Sommerloch-Thema oder echtes Szenario für die Zukunft? Wieder einmal ist die Debatte um kostenpflichtige redaktionelle Web-Inhalte entfacht. Diesmal ausgelöst durch einen Beitrag von Financial Times-Chefredakteur Lionel Barber. Der wesentliche Knackpunkt bleibt in der Diskussion bisher leider unbeantwortet: Wie stellt die weltweite Verlags-Branche ein einheitliches und bequemes Bezahl- und Abrechnungssystem für die User sicher? Gern wird in diesem Zusammenhang auf Apples i-tunes verwiesen. Doch wie Pricing-Experte Frank Bilstein heute zurecht gegenüber kress sagt: "Bezahlinhalte funktionieren nur in einer
pefekten Welt. Die hat Apple reproduziert: ein perfektes Endgerät, eine
extrem einfache Applikation, ein extrem einfaches Preismodell und ein
vorhandenes Bezahlsystem. Ist die Grundidee damit gerettet? Nein. Das
gelingt nur ganz wenigen Unternehmen. Die Hürde für Bezahlinhalte ist
unglaublich hoch". Mal sehen, ob Verlage diese in den kommenden Monaten überspringen. 

Eine stolze Zahl kursiert heute durchs Netz: Mobile Kampagnen stiegen 2008 im Vergleich zum Vorjahr um erstaunliche 600 Prozent an! Zu diesem Ergebnis kommt der Mobile
Advertising Circle (MAC) im BVDW, wie Internet World und Adzine berichten.

Der Faszination können sich die Handy-Werber kaum entziehen: Die Anzahl gebuchter mobiler Kampagnen pro
Werbetreibenden hat sich 2008 im Vergleich zum Vorjahr glatt
verdoppelt. Dabei lief eine Kampagne im vergangenen Jahr auf rund vier
Mobile-Portalen – 2007 wurde pro Kampagne nur ein mobiles Portal belegt.

Eigentlich ist der Siegeszug ja naheliegend. Vor allem zeitgemäß: Nach Coffee 2 go und Sushi 2 go jetzt also auch die Werbung 2 go. Das Handy macht's möglich!

Myspace hat's zur Zeit wirklich nicht leicht: Erst drängt sich Facebook nach und nach ins Rampenlicht der deutschen Social Networks und schnappt sich dessen Mitglieder. Und jetzt erfährt man von verschiedenen Nachrichten-Seiten wie spiegel.de, dass für viele Internetnutzer Myspace ein Netzwerk für Unterprivilegierte ist! Unter Jugendlichen wird die Plattform inzwischen sogar als "Ghetto" bezeichnet, während Facebook brav mit Akademikern glänzt. 

Laut einer aktuellen Kurzbefragung  auf internetworld.de  ist das Ergebnis bereits eindeutig: Bisher sind 59 Prozent der Meinung, dass deutsche Facebook-User eine höhere Bildung haben als die von Myspace. Scheint so, als spiegelt sich die deutsche Gesellschaft jetzt sogar virtuell wider – Social Networks bewegen sich hin zur Zwei-Klassen-Gesellschaft.

Webradios
sind im Mainstream angekommen. Eine Fülle neuer Angebote drängt ins Netz: Laut
der Studie "Webradio Monitor 2009" von Goldmedia stieg die Anzahl der kostenlosen Musikplattformen im Netz seit 2006 um  stolze 500 Prozent. Ein weiteres starkes Wachstum in den nächsten Monaten sagen
die Experten voraus.

Doch
nicht nur die Zahlen belegen: Webradios sind nicht länger nur ein Nischenphänomen für Technik-Freaks und Internet-Junkies. Geschmacklich geht es
hier inzwischen zu wie bei dem bekannten Dudelfunk im Äther. Den sattsam
bekannten Slogan „Die größten Hits der 70er, 80er, 90er und das beste von heute“
gibt’s jetzt auch im Netz. Ab jetzt beispielsweise bei Steereo.de, dem neuen Musikdienst vom Holtzbrinck-Verlag. Puhdys, Spandau Ballet und Tomte feiern im Web ihr
Comeback. Vinyl-Fans: Schmeißt das
Web-Radio an!


Quelle: www.horizont.net

Die Babys der Wassermarke „Evian“
kommen zurück auf die Bildfläche. Zehn Jahre ist es her, als das Wasserballett der Evian-Babys die Herzen der TV-Zuschauer
eroberte. Mal gucken, wie der neue Spot der Danone-Tochter ankommt… Darin zeigen
die fröhlichen Babys auf Rollschuhen Kunststücke und Stunts zu hipper Musik. Die
Botschaft, die uns errreichen soll: Evians "verjüngende Wirkung auf den
menschlichen Körper und Organismus". Mmh, jünger aussehen – schön und gut,
aber gleich so jung… ;-)):

Das internationale
Commercial ist seit 1. Juli  auf Youtube zu sehen und hat jetzt schon eine
erstaunliche Klick-Rate von über 1,9 Millionen. Sieht ganz danach aus, als ob
Evian an den damaligen Erfolg anknüpfen könnte – vor allem, wenn der Spot in den
kommenden Wochen auch noch viral verbreitet wird!

Textquelle: www.wuv.de

Das Timing hätte nicht besser sein können: Der VDZ kündigt den Manteltarifvertrag, zeitgleich geht Verbandspräsident Hubert Burda in die Offensive und fordert via FAZ von Google – langjähriger Lieblingsgegner der Zeitschriftenverlage – eine Umsatzbeteiligung. Man wolle der "schleichenden Enteignung der Inhalte-Produzenten" nicht tatenlos zusehen. Die Rollen sind klar verteilt:. Die notleidenden nationalen Verlage gegen den globalen Fast-Monopolisten. Klassische David gegen Goliath-Situation also. Ist doch klar bei wem die Sympathien hier liegen, oder? Aber Moment mal: Sind es nicht die Verlage, die ihre Online-Redaktionen derzeit auf SEO optimiertes Schreiben trimmen. Um möglichst viel Traffic über die Suchmaschinen zu erzielen und so die Werbeerlöse nach oben zu treiben? Ist Google künftig immer daran Schuld, wenn noch mehr Journalisten ihren Job verlieren? Tatsächlich ist dasVerhältnis zwischen Google und Verlagen ein bißchen wie zwischen Richard Burton und Elizabeth Taylor: Sie können nicht miteinander,aber auch nicht ohne einander. Und jeder Scheidung folgt die umgehende Versöhnung.  

Über den Stellenwert von Twitter wird in der deutschen Kommunikationsbranche seit einiger Zeit heftig und kontrovers diskutiert:Trendy Gimmick oder nützliches Tool? Für die Zunft der Journalisten scheint die Frage inzwischen beantwortet. An dem Microblogging-Dienst gibt es kein Vorbeikommen mehr. Diese Schlußfolgerung legt zumindest der Mediendienst turi2.de nahe: Twitter als Recherchequelle für Journalisten – Craig Kanalley gibt acht Tipps, wie sich Tweets verifizieren lassen -  war vergangenen Freitag der meist geclickte Link. Sieht so aus, als hätten sich viele Schreiber fürs Wochenende einen kleinen Cras-Kurs in Sachen Twitter verordnet.

Der Alltag in Deutschlands Bürostuben wird ein bißchen grauer. Und das nicht wegen des (zumindest in München) verregneten Wetters. Wie Horizont heute meldet, will die IVW die umstrittene und weitgehend nutzlose Währung Page Impression ab 2010 zu Grabe tragen. Vorbei also mit den kurzweiligen Bildstrecken von Pamela Anderson bis Verona Pooth – bisher allzu verläßliche Clickbringer im Kampf um PIs, aber nahezu ohne Relevanz für die Werbewirtschaft. Die gesunkene Bedeutung der Clicks dürfte nur der Auftakt für eine Reform der Leistungsmessung im Web sein. Oder glaubt jemand, dass die Währung "Visits" die Nutzung im Web 2.0 noch adäquat widerspiegeln?

In dem ganzen Rummel um Cannes und die jährliche Jagd nach den Medaillen – pardon Löwen – gehen diese Woche andere Meldungen fast unter. Zum Beispiel diese: Microsoft und die Interpublic-Tochter Mediabrands entwickeln ein neues Werbetool für Unternehmen, wie auf horizont.net zu lesen ist. Nach Unternehmensangaben deckt das System den gesamten Arbeitsprozess von der Planung über den Kauf und die Messung bis hin zur Optimierung von Werbekampagnen ab. Das sogenannte "Media Operations Management System" erfaßt dabei nicht nur Online-Werbemaßnahmen, sondern etwa auch TV-Kampagnen. Eine Dashboard-Lösung für Marketer von Microsoft? Wer wird künftig das Rennen bei den Werbekunden machen? Wer liefert ihnen die Oberfläche,   um alle Daten zu analysieren und den Marketing- und Media-Mix bestmöglichst zu steuern? Haben Sie eine Idee?