Sommerloch-Thema oder echtes Szenario für die Zukunft? Wieder einmal ist die Debatte um kostenpflichtige redaktionelle Web-Inhalte entfacht. Diesmal ausgelöst durch einen Beitrag von Financial Times-Chefredakteur Lionel Barber. Der wesentliche Knackpunkt bleibt in der Diskussion bisher leider unbeantwortet: Wie stellt die weltweite Verlags-Branche ein einheitliches und bequemes Bezahl- und Abrechnungssystem für die User sicher? Gern wird in diesem Zusammenhang auf Apples i-tunes verwiesen. Doch wie Pricing-Experte Frank Bilstein heute zurecht gegenüber kress sagt: "Bezahlinhalte funktionieren nur in einer
pefekten Welt. Die hat Apple reproduziert: ein perfektes Endgerät, eine
extrem einfache Applikation, ein extrem einfaches Preismodell und ein
vorhandenes Bezahlsystem. Ist die Grundidee damit gerettet? Nein. Das
gelingt nur ganz wenigen Unternehmen. Die Hürde für Bezahlinhalte ist
unglaublich hoch". Mal sehen, ob Verlage diese in den kommenden Monaten überspringen. 

Gestern war SMX und wir waren da. In einem der für mich interessantesten Beiträge gab Christian Golecki von der WELT-Gruppe ein paar Einblicke in die Welt der mobilen Webnutzung. Hier ein paar Auszüge: Das iPhone dominiert die mobile Webnutzung. Es hat technisch mehr Power als der beste ALDI-PC von 1998. Der App-Store von Apple verzeichnet mittlerweile mehr als 1 Milliarde Downloads. Nicht schlecht für neun Monate. Aber: Viele Apps werden heruntergeladen, zwei Mal benutzt und dann nie wieder. Die Peaks der mobilen Webnutzung liegen morgens (6 bis 9 Uhr) und abends (19-21 Uhr). Die Nutzungsmuster lauten vereinfacht: morgens News und Fakten, abends Sport und Entertaiment. Und schließlich sind viele Companies dabei, selbst Stores für mobile Apllikationen zu eröffnen (um Aplle nicht alleine das Feld zu überlassen).Wenn die Anbieter aber für jeden Store (technisch) neue Applikationen bauen müssen, geht das ins Geld. Ach ja, die WELT kommt natürlich demnächst auch mit einer eigenen iPhone-App. Christian Faltin