Na, schon in Wochenendlaune? Jeden Freitag erzählen uns Manager der Kommunikationsbranche, wie sie ihre arbeitsfreien Tage verbringen. Also: ein Kontrapunkt zur üblichen Faktenhuberei.
Diese Woche: Penelope Winterhager, President Draftfcb Hamburg.
1.) Wann beginnt heute für Sie der Feierabend?
Im Zug auf dem Weg von Hamburg nach Berlin. Diese Woche gemeinsam mit meiner Mutter, die für einen Tag in Hamburg ist.
2.) Was ist üblicherweise Ihre letzte Tätigkeit, bevor Sie den Computer runter fahren?
Da gibt es kein Ritual.
3.) Nehmen Sie Arbeit mit ins Wochenende? Wenn ja: Was?
Die Woche ist meist gefüllt mit Terminen, Abstimmungen, Telefonaten. Das schönste am Wochenende ist, etwas anderes zu tun, als unter der Woche. Denn das hilft, auf neue Gedanken zu kommen. Deshalb ist ein ruhiger Sonntag Nachmittag gelegentlich die beste Zeit, ein Thema noch einmal zu überdenken.
4.) Schalten Sie Ihr Handy am Wochenende ab oder sind Sie always on?
Ich bin immer zu erreichen. Die meisten Menschen können sehr gut unterscheiden, ob etwas so dringend ist, dass es am Wochenende besprochen werden muss. Zumindest gilt das für meine Kollegen und Kunden.
5.) A propos abschalten: Wie können Sie am besten entspannen, wenn Sie heute abend nach Hause kommen?
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich irgendetwas abschalten muss, das ich am Montag früh wieder anschalten müsste.
6.) Mit wem werden Sie dieses Wochenende verbringen?
Freitag Abend mit meinem Mann. Samstag mit allen Freunden, mit denen ich abends meinen Geburtstag (nach)feiere. Den Sonntag mit meiner Freundin, die extra für die Feier aus London angereist kommt.
7.) Reden Sie mit Ihrem Partner/Freundeskreis am Wochenende üblicherweise über Ihren Job?
Ich habe das Glück einen Beruf zu haben, in dem ich mich intensiv mit den Lebensgewohnheiten und Sehnsüchten von Menschen beschäftige. Das beschäftigt mich auch privat. Und daher gibt es da selbstverständlich Schnittmengen.
8.) Worauf freuen Sie sich dieses Wochenende am meisten?
Auf all die Freunde, die extra anreisen, um gemeinsam mit mir zu feiern.
9.) Gibt es ein Ritual, das Sie üblicherweise jedes Wochenende begehen (zum Beispiel das samstägliche Autowaschen)?
Nein.
10.) Gibt es eine Marotte an Ihnen, die Ihren Partner/Ihre Familie am Wochenende regelmäßig auf die Palme bringt?
Nein. Mein inniger Wunsch nach exzessivem Zeitungs- und Bücherlesen ist aber gelegentlich nicht förderlich, wenn viel erledigt werden muss.
11.) Was machen Sie am Wochenende, von dem Ihre Kollegen/Ihr Team sagen, würde/n: Donnerwetter, das hätte ich jetzt nicht erwartet?
Die Eltern meines Mannes haben einen Kindergarten in Äthiopien gegründet. Dort soll jetzt auch noch eine Schule gebaut werden. Mein Mann ist dabei die treibende Kraft. Ich unterstütze ihn mit Passion, wann immer möglich.
12.) Jogginghose oder Designer-Klamotten: Was ist am Wochenende Ihr Lieblingskleidungsstück?
Das schöne an Berlin ist ja, dass es niemandem wirklich auffällt, ob man in Jogginghose in die Oper geht oder im Abendkleid Brötchen holt.
13.) Stichwort Indoor-Aktivitäten: Welche Musik werden Sie dieses Wochenende auf jeden Fall hören , welche TV-Sendung sehen und welches Buch bzw. welche Zeitung/Zeitschrift werden Sie lesen?
Ein Stapel Bücher liegt bereit: Die Dorothy Parker Biographie, der neue John Irving und ich lese gerade alles von Hans Fallada. Zuletzt den wunderbaren Briefwechsel zwischen ihm und seinem Sohn. Süchtig bin ich derzeit auch nach „Boardwalk Empire“. Vielleicht sollte man den Sonntag einfach im Bett bleiben und die gesamte zweite Staffel ansehen? Darüber hinaus möchte ich noch Christen Ströholm im C/O Berlin sehen. Schließlich die letzte Ausstellung im Postfuhramt. Und ich bin gespannt auf das neue Tocotronic Album, das dieses Wochenende erscheint.
14.) Stichwort Outdoor Aktivitäten: Welchen Berg werden Sie dieses Wochenende besteigen, welchen Marathon laufen und welches Theaterstück/Konzert bzw. welchen Kinofilm werden Sie besuchen?
Wenn es so kalt bleibt: auf jeden Fall auf dem Schlachtensee Schlittschuh laufen.
15.) Freuen Sie sich schon auf Montag`?
Natürlich. Oder wie Lagerfeld es ausdrückt: „Wer gestresst ist, der macht etwas falsch. Den amüsiert seine Arbeit nicht.“