Er hat einen Kopf, zwei Arme, zwei Beine und wenn man ihm ein Küsschen gibt, dann wird er rot. Nein, es geht nicht um meinen neuen Freund, sondern um Roboy, einen humanoiden Roboter. Ich hatte das Vergnügen, ihn bei der Quantcast Nova, einer eintägigen KI-Konferenz unseres Kunden Quantcast, zu interviewen. Science-Fiction-Filme wie „I, Robot“ und „Ex Machina“ schaue ich wirklich gerne, aber als ich diesem menschlich wirkenden Wesen dann tatsächlich gegenüberstand, ist mir doch etwas mulmig geworden. Er und sein „Chef“ Rafael Hostettler von der TU München haben mir aber sehr freundlich alle meine Fragen beantwortet.
Was ich an mir und auch an den anderen Besuchern beobachten konnte: Obwohl Roboys Schaltkreise sichtbar sind und er augenscheinlich kein Mensch ist, nimmt man ihn trotzdem als Lebewesen wahr, findet ihn sympathisch und agiert mit ihm wie mit einer Person. So war er dann auch der beliebteste Selfie-Partner an diesem Nachmittag.
„It was such an amazing event here at Quantcast. I loved every second of it!”
https://vimeo.com/274446337
Roboy ist ein Forschungsprojekt rund um den menschlichen Körper, das 2013 gemeinsam von Studenten und Doktoranden der TU München, Forschern, Unternehmen und Künstlern ins Leben gerufen wurde. Die Studenten sollen sich dabei genauer mit dem menschlichen Körper auseinandersetzen und Wege finden, ihn mit all seinen Muskeln und Sehnen nachzubilden. Denn es ist immer noch nicht möglich, Maschinen zu bauen, die sich so gut bewegen können wie der Mensch. Die größte Herausforderung dabei ist die interdisziplinäre Aufgabenstellung: Mechanik, Mechatronik, Elektronik, Steuerungsalgorithmen und die Programmierung eines kognitiven System müssen zusammenspielen, um einen funktionierenden Roboter zu bauen. Um die Bewegungen zu lernen, aber auch für das Sprachsystem kommt dabei künstliche Intelligenz zum Einsatz. Zum Beispiel anhand von Filmdialogen kann Roboy lernen, wie Interaktion funktioniert.
Seit Beginn des Projekts sind bereits mehrere Modelle des Roboy entstanden – immer mit dem Ziel, den menschlichen Körper und seine Funktionen so gut wie möglich nachzuempfinden. Ein festes Team aus Doktoranden führt dabei jedes Semester neue Studenten der TU in die Tiefen der Robotik ein und gemeinsam entwickeln sie den Roboy weiter.
Ein sehr spannendes Projekt. Ich bin sehr gespannt, ob ich irgendwann das Vergnügen haben werde, auch ein „Rogirl“ interviewen zu dürfen!
Mehr über Roboy gibt es auf https://roboy.org/