Haul Videos: Schaulaufen der Shopping-Victims
Was man früher mit der besten Freundin gemacht hat, macht frau als technikaffiner Teenager nun mit der ganzen Welt: seine Shopping-Ausbeute auf YouTube zur Schau stellen. Haul-Videos nehmen nach ihrem großen Erfolg in den USA nun auch im deutschsprachigen Raum immer mehr zu. Ein Trend, den heute die Netzpiloten (Kunde von cocodibu) in ihrem Online-Magazin thematisieren.
Und das steckt dahinter: In selbstgedrehten Videos zeigen junge Mädchen ihren "Haul" – ihren Fang – vom letzten Shopping-Trip, meist reduzierte Ware für das begrenzte Teenager-Bugdet. Dabei nennen sie neben Größe, Preis und Styling-Tipps auch den Laden, in dem es die superschicken Pumps gab.
Dies freut natürlich vor allem die Marketingabteilung: Werbung authentisch, zielgruppenorientiert und fast ohne finanzielle Ausgaben. Manche Haulerinnen schaffen es auf mehrere zehntausend Abonnenten und bekommen so kostenlose Exemplare von den verschiedensten Firmen zugesandt – als Inspiration für das nächste Video natürlich. Andere werden zur Berlinale oder New York Fashion Week eingeladen. Laut US-Psychologen fühlt man sich nach dem Ansehen eines Haul-Videos so, als käme man selbst gerade von einer Shopping-Tour.
Videos drehen, schneiden, online stellen, nebenbei noch Fragen auf Facebook und Twitter beantworten und natürlich shoppen, dafür muss man erstmal die Zeit finden. Für eine 16-jährige Amerikanerin nahm das Auspacken ihrer Einkaufstüten so viel Zeit in Anspruch, dass sie jetzt zuhause unterrichtet wird – und mit ihrer Schwester zusammen Partner von YouTube ist. Mit Shopping Geld verdienen – für manches Girlie ist dieser Traum wahr geworden. Nur die Männer halten sich noch etwas zurück. Aber es kann nur noch eine Frage der Zeit sein, wann man(n) Tipps für das perfekte Stadionoutfit inklusive Fanschal und Trikot-Tipp bekommt. Wir sind gespannt! Erste Anregungen für die weiblichen Leserinnen finden sich hier:
(Sabrina Maier)