Das Telekommunikationsunternehmen simyo hat gerade seinen Shop auf Facebook bis Ende Juni verlängert. Auf der Facebook-Seite kann jeder seine Handynummer selbst auswählen und den Handyvertrag online ausfüllen. Experten sind sich einig: E-Commerce auf Facebook steht noch ganz am Anfang. Doch schon jetzt gibt es hier allerhand an Shopping-Angeboten – von Musikartikeln (Groove Inc. Store, Bleeding Noise) über GPS-Geräte für die Yacht (Boatoon) und Keksen (Sweeties Store) bis zu Wohnungsaccessoires (Cassettes Delight). Vor allem lokale Läden bieten ihre Waren nun über Facebook an.

Die meisten Shops auf Facebook kommen aber aus dem Bereich Fashion. Bei den 3Elfen gibt es Mode „Von Frauen für Frauen“ und RoQua vertreibt Kleidung „Made in Germany“. Auch in den Shops von Zeha Berlin, Superhorstjansen aus Hamburg und m.a.p.h.i.a kann man seinen Kleiderschrank neu bestücken. Die derzeit bekannteste Marke, die auf Facebook einen Shop betreibt, ist wohl JOOP!. Allerdings konnten Fans des international erfolgreichen Labels nur zehn Tage lang, vom 08. bis 18. Juni, online auf Facebook einkaufen. Und zur Auswahl standen lediglich drei Produkte: eine iPhone Tasche für 39,90€, ein Schal für 69,90€ und ein kleines Geldtäschchen aus Leder für 99,90€. Wahrscheinlich wollte JOOP! zuerst die Akzeptanz eines Facebook Shops bei seinen Kunden testen.

Koch Johann Lafer und fahrrad.de nutzen ihren Shop, um mehr Fans auf ihre Seiten zu locken: nur wer "Gefällt mir" klickt, erhält Rabatte (Lafer) bzw. Produkte zum Kauf (fahrrad.de). 

Die Auswahl an Produkten ist in den meisten Läden noch ziemlich überschaubar. Dafür geht die Bestellung recht fix – eine Registrierung ist ja nicht nötig. Es wohl nur eine Frage der Zeit, wann sich Facebook Commerce – wie schon in USA –auch in Deutschland durchsetzen wird.

Mein Fazit: Praktisch, aber ausbaufähig. Wer weitere Unternehmen weiß, die erfolgreich Facebook Commerce betreiben, kann sie uns gerne mitteilen. Einfach Mail an office@cocodibu.de oder hier einen Kommentar hinterlassen. Wir wollen in loser Reihenfolge die Einkaufsmöglichkeiten im größten sozialen Netzwerk aufzeigen.

(Sabrina Maier)

 Seit heute Morgen (6. April), 10 Uhr, kann man als Neukunde der Deutschen Telekom  auf der Serviceseite eines von 4000 neuwertigen Gebraucht-iPhone 4 zum halben Preis erwerben. Nur ein Klick auf den „Gefällt mir“-Button und schon kann man den exklusiven Facebook-Vertrag abschließen. Momentan hat die Seite 10.620 Fans und – Überraschung – um 16.30 Uhr gibt es sogar noch ein paar iPhones.

Noch ist die Telekom eines der wenigen Unternehmen, das spezielle Social Web-Angebote schnürt. Auch die Deutsche Bahn und O² Deutschland nutzten das bereits für Sonderangebote. Vom 25. Oktober bis 07. November letzten Jahres konnte man bei der Bahn ein sogenanntes „Chef-Ticket“ für 25 Euro erwerben, welches für eine vorher festgelegte Strecke in ganz Deutschland galt – vorausgesetzt man war Fan der dazugehörigen Seite auf Facebook. Alle Tickets gingen weg und die Seite gefiel zuletzt 59.255 Bahnfahrern und damit 52.074 mehr Leuten als die „normale“ Fanpage der Deutschen Bahn. Auch der Mobilfunkanbieter o2 nutzte das Social Web, um seine Fanzahlen zu erhöhen. Im Sommer 2010 gab es die Facebook-gekoppelte Kampagne „Surfer’s Paradise“. Bestellte man bis 12. September 2010 einen o2-Surfstick, hatte man die Chance auf bis zu drei Monate kostenloses Surfen. Denn je mehr Fans die o2-Facebookseite erhielt, umso mehr konnten die Kunden sparen. Die virale Strategie ging auf: nach kurzer Zeit hatte die Seite über 4000 Fans, alle Surfstick-Nutzer freuten sich über 3 Monate mobilen kostenlosen Internetzugang und o2 über neue Kundenkontakte.

ServiceseitenBild

Facebook als Verkaufsplattform – noch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Der Klick auf „Gefällt mir“ bedeutet für die Unternehmen mehr Kundennähe, ein besseres Profil möglicher Kunden und den genauen Radius der Informationsmitteilungen. Rabattaktionen und Sonderangebote sind wirkliche finanzielle Mehrwerte, die Kunden – bzw. Fans – erwarten. Allerdings gefällt nicht jede Aktion: So musste die Deutsche Bahn mit ihrem „Chef-Ticket“ auch einige Kritik einstecken: Vielen Usern fehlte die Kommunikation innerhalb der Seite und nach der Aktion wurden alle Beiträge auf der Fanpage gelöscht. Die Deutsche Telekom hat gelernt: das iPhone-Angebot ist nur ein Unterpunkt der Serviceseite „Telekomhilft“. Die fünf Servicemitarbeiter lachen vom Profilbild und die Kunden können ihre Fragen auf die Pinnwand posten, einer der Mitarbeiter geht dann in der Kommentarfunktion darauf ein. Service und Angebote in einem. Da hat „Für Elise“ wohl ausgedient. Und Gewinnspielpostkarten auch. (Sabrina Maier)