Ganz vorweg: Es gibt keine Entwicklung, die sich nicht mit irgendeiner Studie belegen ließe. Glauben Sie deshalb niemals Studien, die sich nicht selbst in Auftrag gegeben haben. Aktuell freilich ist sich die aktuelle Studienlage bei einem Thema einig: Die Unternehmen werden Ihre Social Media Budgets in nächster Zeit aufstocken! Hier ein Beispiel der Kollegen von EuroCom und SchwartzPR und hier eine Erhebung von econsultancy und bigmouthmedia.

Diese positiven Prognosen freuen uns und alle Dienstleister, die sich mit Social Media schon länger beschäftigen. Und ruft all die Werbe-, Dialog- und Web-Agenturen auf den Plan, die ihre Umsatzeinbrüche in klassischen Disziplinen jetzt mit dem Hype-Thema Social Media auffangen wollen. Sie sehen die Dollarzeichen leuchten. Mein persönlicher Rat an Letztere: Überlegen Sie es sich nochmal. 

Hier die Begründung: Es ist absolut sinnvoll, dass spezialisierte Dienstleister MIT PRAKTISCHER ERFAHRUNG Unternehmen beim Einstieg ins Mitmachweb beraten. Dieser Prozess führt normalerweise über erste Präsentationen zu kleineren Projekten und mündet meist in die Schulung interner Mitarbeiter.

Weil Social Media aber u.a. bedeutet, schnell, authentisch und dauerhaft zu kommunizieren, werden viele Firmen meines Erachtens diese Aufgaben mittel- und langfristig insourcen. Dafür gibt es eine Reihe guter Gründe:

– den direkten Draht zu den wichtigen Schnittstellen im Unternehmen

– die wichtige Koordination von On- und Offline, Werbung, Marketing, PR, CRM u.a. innerhalb des Unternehmens. Ein Externer hat da auf Dauer einen schweren Stand!

– die Identifikation der User mit Menschen und Gesichtern aus dem Unternehmen

– der (möglicherweise) starke Einfluss von Social Media auf Prozesse und die Unternehmenskultur

Ja, Social Media wird wichtiger – und deshalb werden viele Firmen diese Aufgaben integrieren und in eine größere Kommunikationsstrategie einbetten. Meine ganz persönliche Weissagung an alle Neu-Social Media-Gurus:

"Erst wenn der letzte Tweet gesendet,
die letzte Fanpage gestaltet,
der letzte Blogeintrag getextet ist,
werdet Ihr feststellen,
dass man von Social Media allein nur schwer leben kann."

(cf)

Aktualisierung am 5.8.: BMW übernimmt seine Facebook-Seite selbst.

Klar beschäftigen wir uns im Job viel mit Sozialen Netzwerken. Aber wie handhaben wir bei cocodibu eigentlich den Spagat zwischen beruflich und privat bei Facebook & Co?Jede/r Mitarbeiter/in ein wenig anders, wie die kleine Freitagsumfrage in unserer Agentur zeigt:

Silke

Facebook ist für mich bisher die einzige Plattform, die ich rein privat nutze. Da ich Profile auf XING, Twitter & Co. rein beruflich betreibe, sehe ich in Facebook meine kleine private Oase der virtuellen Privatsphäre. Genau aus diesem Grund habe ich auch alle öffentlichen Verbreitungswege meiner Posts gesperrt. Liebe Kollegen, Kunden und Journalisten – bitte seid mir nicht böse, aber momentan genieße ich meine kleine Welt und den freien Austausch mit meinen Freunden auf Facebook – rein der Lust an Social Media wegen. Nachdem Facebook aber immer mehr zum Marketing-Instrument heranwächst, ist das wohl ein Luxus, den ich mir nicht mehr allzu lange leisten kann.

Christian

Facebook nutze ich derzeit zu 99 Prozent beruflich. Unter einem Klarnamen, cfaltin, und mit derzeit 67 „Freunde“. 

Derzeit schaue ich mir mit großen Interesse Gruppen und Fansites von Unternehmen auf Facebook an. Viele Seiten sind, trotz vieler Fans, aber eher tote Konstrukte. Allerdings gibt es auch einige Beispiele, die wirklich leben, wie z.B. die Seite der Bewerbung von München als Olympiastadt für 2018 oder eine MINI-Site oder die Facebook-Fanpage des Deutschen Taschenbuchsverlags

Persönlich bin ich ein noch äußerst zurückhaltender Facebook-User (Grüße an Ilse Aigner!). Derzeit läuft vor allem mein Twitter-Account und unser Agenturblog auf Facebook ein. Nach einer anfänglichen Phase, in der ich ALLE beruflichen Kontakte bestätigt habe, habe ich vor kurzem meine „Freundesliste“ drastisch bereinigt. Jedenfalls wundere ich mich immer wieder, wie viele Leute meine Freunde auf Facebook werden wollen, die sowieso über Xing mit mir vernetzt sind und/oder mir auf Twitter folgen. Meine privaten Kontakte pflege ich eher im direkten Dialog, da meine realen Freunde oft nicht aus der Branche kommen und Facebook nur aus den Medien kennen. Mein Profilfoto mit Bud Spencer ist übrigens noch aus den Doppelgänger-Wochen auf Facebook übriggeblieben. Und weil‘s irgendwie passt, bleibt es jetzt erst mal.   

Sarah

Ich nutze Facebook rein privat und das soll auch so bleiben. Auch Leute, die ich nicht kenne oder nicht leiden kann, füge ich nicht als Freunde hinzu. Beruflich habe ich bisher nur dann was auf die Pinnwand gepostet, wenn es mit unserem Blog oder der cocodibu-Fanpage zu tun hatte. Das ist aber auch schon alles. Rein beruflich nutze ich dafür Twitter und Xing (aber auch nur wegen der Präsenz und den Kontaktmöglichkeiten)

Sonja

Facebook nutze ich selbst nur privat, suche nicht nach beruflichen Kontakten, doch wenn ich von beruflichen Kontakten angefragt werde, bestätige ich in der Regel die Freundschaft, wenn ich denjenigen persönlich kenne. Ein inhaltlicher Austausch zu beruflichen Aspekten findet bei mir trotzdem kaum über Facebook statt, sondern über die üblichen Verdächtigen (Xing, Twitter). Ich habe kein Problem damit, wenn berufliche Kontakte z. B. Fotos oder andere Postings (z. B. Hobbies oder Interessen) von mir über Facebook erfahren – was ich verbergen möchte, poste ich auf keiner einzigen Plattform.

Michaela

Mit Facebook oder Lokalisten halte ich mich nur über die Dinge, die in meinem privaten Umfeld passieren auf dem Laufenden. Je nach Lust & Laune oder Notwendigkeit schreibe ich private Nachrichten oder poste etwas an die Pinnwand. Oft bin ich aber auch tagelang überhaupt nicht online und muss dann nicht gleich das Gefühl haben, ich könnte etwas Wichtiges verpassen.

Xing und Twitter hingegen nutze ich rein beruflich. So kann ich  genau abgrenzen, wo ich private oder berufliche Informationen einstelle. Dadurch komme ich nicht durcheinander und kann auch priorisieren, wo ich öfter online bin, bzw sein muss.

Wie versprochen – heute morgen haben wir, Anna und Miriam, uns sofort an die Arbeit gemacht, um unser
nächstes Projekt fertig zu stellen: Das Praktikanten-Interview.
Zugegeben, wir waren
weniger motiviert als gestern. Dieses Mal lag es immerhin an uns selbst – Das
Blatt hat sich gewendet und die Regisseure wurden zu den „Opfern der Kamera“.
Schön, dass sich die Kollegen heute umso mehr über unser Ergebnis amüsieren
konnten. Ein klarer Racheakt – aber ein nett gemeinter
;-).

Alles in allem hatten wir
dennoch sehr viel Spaß. Und mal ehrlich: Für eine PR-Agentur ist das doch die
ideale Lösung, Werbung für sich zu schalten. Schnappt euch zwei
Praktikanten, eine Kamera und… „Action!“.

 P.s.: Die Statisten
(Praktikantinnen) wurden nicht für ihre Kommentare bezahlt
😉


Leander Wattig gehört zu den Wegbereitern, die Social Media in der deutschen Buchbranche salonfähig gemacht haben. Mit seiner Initiative Ich mach was mit Büchern, hat er die Verlage endlich wach gerüttelt und ihnen gezeigt, wie wichtig und effizient Social Media für die Branche sein kann. Alle Verlage, die etwas auf sich halten, sind mittlerweile mit einem eigenen Twitter-Account oder Facebook-Auftritt im Netz. Aber was ist mit den Autoren? Die sind oft auf sich alleine gestellt und müssen das Laufen im Web 2.0 selber lernen. Chris Brogan von New Media Labs hat in einem Interview erste Anhaltspunkte gegeben, wie Autoren digital Fuß fassen und mit ihren Lesern in den Dialog treten können:

1. Keine Angst vor neuem: sich im Netz Zuhause fühlen

2. Den Dialog mit Usern/Lesern suchen

3. Keine reine Werbung absondern, sondern echte Inhalte bieten

Das Thema gewinnt an Fahrt: Eine erste Schützenhilfe haben die Autoren jetzt auch seitens ihrer Verlage erhalten. Am 5. Februar fand im Literaturhaus München das erste verlagsübergreifende Social Web-Treffen statt. Dabei gaben Autoren und Verlage Einblicke in ihre zaghaften Versuche, im Netz zu punkten. Allerdings: Eine Facebook-Fanseite im Netz reicht noch lange nicht aus, um den Abverkauf eines Titels zu steigern. Die Vernetzung macht's.Ist diese vorhanden, dann klappt es auch mit dem Dialog. Autoren wie  Jochen Mai machen es bereits vor: Auf seinem Blog karrierebibel.de postet er wöchentlich mehrer Beiträge rund um die Themen Job, Karriere und den Büroalltag, seinem Twitter-Account folgen bereits mehrere tausend und auch auf Facebook ist er mit einem eigenen Profil vertreten. Und wenn das dann alles gegeben ist, dann klappt es vielleicht auch mit dem Bestseller…

Zur Zeit wird man  mit weihnachtlicher Stimmung durch die Medien ja geradzu bombardiert! Im Radio trällert Wham! mit Last Christmas gefühlte 100 mal täglich, im Fernsehen will uns Kai Pflaume seit Oktober mit seiner elektrischen Zahnbürste zum Weihnachtsshopping animieren und im Internet poppen im Sekundentakt Werbebanner mit besonderen Angeboten zum Fest auf. Aber man kennt das und eigentlich ist das ja ganz normal. Doch es geht auch anders: und das im Netz. Mal schauen, was die Leute zum Thema Weihnachten an Bewegtbild ins Web stellen. Kleines Fazit unserer heutigen Recherche: Alles andere als besinnlich! Die Ergebnisse sind teilweise so schräg, dass wir sie niemandem vorenthalten möchten.

Hier unser Ranking der 10 skurrilsten Weihnachtsvideos:

1. Zwei mies gelaunte Tassen

2. Manowar in Weihnachtsstimmung

3. 10 Dinge, die man an Weihnachten nicht tun sollte

4.Metal Konzert mit weihnachticher Besinnlichkeit

5. Travelshopping mit dem Weihnachtsmann

6. Nicht identifizierbarer Weihnachtsschlager….gruselig!

7. Der Crazy Frog aus der Klingeltonwerbung macht auf Wham!

8. Ein übermotivierter Weihnachtsmann

9. Zwei Weihnachtsmänner als harte Biker

10. Ein besinnlicher Weihnachtsrap…

(sab)

Werbung kann es keinem recht machen. Jahrelang war es common sense, sich über das vergleichsweise ziellose Werbe-Bombardement im Fernsehen zu echauffieren. Doch auch der gegenteilige Fall ist offenbar beklagenswert: zielgerichtete Werbung im Internet. "Der Mensch mit all seinen Eigenschaften unterliegt einem System der Kontrolle. Bald werden wir auf der Website einer großen deutschen Zeitung sehen, wie Werbung genau auf das Alter des Users zugeschnitten wird", zitiert die Welt heute aus Frank Schirrmachers Fernsehauftritt bei Reinhold Beckmann. Die auf das eigene Profil zugeschnittenen Buchempfehlungen auf amazon.de hält Herr Schirrmacher aber sicher für begrüßenswert – immerhin könnte dabei ja auch glatt sein neues Werk "Payback"darunter sein. Zielgerichtete Werbung im Web wird aber kategorisch abgelehnt. Wie passt das zusammen?

Gleich zwei nagelneue Männer-Magazine sind heute mit ihrer ersten Ausgabe in die Kiosks gekommen: "Business Punk" und "Gala Men", beide Gruner & Jahr. Wir haben uns die druckfischen Exemplare sofort geholt und wollten von unseren männlichen Kollegen wissen: Braucht Man(n) das wirklich?

Der erste Eindruck: Beim Durchblättern der Business Punk wird schnell deutlich: Die Zeitschrift ist quietschbunt, zeigt ziemlich exzentrische Bilder und wirkt auf den ersten Blick recht textreich. Meist geht es dabei um Themen, wie junge Männer Karriere machen und gleichzeitig Spass im Leben haben. Business Punker eben. Die Zielgruppe sollen  junge Unternehmensberater und Manager sein, die ihr verdientes Geld nun auch ausgeben wollen.

Gruner+Jahr Medien_1255612707431Gala Men

Ganz andere Schwerpunkte setzt Gala Men. Der Name Gala, eigentlich bekannt als klassische Frauenzeitschrift, die sich mit Promis und Mode beschäftigt, ist nun extra für Männer umfunkioniert worden. Die Themen, betont mit dem Header "Was wir brauchen", überraschen jedoch leider ganz und gar nicht: Es geht ebenso wie bei dem Frauentitel um teure Mode, Promis (langweilig: Brad Pitt und Til Schweiger) und jede Menge Werbung.

Braucht Man(n) das wirklich? Wir wollten es genau wissen und haben die Magazine gleich mal den Männern im Nachbarbüro unter die Nase gehalten. Eigentlich entsprechen sie genau der Zielgruppe: Anfang bis Mitte dreißig, gutes Einkommen, dynamisch und selbstverständlich erfolgreich ;). Ihre Meinungen – sehr unterschiedlich. Gerade bei der Business Punk gingen Worte wie "pseudo-künstlerisch", "überzogen" und "unstrukturiert" durch den Raum. Nur einer hat gelobt: "Toll, endlich ein Magazin mit mehr Text und weniger Mode. Darf ich die gleich mitnehmen?". Bei Gala Men war es dann schon eindeutiger: Ein Magazin, wie es schon viele gibt – zu viele Themen, die eher Frauen ansprechen und zu teure Mode, die sich eh keiner leisten kann. Weder über Sport, noch über Konzerte oder Ähnliches wird berichtet. Aber das sind genau die Themen, die unseren Herren gefallen hätten.

Insgesamt also ein eher schwaches Ergebnis. Die teilweise guten und neuen Ideen gehen vor allem bei der Gala Men im Mainstream unter. Auch die Business Punk macht einen sehr speziellen Eindruck und man weiß noch nicht so recht, welchen Mehrwert Man(n) daraus ziehen soll.

Ausnahmezustand in Köln, Ausnahmzustand bei cocodibu. Grund in beiden Fällen: die Leitmesse der digitalen Wirtschaftt, dmexco – dieses Jahr mit ihrer Premiere in der Jekkenhochburg. Und während zumeist in der deutschen Wirtschaft Trübsal geblasen wird, überwiegen hier noch die positiven Nachrichten: "Online-Werbung trotzt der Krise", schlagzeilt heute die Online-Ausgabe der FTD und bringt die Stimmung der Branche damit ganz gut rüber. Und weil auch unsere Kunden überwiegend auf diesen Wachstumszweig setzen und bei der dmexco Flagge zeigen, sind natürlich auch wir hier am Ort des Geschehens. Wie es am ersten Tag lief, erfahren Sie auf dem Blog der dmexco, create effects.

Eine stolze Zahl kursiert heute durchs Netz: Mobile Kampagnen stiegen 2008 im Vergleich zum Vorjahr um erstaunliche 600 Prozent an! Zu diesem Ergebnis kommt der Mobile
Advertising Circle (MAC) im BVDW, wie Internet World und Adzine berichten.

Der Faszination können sich die Handy-Werber kaum entziehen: Die Anzahl gebuchter mobiler Kampagnen pro
Werbetreibenden hat sich 2008 im Vergleich zum Vorjahr glatt
verdoppelt. Dabei lief eine Kampagne im vergangenen Jahr auf rund vier
Mobile-Portalen – 2007 wurde pro Kampagne nur ein mobiles Portal belegt.

Eigentlich ist der Siegeszug ja naheliegend. Vor allem zeitgemäß: Nach Coffee 2 go und Sushi 2 go jetzt also auch die Werbung 2 go. Das Handy macht's möglich!

Unser kleines Experiment auf dem Twitter-Account der Internet World läßt sich ganz gut an. Die Kolleginn/en der Internet World Business haben die Community außerdem gefragt, was sie von dieser Art der Werbung halten. Das Ergebnis bis heute 9.30 Uhr (27.3.): Zwei Drittel der Antwortenden (insgesamt 73) haben damit kein Problem. Mal sehen, wie es weitergeht.

Zur In-Text-Twitter-Werbung auf turi2 finden sich Befürworter und massive Gegner. Hier ein guter Überblick  über die Argumente aller Beteiligten. Auf jeden Fall entwickeln sich derzeit eine ganze Reihe von Monetarisierungsversuchen rund um Twitter oder wie es die Kollegen von Basicthinking umschreiben die Büchse der Pandora ist geöffnet . Und heute nachmittag kommt der nächste Anschlag mit dem Büchsenöffner.