…und ich sage dir, wer du bist? Wir haben uns gestern den Spaß gemacht, in einer kleinen Stichprobe (205 Accounts) mal zu untersuchen, wie die mit uns verbundenen Menschen auf Facebook ihr Titelbild, also quasi ihre Social Community-Visitenkarte, gestalten. Damit das nicht allzu einseitig wird, haben wir sowohl Accounts gescannt, die eher für die berufliche Kommunikation genutzt werden, als auch rein private Profile – und natürlich einige Mischformen.
Dabei sind wir ein paar Typen von Menschen immer wieder begegnet, die wir an dieser Stelle ganz kurz vorstellen wollen. In Wort und auch in Bild, wobei wir für die Beweisführung aus urheberrechtlichen Gründen auf Titelbilder unserer Seiten oder (soweit bei uns nicht verfügbar) auf Titelbilder anonymisierter Profile zurückgreifen :
Die Titellosen (23 Prozent)
 
 
 
 
Sie haben gar kein Titelbild! Waren sie zu faul für die Umstellung? Wollen sie Facebook kein Bild zu viel geben, nicht zu viel über sich verraten? Oder sind sie schon auf dem Weg zu toten Profilen? Wir wissen es nicht und sparen uns deshalb weitere Spekulationen. Fakt ist: „Die sich keine Mühe geben“ stellen die zahlenmäßig größte Gruppe dar. Kollege Stefan Krüger ist nur ein Beispiel eines Titellosen.
Die Selbstinszenierer (17 Prozent)

Liegt es daran, dass wir in der Kommunikationsbranche arbeiten? Oder daran, dass angebliche viele Personaler die Facebook-Profile interessanter Kandidaten scannen? Unter den Facebook-Profilen stellen in unserer kleinen Erhebung die Selbstinszenierer die zweitgrößte Gruppe dar. Sie posieren im Handstand im Nirwana, als Pilot vor fliegenden Statussymbolen, als Wanderer auf Gipfeln, als Sprecher auf Weltkongressen oder auch mal ganz locker vor nicht berufsbezogenen Motiven. Sie haben ein genaues Bild von sich und der Welt und zeigen es auch und gerade auf Facebook. Oben im Bild ein (ausgesprochen sympathisches) Beispiel der Kategorie: Ein Mann und seine Wüste.
Die Schwelger (14 Prozent)
Endlose Weiten, Berge im Sonnenuntergang, toskanische Hügelketten, tiefblaues Meer uvm: Die Schwelger waren oder sind gerade im geistigen Dauerurlaub und sind wahre Meister der Landschaftsfotografie. Sie lassen den Blick auch in den Niederungen des Alltags auf das wahre Schöne schweifen – wahrscheinlich wechseln sie auch öfter ihre Bildschirmhintergründe. Als Schwelger vermeidet man die persönliche Inszenierung, freut sich nur über ein paar Likes der Community, wann man denn da gerade wieder wo war. Kollegin Steffy weilte übrigens zur Sommersonnenwende auf der Kampenwand.
Die Künstler (11 Prozent)
Die Natur ist zu banal und Landschaftsbilder viel zu sehr Common Sense, als dass man mit ihnen die Gefühle des Künstlers ausdrücken könnte. Er/Sie verwendet Collagen (nicht Kollagen), Kunstwerke, Graffitis, Aquarelle oder Malerei, um die Gemütsverfassung in gestaltete Wortlosigkeit zu fassen. Das Titelbild ist ein allgegenwärtiges Statement für ein Leben, das wahrlich nicht einfach ist.
Dem Künstler ähnlich ist der Purist (6 Prozent). Er verzichtet im Titelbild auf das Bild. Warum ein Bild machen, wenn es auch Worte tun. „Carpe Diem“ haben wir nicht gefunden, dafür aber jede Menge lebenstauglicher Sinnsprüche, die mehr über den Profilinhaber aussagen als ein Fotoalbum. Ähnlich expressiv aber tendenziell lebensoptimistischer sind die Witzbolde (5 Prozent), die ihren Humor über Karikaturen oder witzige Bilder ausleben. Alle weiteren Motivtypen haben wir in dieser Tabelle (Auszählung FB Titelbilder) zusammengefasst.
Ausdrücklich nicht erhoben wurde der Doppelagent. Er hat gleich zwei Facebook-Profile: Eins mit Klarnamen für den Personaler und eines Undercover für den privaten Gebrauch. Über das Profil mit Pseudonym zeigt er Freunden sein wahres Gesicht. Das seriöse hingegen, mit dem vollständigen Namen, präsentiert den Doppelagenten von seiner besten Seite. Fotos sind dabei öffentlich für jeden zugänglich und wirken äußerst sympathisch und gepflegt. Eigentlich ähnlich wie Xing, nur nicht unbedingt im Kostümchen.
Und was habt ihr so für Titelbilder?