Chatbots sind voll im Trend – vor allem im E-Commerce. Das Zauberwort: Conversational Commerce. Jeder versucht mehr oder weniger erfolgreich (darüber hat Verena letzte Woche schon berichtet) Chatbots in seine Shops zu integrieren oder über Facebook Messenger einzubinden. Denn wer keinen Chatbot hat, gehört halt einfach nicht zu den coolen Kids auf dem Schulhof. Warum das Prinzip Chatbot also nicht auch auf den Journalismus anwenden? Das dachten sich Martin Hoffmann, früherer Head of Social Media bei WeltN24, Moritz Klack und Christopher Möller. Im Sommer 2015 begann also die Entwicklung von Resi – einem Chatbot für aktuelle News.

Bitte ein Bot

Laut den Gründern richtet sich Resi nicht an „News Junkies“ – eigentlich also nicht wirklich eine App für mich. Gut, dass ich die Zielgruppe vor dem Test nicht kannte 😉 Mittlerweile habe ich Resi seit etwas mehr als einem halben Jahr auf meinem Handy (leider gibt es sie bisher nur fürs iPhone) und freue mich jeden Tag auf die kurzen „Gespräche“ mit dem frechen Bot in der U-Bahn.

Screenshot Resi - Meinung
Resi hat ihre eigene Meinung, und hält damit auch nicht hinterm Berg (Quelle: Eigene Screenshots)

 
Aber was macht Resi so besonders? Die App ist eigentlich für alle geeignet, die sich schnell über die aktuelle Nachrichtenlage informieren möchten. Sie richtet sich von der Aufmachung und Sprache natürlich eher an die jüngere Zielgruppe und den Ansatz finde ich ziemlich gut. Nachrichten im Whats App-Format, für Leute, die eigentlich kein Interesse daran haben, Nachrichten zu lesen. Resi spricht mit mir, wie ich mit einem Freund sprechen würde. Beispiel gefällig? Der Artikel „Michelle Müntefering steht auf Liste des türkischen Geheimdienstes“ wurde von Resi so aufbereitet:
Resi App zur Türkei
Quelle: Eigene Screenshots

 
Zunächst ein kurzer Teaser zur Nachricht, dann kann ich selbst auf den grauen Feldern auswählen, welche weiteren Infos ich haben möchte – wenn mich die Nachricht nicht interessiert, klicke ich einfach auf „Was gibt’s noch an News“. Am Ende erscheint dann der Link zum eigentlichen Artikel, den ich mir auch zum späteren Lesen speichern kann. Ich kann also selbst auswählen, wie viel Information ich zum Thema bekommen möchte. Habe ich besonders viel Interesse an einem bestimmten Thema, kann ich hierfür Push-Benachrichtigungen einstellen. Ich werde also (anders als bei einigen anderen Nachrichten-Apps) nicht mit allen möglichen Push-Mitteilungen überschwemmt, sondern bekomme nur die Mitteilungen, die mich wirklich interessieren.
Warum ich mich gerne mit Resi „unterhalte“? Weil sie ziemlich viel Humor hat. Sie gibt ab und zu sarkastische Kommentare ab und kommuniziert mit Emojis und GIFs. Das macht Spaß und die Nachrichten bleiben im Gedächtnis.
Resi Yahoo
Resi ist wohl kein Fan von Marissa Meyer (Quelle: Eigene Screenshots)

 
Ich denke das Konzept von Resi hat definitiv Zukunft – besonders wenn es darum geht, vermeintlich verlorene Zielgruppen (die ominösen Generationen X Y Z), die sich nicht mehr für Journalismus interessieren, zurückzugewinnen. Denn eines schafft Resi: Nachrichten mit Spaß vermitteln. Als alleinige Nachrichtenquelle reicht sie mir persönlich nicht – aber ich bin ja auch einer dieser News-Junkies, die nicht Zielgruppe sind. Was meiner Meinung nach noch spannend wird: Wie Martin Hoffmann und Co. zukünftig mit Resi Geld verdienen, denn bisher ist die App kostenlos und werbefrei.

Genau, so ungefähr ist es mir auch gegangen, als ich vor einigen Monaten im Gespräch mit ZEISS Vision Care erfahren habe, dass es jetzt auch Brillengläser für die digitale Welt gibt. Was bitte schön sollte das sein? Das Rätsel war schnell aufgeklärt: Digital Brillengläser sollen die Augen dabei unterstützen, den häufigen Wechsel zwischen Nah- (z.B. auf Smartphone, Tablet & Co.) und Fernsicht entspannter zu bewältigen. Gedacht sind sie für Menschen vorwiegend zwischen 30 und 45 Jahren, die durch das (meist intensivere) Nutzen von kleinen und großen Screens erste Ermüdungserscheinungen der Augen (Brennen, Kopf oder Nackenschmerzen) spüren. Aus einem gemeinsamen Workshop entstanden Kommunikationsidee und –strategie für dieses Produkt. Und wir erhielten schließlich den Auftrag von ZEISS. So viel zur Vorrede, damit Sie diesen Text besser einordnen können und wissen, dass wir in diesem Fall als betreuende Agentur natürlich befangen sind.
Der Grundgedanke unserer Digital-Brillengläser-Kommunikation: Wir finden passende Blogger aus der Digital-Szene (ein Teilbereich der potentiellen Kunden), die für die Digital Brillengläser werben (mit einem Banner) bzw. idealerweise die Brillengläser selbst testen und über ihre Erfahrungen schreiben. Zur Mechanik der Kampagne hat Maik Hartung, der Marketingleiter von ZEISS Vision Care, schon dem ZEISS-Blogpartner Lousypennies Rede und Antwort gestanden. Es gibt auch eine eigene Aktionsseite, auf der umfangreiches und multimediales Material zum Thema bereit steht und über die auch das Anmelde-Procedere für Blogpartner und Tester abgewickelt wurde.

Fast-Selfie mit Digital Brilengläsern
Fast-Selfie mit Digital Brillengläsern

Da es grundsätzlich schwierig ist, mit Bloggern über ihre Erfahrungen zu sprechen, ohne eigene gemacht zu haben, bin ich seit drei Wochen auch mit Zeiss Digital Brillengläsern ausgestattet. Ich bedeutet: seit Jahren Brillenträger (siehe das Fast-Selfie), altersmäßig mittlerweile am Ende der von Helmut Thoma gekürten werberelevanten Zielgruppe und augentechnisch ohne Brille halbblind (kurzsichtig, 6 Dioptrin). Außerdem gehöre ich – abgesehen vom Alter – zur Zielgruppe: Ich verbringe täglich mehrere Stunden vor Bildschirmen jedweglicher Größe. Und wenn eine Mail oder eine WhatsApp-Nachricht über das Smartphone reinkam, nahm ich bisher entweder die Brille ab oder wählte die Arm-Extension. Ich lebe mit einem Phänomen, das die Experten Digitaler Sehstress nennen.
Quelle: Zeiss
Quelle: Zeiss

Und jetzt? Wie geht’s mir nach drei Wochen mit den neuen Digital Brillengläsern? Um es kurz zu machen: Gut, teilweise sogar besser. Die kleinen Schriftgrößen auf dem Smartphone kann ich jetzt lesen, ohne die Brille abzunehmen (weil der Nahbereich über die Gleitsichtfunktion gestochen scharf ist). Die normale Fernsicht funktioniert – wie bisher – gut. Und die zwei verschiedenen Sehstärken in einem Glas bereiten keinerlei Probleme (kleine Unschärfen gibt es nur, wenn man den Kopf schnell dreht). Da derzeit die WM läuft und meine Screen-Time exzessiv ausgedehnt ist (im Schnitt 1,6 Spiele pro Tag während der Vorrunde), kann ich persönlich noch nicht wirklich beurteilen, ob meine Augen durch die neuen Brillengläsern spürbar entlastet werden. Fragen Sie mich nach dem Finale am 13.Juli noch mal.
Eine einzelne Erfahrung ist sicher auch nicht repräsentativ, aber immerhin haben bis dato drei weitere Tester, Stefan Gotthold vom Astronomie-Blog Clear Sky, Mathias Winks vom Lifestyle-Blog whudat und Martin Behrendt von wihel.de anscheinend gute Erfahrungen gemacht. Da wir noch einige Tester mehr (darunter u.a. Nico Lumma, Andrè Vatter oder Matthias Matting) gewinnen konnten, harren wir jetzt gespannt der nächsten Berichte.
P.S.: Sie wollen auch Digital Brillengläser? Dann lohnt sich der Besuch bei einem Fachmann. In meinem Fall war es Optik Meirandres in Gauting, der mit futuristisch aussehenden Geräten meine Augen exakt vermessen und ergründet hat. Wer nicht in München wohnt, dem hilft die Optikersuche von Zeiss.