Rezension: Die Content Revolution
Mein persönliches Fazit vorneweg: Wer relativ neu an das Thema Content-Marketing herangeht, findet im Buch „Die Content-Revolution im Unternehmen“ (erschienen bei Haufe) eine hilfreiche Einführung mit vielen nützlichen grundsätzlichen Erläuterungen. Und einen gut erklärten Prozess, wie sich Unternehmen dem Thema Schritt für Schritt nähern. Wer schon im Unternehmen in irgendeiner Art und Weise Content Marketing betreibt, für den ist das Buch eine gute Benchmark und hilfreiche Stütze, was Prozesse und die grundsätzliche Herangehensweise betrifft. Für den langjährigen Content-Praktiker aber enthält es zu wenig Praxisbeispiele, wie Unternehmen ganz konkret und erfolgreich Content-Strategien implementiert haben. Das ist aber nicht nur ein Manko dieses Buches. Generell gibt es derzeit nur sehr wenige öffentliche Best Cases von Firmen zum Thema Content Marketing.
So, und wenn Sie jetzt nach dem Abstract noch Lust haben, das Ganze von vorne und systematisch: Ich persönlich kenne und schätze Doris Eichmeier und Klaus Eck, die Autoren des Buches, seit Jahren. Wir haben vor langen Jahren mal in derselben Redaktion gearbeitet (w&v) und sind uns später immer wieder beruflich über den Weg gelaufen u.a. im Social Media Club München. Beim Thema Content eint uns die Einschätzung, das Unternehmen künftig sehr viel stärker auf Inhalte setzen müssen, um sinn- und wirkungsvoll mit den Menschen/Zielgruppen/Stakeholdern kommunizieren zu können. Beim Begriff „Content“ scheiden sich dann die Geister, obwohl ich mich inzwischen an das Buzzword als Oberbegriff gewöhnt habe. Und noch mehr trennen sich die Wege, wenn es dann in die praktische Umsetzung geht. Den Berater-Ratschlag der Autoren, relevanten, qualitativ guten Content zu produzieren, der auf die Werte der Marke einzahlt, kann JEDER IMMER unterschreiben. Nur diese Texte, Bilder, Filme, Infografiken etc. dann auch zu produzieren, das ist die eigentliche Kunst guter Content Maker.
Bis Unternehmen soweit sind, empfehlen die Autoren folgende Schritte, um sich dem Thema Content-Strategie und Content-Marketing zu nähern:
– Ist-Soll Analyse aus verschiedenen Perspektiven durchführen (aus Sicht der Stakeholder, der Marke und des Unternehmens)
– bisherige Prozesse bei der Content-Produktion im Unternehmen analysieren
– Content-Strategie entwickeln
– Strukturen und Prozesse für Content Marketing im Unternehmen auf- oder umbauen
– Gremien (Content-Strategie-Taskforce) und Produktionseinheiten (Content-Redaktion) bilden oder umstrukturieren
– Messkriterien (KPIs) festlegen, um den Erfolg der Maßnahmen überprüfen zu können
– Budget für Content Marketing planen
– interne Verantwortlichkeiten regeln plus evtl. Hinzuziehen externer Dienstleister
– und dann erst geht es los mit Content-Produktion, Content Curation und Content Distribution
Was genau die Stichworte dieser Aufzählung umfassen und welche Fragen man sich in diesem Zusammenhang stellen sollte, erläutern detailliert und gut erklärt die einzelnen Kapitel des Buches. Darin finden sich auch absolut praxistaugliche Checklisten, mit denen man z.B. ein Content-Audit angehen kann oder eine Content-Scorecard erstellen kann. Da haben die Autoren wertvolle Basisarbeit geleistet. Schon allein deshalb lohnt sich die Lektüre des Buches.
Wie man aber guten und erfolgreichen Content für Stakeholder, Marke und Unternehmen in der Praxis erstellt, das erklären die Autoren ja vielleicht im nächsten Buch.
Fazit: Kauftipp für das Buch. Und: Nur gute Content Maker verhelfen Content-Strategen und Content-Marketern zum Erfolg.
P.S.: Der Haufe-Verlag hat uns das Rezensionsexemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt.