Neuzugang Monja: Aus die Maus!
Oh, wie schön war das Studentenleben! Aus die Maus ist es mit Semesterferien. Feierabend um 13.45 Uhr kann ich mir auch abschminken. Und nicht zu vergessen, das delikate Essen in der Mensa ist jetzt auch passé. Nie mehr verkochten Brokkoli mit viel zu butterweichen Kartoffeln. Wem würde das nicht fehlen ?
Vor sechs Jahren habe ich mich vom schwäbischen Ländle verabschiedet. Leider mindern auch die Jahre nicht die Erinnerung an selbstgemachte Spätzle mit Soß und nem leckeren Kartoffelsalat. Zum Glück hat aber auch München so seine Vorzüge. Mit den Biergärten konnte ich mich recht schnell anfreunden. Mein absoluter Lieblingsbiergarten ist der Augustiner. Leckeres Radler, idyllische Umgebung und das alles in zentraler Lage. Vielleicht ist er dem einen oder anderen zu touristisch. Meine Ausrede: Ih ben ned aus München. Wenn ich jetzt in meiner spärlichen Freizeit nicht im Biergarten sitze, genieße ich die perfekte Ausflugslage Münchens. Etwa zum Wandern auf den Hirschberg. Vielleicht nächstes Mal vorab informieren, ob die Alm offen ist, bevor man auf 1511 Meter zum Hirschberghaus hoch krakselt. Oder dann im Winter die Skipisten oberhalb des Spitzingsees runter düsen. Wobei wir wieder beim Thema wären. Nicht nur der Gang in die Mensa wird mir nicht mehr gegönnt, sondern auch der mittwöchliche Ladysday am Spitzingsee ist nun auch gestorben.
Am 15. Juli begann für mich der Ernst des Lebens. Der erste Arbeitstag bei cocodibu! Aufgetankt mit Vorstellungen aus Serien wie Sex and the City und einigen Frauenromanen, habe ich mir ein Bild von der PR-Welt gezeichnet. Jetzt – zwei Wochen später, bin ich in der Realität angekommen. Wo sind die Hollywood Stars, die Samantha Jones (Sex and the City) fast täglich trifft? Auch die zahlreichen Einladungen zu den glamourösen Partys in Manhatten und Vernissagen haben den Weg zu mir noch nicht gefunden. Stattdessen zermatter ich mir den Kopf, wie man am besten Pressemitteilungen und Blogeinträge formuliert.
Freundschaft hab ich schon am zweiten Tag geschlossen. Der Presseverteiler und ich – ein eingespieltes Team. Leider hat er mir gezeigt, wer am längeren Hebel sitzt. Naja, zwei Stunden später waren die Daten wieder eingepflegt. Immerhin hab ich mir meinen ersten Arbeitsauftrag selbst an Land gezogen.
Jetzt aber Spaß und weit hergeholte Fantasien beiseite. Im Großen und Ganzen treffen meine Erwartungen über die Arbeit absolut zu. Und wenn ich mich endlich von der Illusion verabschiede, George Clooney noch in diesem Leben zu treffen, bin ich hier voll happy.