Wer letzten Freitag – es war Freitag der 13. – durch das Münchner Glockenbachviertel spazierte, der traf nicht auf schwarze Katzen und Leitern. Es waren vielmehr Kunstwerke, die zum Staunen anhielten: Seitdem zieren nämlich spannende Kunstwerke eine Fensterfront in der Pestalozzistraße.
Grund für die Neugestaltung ist aber weniger eine lokale Umgestaltungs-Maßnahme der TV-Deko-Queen Tine Wittler als eine Kunst-Aktion der Werbeagentur webguerillas. Unter dem inoffiziellen Motto „SCHAUfenster – Künstlern eine alternative Werbefläche bieten“ finden aufmerksame Spaziergänger ab sofort Werke bzw. Fotografien von ambitionierten Künstlern im Schaufenster der webguerillas. Die Ausstellung ist für Künstler und Aussteller gleichermaßen kostenlos und läuft rund um die Uhr. Damit die Werke auch für Münchner Nachtschwärmer gut sichtbar sind, setzen Spotlights die Werke des Nachts gekonnt in Szene.
Den Startschuss für die Projekt-Reihe macht der junge Fotograf Julian Mittelstädt. Gemäß dem Motto „#ÖffentlichZensiert“ fotografiert der 25jährige Münchner Passanten, deren Gesichter geschickt durch Gegenstände verdeckt, also quasi zensiert werden. Daraus resultieren Bilder mit einer einzigartigen Perspektive, in denen die Menschen fremd wirken – jedoch gleichzeitig echt und ungestellt erscheinen. Mit seinen Bildern macht der Student auf die Debatte um die Rechte am eigenen Bild aufmerksam. Durch das Netz werden unsere Bilder – und damit auch unsere Gesichter – zum Allgemeingut. Die Bilder von Julian Mittelstädt verdecken unser persönlichstes Merkmal daher ganz bewusst.
Die Ausstellung „#ÖffentlichZensiert“ ist erst einmal für einen Zeitraum von drei Wochen geplant. „Das machen wir ganz nach Gefühl. Zwar stehen bereits andere Künstler in den Starlöchern, allerdings ist das Timing flexibel und letztlich eine Frage der Absprache mit den Künstlern. Uns freut es einfach, dass wir unser Agentur-Schaufenster als Plattform für gute Zwecke einsetzen können“, so die webguerillas-Strategin Marlies Bayha, die das außergewöhnliche Projekt mit dem Art Director Benjamin Asher und dem Creative Director Stephan Schwade leitet. Gemeinsam luden sie anlässlich des Ausstellungs-Starts zu einer kleinen Vernissage, bei der es für die geladene Bloggerin Sharon Brehm von MUCBOOK die Möglichkeit gab, Kunst und Künstler genauer kennenzulernen.
Wir von cocodibu waren natürlich auch vor Ort und haben es uns nicht nehmen lassen, den einen oder anderen Schnappschuss für unseren Blog zu machen. Hier kommt also ein kleiner Vorgeschmack auf das, was Sie ab sofort in der Pestalozzi Straße 13 bestaunen können: