Onkel Dagobert zieht ins Silicon Web

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Onkel Dagobert zieht ins Silicon Web

Ehemalige Mitarbeiter von Firmen outen sich meist dadurch, dass Sie einen Text mit "Weißt Du noch" oder durch einen Verweis auf die "guten alten Zeiten" beginnen. 

Also ein kleines Beispiel aus der Welt der Fachmedien: Wissen Sie noch, die guten alten Zeiten, als eine werben & verkaufen im Herbst noch über 200 Seiten dick war? Für die jüngeren Menschen aus der Anzeigenabteilung wahrscheinlich eine völlig abstruse Vorstellung – angesichts eines aktuellen Heftumfangs um die etwa 80 Seiten.

Mein Lieblingsexemplar, die meines Wissens dickste w&v aller Zeiten, datiert vom 20. September 2000, der rauschenden Endphase der New Economy, als der Champagner floß und Anzeigenseiten entgegengenommen wurden. Und als der Sellenmarkt ALLEINE 50 Seiten umfasste. Diese Ausgabe enthält zudem noch das Special Mediaplanung. Insider wissen: Es ist das Special, das einmal im Jahr richtig den Geldspeicher füllt. Deswegen passte auch das Titelbild der Ausgabe perfekt: Onkel Dagobert vor seinen Goldtalern. Und um die 324 Seiten dieser Ausgabe überhaupt zu den Abonnenten bringen zu können, mußte die w&v damals gelumbackt werden.

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Für die Redakteure, die damals schätzungsweise 24 Seiten pro Ressort füllen mußten, waren das harte Zeiten. Für den Verlag waren das tatsächlich die "goldenen alten Zeiten". Onkel Dagobert ist inzwischen von Entenhausen ins Silicon Web gezogen. Und da verdienen die Goldtaler im Augenblick andere. (CF)

P.S.: Der Autor hatte den Verlag wenige Monate vorher verlassen und sich mit Schwung in die New Economy gestürzt. 

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