Die Medientage 2009 waren in diesem Jahr eine stark diskutierte Veranstaltung, wie beispielsweise der Beitrag von Jens Nagel-Palomino im kress deutlich macht. Mittlerweile wird fast jede Veranstaltung unserer Branche heutzutage von Besuchern, den Speakern und auch den Journalisten mittels Twitter begleitet. Deshalb haben wir uns erlaubt, einen Ausschnitt des Twitter-Feedbacks der diesjährigen Medientage einmal qualitativ unter die Lupe zu nehmen. Wir wollten dabei auch wissen, wo sich der Informationswert der Tweets bewegt: "Eher bei LOL und Kaffeholen oder doch wesentlich inhaltlicher?"

Eine Erkenntnis vorab: Die Twitterer vor Ort waren ziemlich fleißig – innerhalb von 24 Stunden wurden knapp 1000 Tweets rund um die Veranstaltung verfasst. 100 davon haben wir nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und zur Untersuchung sieben verschiedenen Kriterien zugeordnet:

Twitterauswertung_Kuchen

Außerdem haben wir mittels twitterstats.net am Donnerstag und Freitag ermittelt, wann und wieviele Tweets mit den Hashtags  #medientage und #mmt09 gepostet wurden: 

Bild1

Und hier die wichtigsten Ergebnisse unserer kleinen Untersuchung kurz zusammengefasst:

– Zitate waren die bevorzugten Twitter-Inhalte
von den Medientagen

– Wertvolles Feedback: Nur 22 Prozent
zwitschern Belangloses, der Rest beschäftigt sich inhaltlich in ernst zu
nehmender Form mit den Medientagen

– im Untersuchungszeitraum (von Donnerstag bis Freitag Mittag) waren der Infrastrukturgipfel und Print-Gipfel die am häufigsten besprochenen Veranstaltungen 

– Wenige Multiplikatoren prägen das Image:
Eine kleinere Reihe von Twitterern zwitscherte das Gros der       Tweets 

Die Medientage selbst twitterten in diesem Jahr übrigens noch nicht, auch war kein offizieller Hashtag vorgegeben.

Unser Fazit: Twitter ist im Augenblick das Tool für Live-Kommunkation, um Erkenntnisse über das Image und die Bewertung von Veranstaltungen zu sammeln.

Das Internet hat bei Managern und Geschäftsführern den Fachzeitschriften den Rang abgelaufen, so das Fazit einer Virtual Identity-Studie, die "Netzökonom" Holger Schmidt heute zitiert. So weit, so noch einigermaßen vorhersehbar. Überraschend an der Telefon-Umfrage bei 750 Entscheidern ist vielmehr, dass Social Communities inzwischen nahezu den gleichen Stellenwert haben wie die Fachzeitschriften: Jeder dritte ist auf Xing aktiv, jeder fünfte nutzt Communities zum Experten-Chat. Fachverlage dürften derartige Ergebnisse einiges an Kopfzerbrechen bereiten: Sie sind zumeist noch nicht einmal für das Web 1.0. gerüstet – tragfähige redaktionelle Content-Sites sind derzeit noch die Ausnahme. Und jetzt also auch noch Web 2.0.: Erfolgreiche Communities von Fachverlagen – wer kennt welche?

Gar nicht lange her, dass sich die Verlagshäuser mit Ankündigungen zum Thema Paid content überboten. Doch inzwischen hat sich die Euphorie um mögliche Bezahlinhalte im Web wieder ein wenig gelegt. Für Ernüchterung dürften nicht zuletzt die zahlreichen Studien zu dem Thema gesorgt haben. "Noch kein Ende der Kostenlos-Kultur im Internet in Sicht", so jüngst das wenig verheißungsvolle Fazit der Bitkom. In einer aktuellen Untersuchung kam der Verband zu dem Ergebnis, dass nur 16 Prozent der deutschen Internet-Nutzer grundsätzlich bereit sind, für onlineveröffentlichte Inhalte zu zahlen. Nun mag man einwenden, dass eine derartige Fragestellung methodisch immer ein wenig heikel ist: Wer will schon für etwas zahlen, was er bisher kostenlos bekommen hat? Das sollte jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass echte Anreize für kostenpflichtige Inhalte auf breiter Front noch nicht so recht erkennbar sind. Naja, vielleicht sieht die Medienwelt in zwei Wochen ja wieder anders aus. Wäre doch gelacht, wenn nicht der ein oder andere Verlagsmanager die Medientage München als Plattform für die Ankündigung einer neuen, bahnbrechenden Idee zu dem Thema nutzt.

Welche Unternehmen nutzen Twitter? Na klar, Großkonzerne, um hier ihre Produkte zu promoten und – wenn's hoch kommt – mit den Verbrauchern in Dialog zu treten. So weit, so bekannt, so nur halb richtig. Es sind erstaunlicherweise nämlich vor allem Mini-Firmen, die aus dem Microblogging-Dienst Profit schlagen. Selbständige. die mit einem kleinen, fahrbaren Crème Brulée-Stand durch San Francisco zuckeln, Besitzer von Sushi-Restaurants oder Betreiber von Bed & Breakfast-Hotels. Zu diesem überraschenden Fazit kam neulich die New York Times und lieferte die Erklärung gleich mit: Twitter eigene sich insbesondere für Unternehmen ohne eigene Website und ohne großes Werbe-Budget.  Für Twitter selbst übrigens eine Riesen-Chance: Commercial-Manager des Zwitscher-Monopolisten haben sich schon darauf konzentriert, den Kleinunternehmen die Bedeutung von Twitter nahezubringen. Wer hätte das gedacht: die Ich-AG als Basis für das Twitter-Geschäftsmodell von morgen.

Was bitte schön ist RSS? Ein neues Porsche-Modell? So eine Frage in einem Blog zu stellen mag komisch klingen. Aber von all den untersuchten Begriffen aus der Web 2.0-Welt ist RSS tatsächlich der am meisten gesuchte bzw. nachgeschlagene Begriff auf der deutschen Wikipedia-Seite. Wie man sowas erfährt? Dank dieses Online-Statistik- bzw-. Auszählungstools für Wikipedia. Dieses Modul hat uns so fasziniert, dass wir rückwirkend für 2008 eine Top 10-Liste der Web 2.0-Begriffe erstellt haben, die am häufigsten auf Wikipedia abgefragt werden (über 20 Begriffe haben wir insgesamt abgefragt) Fazit: Twitter kommt, Second Life verabschiedet sich eher. Kanzerlin Angela Merkel verzeichnet auf Wikipedia.de über viermal so viel Abfragen wie Frank-Walter Steinmeier. Und 6094 Abfragen wollten im Dezember 2008 wissen, was Nutella ist. Für duplo interessierten sich lediglich 713. 
Jetzt wollen Sie zu Recht wissen, was das bringt. Ganz einfach: Für Unternehmen, Menschen und Marken ist die Artikelstatistik ganz hilfreich, um die eigene Popularität einschätzen zu können. Kleines Gewinnspiel zum Schluß:Wer ist auf Wikipedia im Dezember 2008 gefragter: "Tokio Hotel" oder "Die toten Hosen". Auf den/die Gewinner/in wartet ein Flasche guter Rotwein oder wahlweise Prosecco. Einsendungen bitte an contact@cocodibu.de.  

Was uns heute besonders gefallen hat, ist eine interaktive Grafik im Blog von Focus Online-Chefredakteur Jochen Wegner. Anlass seines heutigen Beitrags waren die neuen Abrufzahlen der "Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern" (IVW). Focus Online konnte sich über ein hervorragendes Visit-Wachstum (+ 43 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat November 2007 freuen. Das Schöne an der Grafik: Sie zeigt dem User auf einen Blick, wie sich die Visits im vergangenen Jahr gegenüber Mitbewerbern wie etwa Welt.de, FAZ.net oder Stern.de entwickelt haben. Die einzelnen Kurven lassen sich dabei ganz einfach durch Klick ein- und wieder ausblenden. Fazit: Ein schneller Überblick über das Online-Wachstum der Nachrichtenangebote in den vergangenen zwei Jahren.

Sonja Zajontz

Interessanter Artikel in der FAZ von heute mit folgendem Fazit: "Der Wert eines Objektes steigt, wenn man es in seinem Besitz hat." In einem wissenschaftlichen Experiment wurde folgendes nachgewiesen: Wer einen Krug geschenkt bekommt, will ihn danach zu 90 Prozent nicht gegen einen Schokoriegel eintauschen. Die Personen, die erst einen Schokoriegel geschenkt bekamen, wollten ihn zu 90 Prozent nicht mehr für den Krug hergeben. Lässt man den Probanden freie Wahl, entschieden sich 56 Prozent für den Krug und 44 Prozent für den Schokoriegel. Man lernt: Hat der Mensch etwas physisch in seinen Besitz genommen, wird es emotional sein Eigentum.  

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