Wenn Scholz & Friends seinen obersten Social Media-Manager vor die Tür setzt, die W & V das Ende der Web 2.0-Party ausruft und webguerillas-Chef (und cocodibu-Kunde) David Eicher die Synergien von Social Media mit dem vergleichsweise trockenen CRM auslotet, dann ist irgend etwas im Busche. Vielleicht ja das: eine grundsätzliche Neu-Bewerung und -Interpretation des Themas Social Media in den Unternehmen, in den Medien und damit in der öffentlichen Wahrnehmung (die üblichen Schlaumeier, die hierzu schon 1894 ihren ersten wegweisenden Tweet absonderten, lassen wir jetzt mal unberücksichtigt).

In solchen Fällen hilft erst einmal ein Blick in Wikipedia. Hier finden wir eine prägnant einfache Darstellung des Hype-Zyklus – ein Phänomen, dem die Consultans von Gartner auf den Grund gingen.

 

Hype

Nur: Wo befinden wir uns generell mit Social Media im Spätherbst des Jahres 2011? Auf dem Gipfel der überzogenen Erwartungen? Im Tal der Enttäuschung? Auf dem Pfad der Erleuchtung? Oder auf dem Plateau der Produktivität?

Was meint Ihr?

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(Stefan Krüger)

Es klang wie ein Traumjob: Social Media Manager. Mit großen Versprechungen und der neuesten Technik lockten Unternehmen die Digitale Bohème in die Festanstellung. Inzwischen ist die rosarote Brille verschwunden. Wie viel Job und wie viel Traum nach dem ersten Jahr im Amt tatsächlich bleibt – ein erstes Resümee.

Am Anfang war das Gefühl, wichtig zu sein. Social Media Manager/Officer,/Evangelists o.ä. wurden eingestellt, um starre Firmenstrukturen aufzubrechen und die Anforderungen des Web 2.0 an die Unternehmenskultur heranzutragen. Doch beim Versuch, neue Impulse in die Unternehmen zu bringen, laufen viele Social Media Manager sprichwörtlich gegen die Wand. Vor allem, wenn die Veränderungen ein Umdenken der oberen Etage voraussetzen.

Ist die erste Euphorie über jede Menge Technik-Spielzeug erst einmal verschwunden, bleibt auch hier ein fader Nachgeschmack. Denn Smartphone, Tablet und Co. bedeuten uneingeschränkte Erreichbarkeit – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Nach den Gesetzen des Web 2.0 kennen Facebook, Twitter oder der Firmenblog keinen Feierabend.

Auch mit den neuen Aufgaben machte sich bei vielen Social Media Managern schnell Ernüchterung breit. Redaktionspläne schreiben, User-Anfragen beantworten und Themen platzieren werden schneller zur Routine, als so manch einem lieb ist. Dabei lässt das Informationsverhalten innerhalb des Unternehmens oft zu wünschen übrig. Anregungen aus den einzelnen Abteilungen? Fehlanzeige!

Was bleibt sind frustrierte Social Media Manager, die ihre One-Man-Show demnächst noch einmal gründlich überdenken werden. In die USA, wo das Berufsbild schon länger im Joballtag existiert, macht sich bereits bei den ersten Verantwortlichen Social Media Müdigkeit breit. 

(Stefanie Promm)

In unserer kleinen Serie für Unternehmen, die in das Thema Social Media einsteigen wollen, starten wir in der ersten Folge mit dem Thema Organisation und Struktur. Denn klassische Ressorts oder Abteilungen wie Marketing, Vertrieb, Unternehmenskommunikation, Kundendialog/Customer Care oder Produktmanagement gehören zum Alltag vieler Firmen. Wo aber wollen Sie einen neuen Mitarbeiter oder ein Team ansiedeln, wenn sie eine Querschnittsfunktion all dieser Abteilungen darstellen können?

Unsere Empfehlung: In Folge 1 stellen wir Ihnen ein paar Fragen: 
Cocodibu Social Media Serie – Folge 1 Social Media Organisation herunterladen. Sie finden für sich die Antworten und sehen danach vielleicht etwas klarer.  

Folge 2 der kleinen Social Media Serie widmet sich nächste Woche dem Thema "Social Media Strategie". (cf)

Falls Sie Interesse am Thema Social Media haben, vielleicht interessiert Sie auch…

…die Social Media Checkliste für Einsteiger

…das Berufsbild des Social Media Managers

Heute kommen die Ergebnisse einer aktuellen Studie von newsaktuell und Faktenkontor, die den Sachstand von Unternehmen und Agenturen in Sachen Social Media abgefragt hat. Die Ergebnisse: Rund die Hälfte aller Pressestellen arbeitet derzeit an einer Strategie für Social Media, ein gutes Drittel hat bereits eine. Nur fünf Prozent wollen sich zu dem Thema keine Gedanken machen. Wenn Unternehmen über Social Media mit Interessensgruppen sprechen, dann haben hauptsächlich PR und Marketing den Hut auf. Bei mehr als der Hälfte aller Unternehmen führen 2 bis 5 Verantwortliche den Dialog im Web. Laut Umfrage haben allerdings nur 28 Prozent der Pressestellen in diesem Jahr für Social Media ein Budget.

SM-Studie

An anderer Stelle in diesem Blog haben wir ja schon einmal das Berufsbild eines Social Media Managers umrissen. In den folgenden Wochen wollen wir deshalb eine kleine Serie mit (hoffentlich) hilfreichen Tipps zu verschiedenen Aspekten von PR und Social Media publizieren. Los geht es in Kürze mit der "Social Media Organisation". Als kleiner Service für all jene 50 Prozent der Pressestellen, die derzeit an Ihrer Strategie arbeiten.(cf)

SocialMedia_Officer

Das ist "Stella", unser Prototyp einer Social Media Managerin.Heldin von Facebook und Twitter, ausgezeichnet in WordPress und YouTube. So eine "Stella" oder einen "Steve stellen derzeit immer mehr Unternehmen ein. Ford oder McDonalds in den USA haben bereits einen, BASF sucht aktiv und andere deutsche Unternehmen ziehen ebenfalls nach. Immer öfter wird ein Social Media Manager, Director oder Officer angeheuert, der die Marken auf dem Weg ins dialogische Web unterstützen soll.

Aber was ist das eigentlich, ein Social Media Manager (SMM)? Anfang Mai 2010 haben wir die Netzgemeinde via Twitter gefragt. Hier das Ergebnis:

Social Media Manager-Umfrage

A: Eine notwendige und dauerhafte Funktion in Unternehmen, die als Schnittstelle wichtig ist
B:
eine Funktion, die Impulse aus dem Social Web in das ganze Unternehmen trägt
C:
eine Position, die Unternehmensstrukturen verändert
D:
eine Zwischenlösung, weil alle Kommunikatoren mittelfristig Social-Media-Kanäle beherrschen müssen
E:
Eine Modeerscheinung, die sich als Position dauerhaft nicht durchsetzen wird
F:
eine Position, deren Aufgaben völlig unklar sind
G:
Ich bin ein Social Media Manager

Fazit der bisherigen Votings: Der Social Media Manager ist für
viele Marken und Unternehmen ein wichtiger Zwischenschritt. Eine Person
und Position, die Impulse aus dem Web in das Unternehmen trägt und dafür
sorgt, dass das Thema intern Gewicht gewinnt. Allerdings ist etlichen Beteiligten nicht ganz klar, was ein SMM eigentlich konkret im Alltag macht.

Derzeit läuft auch noch eine aktuelle, sicher repräsentativere Umfrage von newsaktuell zum gleichen Thema. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werden wir in diesem Blog berichten.

An wen berichtet ein Social Media Manager?

Viele Social Media Manager sind derzeit Teil der Unternehmenskommunikation und berichten an den Leiter Corp. Comm. Einige werden vom Marketing bezahlt, berichten an den Marketingleiter und stimmen sich (manchmal) mit der Kommunikation ab.

Was genau macht ein Social Media Manager?

Er ist die Schnittstelle zur "klassischen" Kommunikation und zu anderen Abteilungen und entwickelt mit allen Beteiligten im Unternehmen die Social Media-Strategie. Dazu gehört die Definition von Zielen und vor allem auch von Messkriterien, die als Messlatte für den Erfolg einer Social Media Kampagne vorab festgelegt werden müssen. Außerdem definiert der SMM die zentrale Idee, die Kanäle und die einzelnen Maßnahmen. Er orchestriert die Kakophonie des Webs zu einer (hoffentlich) stimmigen Gesamtmelodie. Und meist ist der Social Media Manager gleichzeitig auch für die operative Umsetzung direkt verantwortlich oder zumindest mitverantwortlich. Ein Haufen Arbeit und jede Menge Einzeljobs. Deshalb stellt der SMM meist relativ zügig einen Antrag auf ein eigenes Team. Ein Social Media Manager bleibt selten allein!

Was verändert ein Social Media Manager?

Allein die Diskussion über Social Media und deren Integration in Kommunikation und Marketing kann komplette Strukturen in den Unternehmen verändern. Aus zwei Gründen:Social Web-Projekte benötigen meist die Unterstützung mehrerer Abteilungen (Corp. Comm, Marketing, Prod.Management, CRM, Kundenservice). Da fallen oft Hierarchien und Zuständigkeiten, weil bei vielen Koleginn/en das neue Fachwissen fehlt. Viele Firmen müssen sich auch auf die Geschwindigkeit der Echtzeitkommunikation erst einstellen.

Außerdem kosten Social Web-Projekte Geld. Deshalb ist der Social Media Manager immer auch Fundraiser in eigener Sache, der sich seine Budget in der PR, im Marketing und manchmal auch beim Kundenservice holen muss. Deshalb ist der SMM ein gezwungener Grenzüberschreiter.Davon können viele Unternehmen langfristig profitieren.

Was zeichnet einen Social Media Manager aus?

Welche Fertigkeiten und Fähigkeiten ein SMM mitbringen muss, darüber hat sich Jochen Mai in seinem Karrierebibel-Blog ein paar sehr schlüssige Gedanken gemacht, auf die wir deshalb an dieser Stelle gerne verweisen möchten.  

Wie arbeitet ein Social Media Manager?

Kurz gesagt: am liebsten im Netzwerk, am Laptop und dem Mobile Device. Versuchen Sie möglichst, ihren SMM nicht allzu sehr an Hierarchien im Unternehmen anzubinden! Lassen Sie ihn abteilungsübergreifende "Project Clouds" bilden. Lassen Sie ihn eine Social Media Policy definieren und dann möglichst viel alleine laufen. Sonst verheddern sich ihre Social Media Aktivitäten in Abstimmungsschlaufen.Ein guter SMM reportet Ihnen die wichtigsten Lerneffekte und ihre Auswirkungen auf Strategie und Maßnahmen von selbst. Warum? Weil er ein gesundes Eigeninteresse hat, möglichst viele Verbündete im eigenen Unternehmen zu gewinnen.

Und wie lange gibt es den Social Media Manager?

In drei, spätestens fünf Jahren, so unsere Prognose, werden viele Social Media Manager wieder in bestehende Strukturen reintegriert werden. Dann gehört die Kommunikation im Web – mit all ihren Facetten – zum normalen Handwerkszeug eines Kommunikationsprofis. In welcher Abteilung dieser dann sitzt und welche Berufsbezeichnung er trägt, lassen wir uns überraschen.

Und hier noch ein paar ausgewählte deutsche Social Media Manager auf Unternehmensseite (Agenturen und Berater exklusive):

Hermin Hainlein, Manager Consumer Comm + Social Media, Coco-Cola Deutschland
Carmen Hillebrand, Pressesprecherin Consumer + Social Media, Vodafone Deutschland
Stefan Keuchel, Pressesprecher Google Deutschland
Uwe Knaus, Manager Corporate Blogging und Social Media Strategie, Daimler AG
Sachar Kriwoj
, Leiter Digital Public Affairs, eplus
Madlen Nicolaus, Social Media Manager, Kodak
Claudia Sommer, Social Media Evangelist, Greenpeace

Wie immer freuen wir uns über Ergänzungen.(cf)