Social Media Know-how: Rosaroter Perspektivwechsel

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Social Media Know-how: Rosaroter Perspektivwechsel

Das Schöne an der Eigen- und der Fremdwahrnehmung ist,  dass man selbst ganz selbstverständlich der Ansicht ist, dass man gar keine andere Sichtweise haben könne als die Eigene. Dieses etwas philosophisch angehauchte Entrée bringt uns direkt zum Thema Social Media Know-how.  In dem von newsaktuell und Faktenkontor dankenswerterweise stetig aktualisierten Trendmonitor wurde diesmal das Thema „Social Media in Unternehmen, Redaktionen und PR-Agenturen“ untersucht. Ein Ergebnis, sie ahnen es: beim Thema Social Media Know-How gibt es eine deutliche Kluft zwischen Eigeneinschätzung und Fremdwahrnehmung. In Zahlen: 39 Prozent der Unternehmenskommunikatoren sagen, die eigenen Firmen seien „gut oder sehr gut“ für Social Media gerüstet.  75 Prozent der befragten PR-Agenturen aber sind der Meinung, dass Ihre Kunden (die Unternehmen) „mittelmäßig oder schlecht“ für den Umgang mit Social Media gerüstet sind.

Social Media Trendmonitor 2012

 
Jetzt gibt es mindestens zwei Möglichkeiten, dieses Ergebnis zu deuten:
1. Die Unternehmens-Kommunikatoren haben beim Thema Social Media die rosarote Brilla auf, die normalerweise die Agenturen tragen (insbesondere dann, wenn es gilt, die Umsatzentwicklung des kommenden Jahres einzuschätzen)
2. Die Agenturen stufen die Qualitäten Ihrer Kunden, selbst erfolgreich mit dem Thema Social Media umzugehen, herunter, weil sie noch jede Menge Beratungsdienstleistung verkaufen wollen.
Für alle Befürworter von Variante 2 möchten wir an dieser Stelle aus dem kontinuierlich erhobenen aktuellen „Interaktiv-Wirtschaftsklima“ der Kollegen von iBusiness zitieren
„Das Thema Social Media ist also ein echtes Hype-Thema. Denn ist die Differenzierung der Gesamtbranche positiver als die Einschätzung der eigenen Umsätze sprechen wir von einem Hype. Damit ist die Stimmung was das Social-Media-Geschäft betrifft, in den vergangenen Monaten dramatisch gekippt. Im Herbst 2011 lagen beide Indexwerte mit 1,79 (allgemein) und 1,80 (eigene Umsätze) nahe beieinander auf einem relativ hohen Niveau. Im Vergleich zu allen anderen Marktsegmenten wurden im Bereich Social Media sogar noch vor wenigen Monaten die höchsten Umsätze erwirtschaftet. Das heißt, binnen eines halben Jahres ist aus einem boomenden Markt ein Markt mit wenig Umsatz- und noch weniger Gewinnerwartung geworden.“

Wenn die Agenturen aber weniger Geld mit Social Media-Projekten für Unternehmen verdienen, könnte das auch bedeuten, dass Unternehmen sich schlau gemacht haben und mittlerweile auch ohne externe Unterstützung mit Facebook, Twitter & Co. klarkommen.
Man müßte fast schwarzsehen, wären da – als kleiner Hoffnungsschimmer für alle Social Media-Dienstleister – nicht die 56 Prozent Unternehmens-Kommunikatoren, die ihre Firmen selbst bisher nur mäßig  für Social Media gerüstet sehen. Also: Am besten einfach die richtige Brille aufsetzen und dann ab in die Sonne.
P.S: Wir bei cocodibu sind übrigens der Ansicht, dass ein externer Dienstleister beim Thema Social Media prima beraten, aufsetzen und schulen kann – gerade weil er die Erfahrung aus mehreren Projekten mitbringt. Mittel- und langfristig aber müssen die meisten Social Media-Projekte aus dem Unternehmen heraus gesteuert werden (Stichwort: Authentizität!) 
P.P.S: Was das Thema Journalisten und Social Media betrifft, hat sich Christian Jakubetz ein paar amüsante und lesenswerte Gedanken gemacht.
 

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