2009 konnten fast alle Angebote zulegen. Die Top 3-Angebote haben mittlerweile alle die Marke von einer Million Visits pro Monat passiert. Das SZ-Tochterunternehmen w&v liegt im März wieder vor Dirk Mantheys meedia und knapp dahinter Horizont (Deutscher Fachverlag). Ansonsten blieben die Positionen stabil bis zementiert. Der Kontakter wird mittlerweile nicht mehr gesondert in der IVW ausgewiesen.
In Zahlen IVW Online 3-10 (vs. 10-2009):
Medium
Visits (in Tsd.)
1.
wuv.de 1.249 896
2.
meedia.de 1.165 1.004
3.
Horizont.net 1.013 847
4.
Kress.de 867 717
5.
internetworld.de 450 370
6.
turi2.de 351 334
7.
absatzwirtschaft.de 65 65
Bestehen bleibt die Entwicklung, dass die führenden Kommunikations-Fachmedien im Vergleich besser abschneiden als die meisten anderen Branchen (ausgenommen der Bereich ITK). Nur drei Beispiele: Die Textilwirtschaft erzielt 361 Tsd. Visits, der Food-Marktführer LZ.Net 409 Tsd. und das Deutsche Ärzteblatt 871Tsd. Es gibt also noch eine erhebliche digitale Kluft zwischen den Branchen. (CF)
Was im September in der IVW-Online noch die große Überraschung war, manifestiert sich im Oktober. Dirk Mantheys meedia.de hat im Bereich der Marketing- und
Medien-Fachdienste im Web die Spitze übernommen – mit anhaltend positivem Trend: Im Oktober erreicht meedia erstmals über eine Million Visits. Ein Spitzenwert für ein Fachportal. Print-Marktführer w&v findet sich im Augenblick in einer Sandwichposition wieder: Von hinten drängen Horizont und Kress nach.
In Zahlen (IVW Online 10-09):
Medium Visits Page Impressions
1. meedia.de 1.004.186 2,72 Mio.
2. wuv.de 896.753 2,61 Mio.
3. Horizont.net 847.395 2,54 Mio.
4. Kress.de 716.947 1,51 Mio
5. internetworld.de 369.932 0, 85 Mio.
6. turi2.de 333.519 0,59 Mio.
7. Kontakter.de 67.010 0,12 Mio.
8. absatzwirtschaft.de 65.393 0,17 Mio.
Erstmals ausgewiesen wird im Oktober die Internet World Business, die sich zwischen kress und turi2 einreiht.
Dass
die führenden Kommunikations-Fachmedien im Branchenvergleich ziemlich gut
abschneiden, zeigen zwei Vergleichswerte: LZ/Net, das führend Online-Portal der Lebensmittelzeitung für Food und Handel, kommt im Oktober auf knapp 409Tsd. Besuche und 1,7 Mio. Seitenaufrufe. Autohaus online, das führende Medium für den KFZ-Vertrieb, erreicht 706 Tsd Besuchen und 2,5 Millionen Seitenaufrufe. Insgesamt verzeichnenviele der Fachmedien-Auftritte steigende Zugriffsraten. (CF)
Der Schritt vom Redakteur zum Chefredakteur ist ein großer, der vom Chefredakteur zum Herausgeber inzwischen nur ein kleiner. Redaktionschefs, die up to date sein wollen, haben inzwischen ihr eigenes Blog. Seit heute sogar Bild-Chefredakteur Kai Diekmann – für Meedia ist es das Medien-Klatsch-Thema des Tages. Bemerkenswert ist tatsächlich, mit wieviel Feuereifer Diekmann hier bei der Sache ist. Heute schon 49 Beiträge…Wow! Wollen wir hoffen, dass diese Euphorie nicht schnell wieder erlahmt. So mancher Chefredakteur ist mit viel Verve an die Sache gegangen und hat genau so schnell wieder die Lust am Bloggen verloren. Wir klicken einfach mal in den Blog von Chip-Chefredakteur Thomas Pyczak und müssen enttäuscht feststellen, dass sein letzter Beitrag aus 2007 stammt. Herr Pyczak, nehmen Sie sich ein Beispiel an dem Engagement von Herrn Diekmann und hauen Sie im eigenen Namen mal wieder in die Tasten!
Eine Übersicht mit bloggenden Chefredakteuren – darunter auch zahlreiche, die regelmäßig aktualisieren – gibt's hier:
Glaubt man den IVW-Online-Zahlen für September (eigentlich eine verläßliche Quelle) dann hat sich im Bereich der Marketing- und Medien-Fachdienste im Web Ungeheuerliches ereignet: Dirk Mantheys Neustart meedia.de hat gut ein Jahr nach dem Start im Netz die etablierten Platzhirsche w&v und Horizont überholt und von der Spitze verdrängt – zumindest bei den harten Visits.
In Zahlen (IVW Online 09-09):
Medium Visits Page Impressions
1. meedia.de 924.318 2,48 Mio.
2. wuv.de 870.699 2,57 Mio.
3. Horizont.net 806.632 2,40 Mio.
4. Kress.de 691.895 1,40 Mio.
5. turi2.de 327.559 0,59 Mio.
6. absatzwirtschaft.de 69.665 0,18 Mio.
Bisher noch nicht ausgewiesen werden die Kollegen der Internet World Business, die wohl in Kürze folgen – das Spitzentrio aber vorerst nicht erreichen werden.
Dass die führenden Kommunikations-Fachmedien im Branchenvergleich alle gut abschneiden, zeigen zwei Vergleichswerte: das führende Touristik-Fachmedien fvw kam im September lediglich auf knapp 220.00 Besuche und 686.000 Seitenaufrufe. Das Mittelstandsmagazin impulse lag bei 159.000 Besuchen und knapp einer halben Million Seitenaufrufe.
Was jetzt noch fehlt, ist der Insidertipp, wie es meedia.de an die Spitze geschafft hat.