Die digitale Welt sah in den 1990er Jahren noch so aus: Marijke Amado stand vor einer glitzernden Zauberkugel und entließ die Ministars auf die große Showbühne des Playback. Kleine Versionen von Michael Jackson, Alice Cooper oder Cyndi Lauper bewegten ihre Lippen zu entsprechenden Songs. Heute heißt das Tik Tok. Nur ohne Kostüm, dafür aber mit jeder Menge Features.
Hauptzielgruppe sind junge Teens, die die 15-sekündigen Videos selbst während der Schulpausen drehen, zusammenschneiden und für ihre Community hochladen. Die „Herz“-Vergabe ist dabei der Ritterschlag unter den Likes.
Wir fallen ja altersmäßig schon nicht mehr in die Zielgruppe und haben daher Sophia, der zehnjährigen Tochter unseres Chefs Stefan, einige Fragen zu Tik Tok gestellt:
- Wie oft am Tag benutzt du die App TikTok und wie lange?
Mindestens 30 Minuten bis 1 Stunde. Ich nutze Tik Tok, nachdem ich alles am Morgen erledigt habe, so 10 Minuten, wenn ich überhaupt Zeit habe. Dann nach der Schule und manchmal am Abend. Manchmal benutze ich sie in der Schule wenn mir langweilig ist. Dann sperre ich mich mit meinen Freunden im Klo ein und drehe ein paar Tik Toks 🙂
- Warum nutzt du ausgerechnet diese App?
Weil man sich viele neue Sachen ausdenken kann und sie dann drehen kann. Man kann da Videos drehen, verschicken, liken, ein Duett mit jemand anderem singen und noch vieles mehr. Ich glaube, der Sinn der Sache ist, dass man daran Spaß haben soll und sich amüsieren soll. Und auch mal komische Videos dreht.
- Welche Funktionen nutzt du am meisten?
Die Stift-Funktion. Da kann man malen im Bild und währenddessen filmen 🙂 Diese Funktion kann ich euch ja mal zeigen.
- Wer sind deine liebsten Co-Stars?
Ich habe eigentlich keine, aber ,,Maverick Baker“ und ,,Cash Baker“ mag ich sehr. Die beiden sind sehr witzig und unterhalten einen mit viel Spaß. Man kann gut mitlachen und dann vielleicht ein anderes mal dieses Video von den beiden nachmachen. Auch Lisa und Lena mag ich. Sie tanzen oft und man kann dann oft nicht mithalten, wenn man ein Video von den beiden nachdrehen will.
- Wie viele Videos / Clips nimmst du wöchentlich auf?
Das ist unterschiedlich. Wenn ich z.B. keine Hausaufgaben habe, darf ich mehr am Handy hängen, so am Tag vielleicht 1h 30 min. Und dann kann ich ja mehr Videos drehen. So ungefähr 8 bis 12 Videos, vielleicht, wenn ich mich beeile 🙂 Wenn ich allerdings nicht so viel Zeit habe, schaff ich (wenn ich schnell bin) 5 bis 7 Videos.
- Was ist für dich das Besondere daran?
Man hat viel Spaß an der Sache und weiß, wie man dann Videos zusammenschneidet. Oft gibt es auch sogenannte Tutorials, wo dir jemand zeigt, wie du z.B einen Zaubertrick machst oder ein Video bearbeitest, das dann richtig cool aussieht.
- Was gefällt Dir an TikTok nicht so gut?
Dass man nicht so oft auf der For you- Page ist. Aber, wenn man ein Privates Konto hat wie ich, darf man sich nicht wundern, dass man nie gezeigt wird. Außerdem gibt es auch Videos, die nicht für unser Alter geeignet ist, z.B wenn jemand Feuer spuckt oder Messer schluckt.
- Mit welchem „Star“ würdest du gerne mal einen Clip drehen?
Vielleicht mit Maverick Baker oder Cash Baker, aber am allerliebsten mit Jonny Depp, wenn er überhaubt Tik Tok hat 😉
- Redest du mit Freunden über die App?
Nein, eigentlich nicht. Aber ab und zu dikutieren wir, ob sie wirklich für unser Alter bestimmt ist
- Oder über Clips?
Nein, eigentlich nicht so oft, aber wir fragen uns manchmal, wie man dies oder das gedreht hat. Oder, warum man dieses Video veröffentlicht hat. Ab und zu fragen wir uns, welches Video man am besten fand oder ob man vielleicht ein Video zusammen drehen will.
- Wem zeigst du deine „TikToks“?
Allen meinen Fans oder meinen Eltern. Die amüsieren sich dann und machen manchmal auch sogar mit 🙂 Leider aber mögen nicht alle meine Tik Toks und fragen mich dann, warum ich so ein dummes Video veröffentlich habe, aber zum Glück liken manche noch. Das beruhigt mich.
Wer weiß, möglicherweise ist Tik Tok bald das neue Instagram? Während mittlerweile jeder einen Facebook-Account besitzt, suchen sich die Teenager von 2019 ihren eigenen digitalen Rückzugsort – eben dort, wo Mama und Papa noch keinen Account haben 😉
Und so sieht ein fertiges Kurzvideo aus (featuring DJböll&TCool):
Kleine Outtakes gab es auch (mit Sophia alias @felixsophia2007):