Sommerloch-Thema oder echtes Szenario für die Zukunft? Wieder einmal ist die Debatte um kostenpflichtige redaktionelle Web-Inhalte entfacht. Diesmal ausgelöst durch einen Beitrag von Financial Times-Chefredakteur Lionel Barber. Der wesentliche Knackpunkt bleibt in der Diskussion bisher leider unbeantwortet: Wie stellt die weltweite Verlags-Branche ein einheitliches und bequemes Bezahl- und Abrechnungssystem für die User sicher? Gern wird in diesem Zusammenhang auf Apples i-tunes verwiesen. Doch wie Pricing-Experte Frank Bilstein heute zurecht gegenüber kress sagt: "Bezahlinhalte funktionieren nur in einer
pefekten Welt. Die hat Apple reproduziert: ein perfektes Endgerät, eine
extrem einfache Applikation, ein extrem einfaches Preismodell und ein
vorhandenes Bezahlsystem. Ist die Grundidee damit gerettet? Nein. Das
gelingt nur ganz wenigen Unternehmen. Die Hürde für Bezahlinhalte ist
unglaublich hoch". Mal sehen, ob Verlage diese in den kommenden Monaten überspringen. 

Es startet die Show, das Publikum lacht, über den Menschen, der sich auf der Bühne zeigt. Mutig sich mit dieser Figur, diesem Aussehen einem Millionen-Publikum in einer nationalen Sendung zu zeigen. Keiner gibt dem Kandidaten oder der Kandidatin auch nur den Hauch einer Chance. Dann startet die Musik, der Mund öffnet sich – und, Sekunden später, steht das Publikum, staunt und spendet schließlich Standing Ovations. Jeder Dramaturg hat seine Freude an den modernen Märchen von Paul Potts und Susan Boyle. Ihre Erfolgsgeheimnis sind kurze, gut getimte Videos, die alle berühren. Sie erzählen die Geschichte des Aufstiegs vom Nobody zur weltbekannten Person. Von Null auf über 100 Millionen Abrufe (bei Susan Boyle) in nur wenigen Tagen. 

Die Story ist so gut, dass man als abgebrühter Marketingmensch insgeheim immer befürchet, dass sie ein Fake ist.  Vielleicht weil das Märchen vom skurrilen Aschenputtel, das so gefühlvoll und stimmkräftig singt wie eine Operdiva einfach zu schön ist, um wahr zu sein. Ihren Song "I dreamed a dream" aus dem Musical Les Miserables hat übrigens auch Aretha Franklin zur Amtseinführung von Bill Clinton gesungen. Wenn das keine Parallele ist.

Paul Potts und Susan Boyle haben ihren ersten Auftritt dem Fernsehen zu verdanken, ihren Aufstieg aber den Online-Videos auf Youtube & Co. Video kills the TV-Star, das ist für mich die eigentliche Botschaft hinter den Märchen von Paul und Susan. Die Fortsetzung des One-Klick-Wonders kommt dann wieder in den klassischen Medien. Bis der Stern dann langsam verglüht.  Was bleibt, ist der unvergleichliche Moment, das Video das allererste Mal angeklickt zu haben. Und dann immer wieder. (cf)

Aufgepasst: Exzessiver Twitter-Konsum kann zum Verlust der Realität führen. Das zeigt das Current Team in einem witzig gemachten Kurzfilm. Die Macher der satirischen SuperNews! führen uns sozusagen den Worst Case vor Augen – ein Fünkchen Wahrheit mag wohl dran sein. „Twouble with Twitters“ heißt das Filmchen. Viel Vergnügen…

Wie immer, wenn ein neuer Medienkanal auftaucht, gibt es zu Anfang jede Menge Fragezeichen, welche Rolle dieser Kanal übernehmen kann. So auch bei Twitter, dem exponentiell wachsenden Mikroblogging-Dienst, und dem Einsatz der Kurznachrichten für die Marken- und Unternehmenskommunikation. In vielen Gesprächen der vergangenen Wochen haben wir mit Kolleginn/en aus Unternehmen über die Chancen und Risiken von Twitter diskutiert. Hier eine kurze Zusammenfassung. Über Ergänzungen und andere Meinungen würden wir uns freuen:

Twitter ist ein Teasermedium

Twitter eignet sich u.a. für
– das Anteasern wirklich wichtiger News
– als schnelle Plattform für Gegendarstellungen
– das bewußte Lancieren von Projekten im Entwicklungsstadium
– das Gewinnen von Testern/Journalisten für Beta-Phasen
– das Verlosen von Veranstaltungskarten
– Kurzumfragen in eingrenzbaren Zielgruppen (via Twittpoll)
– das Bündeln von Live-Bereichterstattung zu Veranstaltungen (Messen, Kongresse etc.)
– für die unkomplizierte und schnelle Kontakaufnahme zum Unternehmenssprecher
– Infos mit Mehrwert (Link, Foto, etc.)
– Wissenswertes und kurze Tipps für die Community

Twitter eignet sich nicht für
– angebliche Tweets von CEO's, die von der Corporate Communication verfasst werden
– Pressemitteilungen ohne starken Nachrichtenwert
– für platte Werbebotschaften
– für Menschen, die Twitter nicht kontinuierlich nutzen 

Wer über Twitter mit seiner (Fach-)Community kommunizieren will, muss sich rechtzeitig vor dem Worst- oder Best Case vernetzen! Denn wer nicht die richtigen oder nicht genügend Follower hat, kann seine Botschaft nicht streuen. Und das dauert mindestens drei bis vier Wochen. Wer Twitter ernsthaft angeht, muss den Kanal dauerhaft betreiben. Das kostet Zeit – und damit auch Geld.

Ist Twitter etwas für jede Branche? Nein! Twitter ist in Deutschland derzeit noch vor allem ein Medium für die Kommunikations- und Medienbranche, mit starkem Hang zur Selbstbespiegelung. Wer aber News für die Web-, Marketing- oder Mediengemeinde hat, kommt an Twitter nicht mehr vorbei. (CF)   

Tom-Moz – dieses Unwort beschreibt, was aus Mozzarella gemeinhin fabriziert wird. Den Teller voller Tomatenscheiben, bedeckt mit Mozzarella-Scheiben und ein paar Blättern Basilikum. Meist flüchtig zusammengemantscht. Dass es auch anders geht und man mit Mozzarella kleine Kunstwerke vollbringen kann, haben wir jetzt in einer Social Media-Aktion für Zott bewiesen.

Mozzarella-Art nennt sich das Projekt: Zum Valentinstag präsentierten wir Mozzarella-Herzen auf Tomaten-Spießen (ganz ohne Tomaten geht es dann doch nicht ;-).

Mozzarella-Spieße

Und ein Herz aus Mozzarella auf Rucola (Foto: Karlheinz Wilker)

Zottarellaherz

Und jetzt an Ostern grüßt der Mozzarella-Pizzahase.

Osterhase-Zottarella

Alternativ können Ostereier auch im Pastanest gesucht werden (Foto: Karlheinz Wilker)

Zottarella_ostern_72

Mal etwas anderes für die Kleinen, nur im Freien verstecken sollte man weder den Hasen noch das Pastanest ;-). Mehr Inspirationen zum Thema Mozzarella gibt es bei den Kolleginn/en auf www.zottarella.de.

In diesem Sinne schon mal frohe Ostern! Vielleicht konnten wir ja den ein- oder anderen ein wenig inspirieren :-).

Im Zeitalter des WWW kann jeder x-Beliebige Informationen in windeseile verbreiten. Was in den meisten Fällen zahlreiche Vorteile mit sich bringt, kann jedoch schnell auch zum Albtraum werden: In den USA hat laut diepresse.com ein Teenager erstmals eine Millionen-Klage wegen Cyber-Mobbings eingereicht. Neben ehemaligen Mitschülern, die auf Facebook in einer privaten Gruppe Unwahrheiten und Lästerattacken gegen das Mädchen gestartet hatten, verklagt das Opfer auch deren Eltern sowie die Plattform selbst. Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht in diesem Fall entscheidet. Fest steht jedoch, dass das Thema Online-Reputation einen immer wichtigeren Stellenwert einnehmen wird. Der naive Umgang mit dem Internet ist längst vorbei. Damit diese Tatsache auch bei jungen Menschen ankommt, sollte vielleicht auch an Schulen neben dem Grundgesetz der richtige Umgang mit dem Internet gelehrt werden.

Spätestens seit im Januar der deutsche "Blog-Gott" Robert Basic seinen Blog meistbietend auf eBay versteigerte (für 47.000 Euro ging er an die Firma Serverloft), wissen wir: Blogger können auch zu Marken werden!
In den USA ist man hier schon viel weiter. Blogger gelten als Meinungsbildner und der Anspruch an sie wird immer härter. Die Amerikaner erwarten investigative Themen sowie kontroverse, politische Statements und Meinungen von ihren Vorzeige-Bloggern.
Jetzt hat das renommierte US-Wirtschaftsmagazin Time die Tops und Flops der Blogosphäre gewählt. Was überraschte: TechCrunch von Top-Blogger Michael Arrington landete doch tatsächlich unter den Flops, und zwar auf Platz 1. Die Begründung: Arrington sei ausgebrannt, wolle seinen Blog verkaufen, finde jedoch keinen Käufer!
Hier die Top Five:
1. TalkingPointsMemo

2. The Huffington Post

3. lifehacker

4. MetaFilter

5. The Daily Dish

Hier die Flop Five:

1. TechCrunch

2. Gawker

3. The Street

4. Perez Hilton

5. Daily Kos

Hier geht's zur ausführlichen Time-Rezension der "Best and Worst Blogs".(SZ)

adidas tut es, die Deutsche Post hat es getan und nun auch noch T-Mobile: Die Rede ist von viralem Marketing. Das Potential gut gemachter viraler Kampagnen entdecken immer mehr große Unternehmen für sich.

Darunter fallen auch so genannte Flashmobs, witzige Aktionen, bei denen hunderte von
Menschen zur Durchführung einer bestimmten abgefahrenen Handlung zu einer ganz bestimmten Uhrzeit zusammen kommen. Das Mundpropaganda-Potenzial solcher Flashmobs ist enorm. Das hat nun auch die Deutsche Telekom entdeckt und im Liverpooler Bahnhof eine ganze Eingangshalle zum Tanzen gebracht. Wie das geht? Sehen Sie selbst: (BR)

Es gibt wohl kaum eine Branche, neben den Hardcore-ITlern, die ähnlich im Netz lebt, wie die Medien- und Marketing-Branche. Beleg gefällig? w&v-online, das besucherstärkste Verlags-Fachangebot für Werber und Kommunikatoren hat im Dezember 2008 rund viermal soviele Visits wie das Zentralorgan der Touristiker (fvw) bzw. fast doppelt so viele Besucher wie LZ/Net, die Hauptanlaufseite der Food- und Handelsexperten. Auch andere IVW-gelistete Seiten aus unserer Branche freuen sich über guten Traffic. Heute insbesondere Peter Turi von turi2, der sich als Neueinsteiger mehr als respektabel gegen die großen Fachverlage schlägt. Im Vergleich zum Dezember 2007 haben die meisten der Kommunikationsfachangebote ihre Nutzerzahlen deutlich gesteigert. Leider keine Zahlen gibt es in der IVW bisher für die Kolleginn/en von internetworld.de  und meedia.de

Hier die kleine, selbsterstellte  Rangliste der Medien/Marketing-Fachmedien im Netz (gelistet nach Tsd. Visits im Dezember 2008 lt. IVW – in Klammern der Vergleich zum Dez. 2007):
1. wuv.de: 629  (+ 47 %)
2. kress.de: 503  (+ 54 %)
3. Horizont.net: 466 (+ 77 %)
4. turi2.de: 236 (kVm)
5. medienhandbuch.de: 106 (+ 34 %)
6. Marketing Börse: 92 (+ 8 %)
7. Kontakter.de: 46 (+ 59 %)
8. eMarket.de: 40 (- 5 %)
9. Absatzwirtschaft online: 38 (+ 12 %)
10. e-Commerce-Magazin: 4 (kVm)

Zusätzlich etwas für den Traffic tun die Frankfurter Kollegen von Horizont seit dieser Woche mit Ihrer Fachcommunity Horizontpeople. Geschlagen geben müssen sich die redaktionellen Seiten der Medien/Marketing-Fachmedien allerdings der PR. Genauer gesagt dem Presseportal. Mit 2,2, Millionen Visits hat das zentrale Angebot von news aktuell für Presseinformationen mehr Besuche als die vier größten Kommunikations-Fachmedien zusammen. Auch openpr.de, das Online-Presseportal für kostenfreie Meldungen, kommt im Dezember auf fast eine halbe Million Besucher (478Tsd.).  Da sage noch einer PR interessiert keinen (CF)