„Endlich Wochenende“ – Jörg Fieback
Na, schon in Wochenendlaune? Diese Frage werden wir künftig an dieser Stelle öfter stellen. Jeweils freitags erzählen uns Manager der Kommunikationsbranche, wie sie ihre (hoffentlich) arbeitsfreien Tage verbringen. Also: ein Kontrapunkt zur üblichen Faktenhuberei. Den Auftakt macht Joerg Fieback, Geschäftsführer der zebra werbeagentur in Dresden.
Viel Spaß beim Lesen!
1.) Wann beginnt heute für Sie der Feierabend?
Wenn ich mit meiner Frau und meinen Kindern am Tisch zu Abend esse und mein kleiner Sohn das Wasserglas umstößt, weil er mir mit wilden Gesten schildert, wie er beim Fußballtraining ein Messi-reifes-Tor geschossen hat. Dann beginnt für mich der Feierabend.
2.) Was ist üblicherweise Ihre letzte Tätigkeit, bevor Sie den Computer runter fahren?
Ich fahre meinen Computer nicht runter. Ich klappe einfach meinen Laptop zu. Dafür versuche ICH mich in den Wochenendmodus zu fahren. Das ist aber oft erst am Samstagmorgen abgeschlossen.
3.) Nehmen Sie Arbeit mit ins Wochenende? Wenn ja: Was?
Einen ganzen Kopf voller Gedanken und Ideen aber niemals ganze Ordner. Das Wochenende soll der Familie gehören. Das klappt in der Regel auch.
4.) Schalten Sie Ihr Handy am Wochenende ab oder sind Sie always on?
Mein Handy schalte ich zunächst stumm aber nicht ab. Den Rest besorgt dann mein Akku, der sich irgendwann still und leise verabschiedet.
5.) A propos abschalten: Wie können Sie am besten entspannen, wenn Sie heute Abend nach Hause kommen?
Den Kamin anfeuern, dann meine Frau in den Arm nehmen und meine beiden Bengels zum Lachen bringen.
6.) Mit wem werden Sie dieses Wochenende verbringen?
Eben mit meiner Frau und meinen zwei Jungs.
7.) Reden Sie mit Ihrem Partner/Freundeskreis am Wochenende üblicherweise über Ihren Job?
Nein. Nur wenn ich darauf angesprochen werde. Der Job ist ja die Woche über präsent genug. Und ganz ehrlich. Es gibt daneben auch noch andere Dinge, über die man trefflich streiten kann.
8.) Worauf freuen Sie sich dieses Wochenende am meisten?
Auf ein schönes Spiegelei mit kross gebratenem Schinken und roten Bohnen.
9.) Gibt es ein Ritual, das Sie üblicherweise jedes Wochenende begehen (zum Beispiel das samstägliche Autowaschen)?
Ja. Jeden Samstagmorgen fahre ich zu einem Bäcker 20 Minuten mit dem Auto, obwohl auf dem Weg dahin drei andere sind. Es heißt, er backe die leckersten Brötchen der Stadt. Und da ich ja Werbung grundsätzlich vertraue, nehme ich den weiten Weg in Kauf.
10.) Gibt es eine Marotte an Ihnen, die Ihren Partner/Ihre Familie am Wochenende regelmäßig auf die Palme bringt?
Ich bin vergesslich. Das betrifft nicht unseren Hochzeitstag. Das wäre ja nur einmal im Jahr. Es ist viel schlimmer, weil es mir täglich passieren kann. Ich verlege nämlich ständig meine Schlüssel. Über diese „Schlüsselmomente” kann meine Frau nicht mehr lachen. Sie erträgt es ja auch schon über 25 Jahre.
11.) Was machen Sie am Wochenende, von dem Ihre Kollegen/Ihr Team sagen, würde/n: Donnerwetter, das hätte ich jetzt nicht erwartet?
Ich produziere gemeinsam mit meinem Bruder Hörbücher für Kinder, Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene. Einige schreibe ich auch selbst. Das Label heißt Zeitbrücke. Fünf Titel haben wir schon veröffentlicht. Aber es ist nicht mehr als ein kleiner Ausgleich zum harten Agenturalltag.
12.) Jogginghose oder Designer-Klamotten: Was ist am Wochenende Ihr Lieblingskleidungsstück?
Meine Frau beklagt sich, dass ich unter der Woche chic bin und am Wochenende so einen schlampigen Look bevorzuge. Aber irgendwie muss man ja auch im Spiegel sehen, dass das Wochenende da ist.
13.) Stichwort Indoor-Aktivitäten: Welche Musik werden Sie dieses Wochenende auf jeden Fall hören, welche TV-Sendung sehen und welches Buch bzw. welche Zeitung/Zeitschrift werden Sie lesen?
Ich werde das Buch „Winter in Maine” zu Ende lesen – ein starker Roman von Gerard Donovan. Und dann wartet noch das Hörbuch „Zeit des Zorns” von Don Winslow auf mich. Es liest Dietmar Wunder, die deutsche Stimme von Daniel Craig. Unglaublich fesselnde Stimme. Am Sonntag lese ich die WELT. Aber wahrscheinlich wieder nur einen Bruchteil. Wer soll diese fetten Zeitungen auch schaffen. Fernsehen geht an mir vorbei. Ich schaue mir lieber einen Film an. Vielleicht den Tarantino im Kino. Wenn das sich mal nicht reimt 😉
14.) Stichwort Outdoor Aktivitäten: Welchen Berg werden Sie dieses Wochenende besteigen, welchen Marathon laufen und welches Theaterstück/Konzert bzw. welchen Kinofilm werden Sie besuchen?
Vielleicht werden wir in eine Loipe im Erzgebirge zum Ski-Langlauf einsteigen. Neue Ski stehen schon zu Hause rum.
15.) Freuen Sie sich schon auf Montag?
Klar. Der nächste Pitch-Termin steht schon. Da ist man immer unter Strom.