Junge Journalisten: Gabriella Bassu

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Junge Journalisten: Gabriella Bassu

Wie sieht der Journalismus von morgen aus? Was müssen Journalisten heute schon können? Und wie werden sie sich künftig finanzieren? Es passiert gerade ziemlich viel in der Medienwelt und der Kurs ist noch nicht ganz ausgelotet. Neudeutsch heißt das: Der Journalismus durchläuft gerade eine disruptive Phase. Wie die verläuft, wissen wir auch nicht. Aber wer die Medien in Zukunft gestalten wird, das wissen wir schon jetzt. Deshalb stellen wir Euch/Ihnen in unserer Reihe „Junge Journalisten“ Redakteure, Reporter, Blogger und Publizisten unter 33 vor, die die Branche kennen und lesen sollte. Heute im Gespräch: Gabriella Bassu, Redakteurin bei der W&V.
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Seit wann steht für Dich der Berufswunsch Journalist fest? Was gab den Ausschlag?
Eigentlich wollte ich schon als Kind zur Zeitung. Später, nach dem Abitur, habe ich mich für ein geisteswissenschaftliches Studium (Kulturgeschichte) entschieden. Ich dachte, so kann ich über Praktika herausfinden, ob der Beruf auch zu mir passt. Den Weg habe ich weiterverfolgt und sowohl während meines Bachelorstudiums, als auch danach im Masterstudium (Internationale Beziehungen) als Praktikantin und freie Mitarbeiterin für Print- und Online-Medien gearbeitet. Einen ausschlaggebenden Moment gab es nicht – mich hat das Thema Schreiben eher konstant durch Leben und Studium begleitet.
Ist Dein Arbeitsalltag wie Du ihn Dir vorgestellt hattest, oder gab es im positiven wie negativen Sinne Überraschungen?
Ich glaube, ich hatte keine festgeschriebene Vorstellung, wie mein Berufsalltag konkret aussehen würde. Das geht wahrscheinlich vielen jungen Berufsanfängern so. Wahrscheinlich bin ich in den Beruf hineingewachsen, ohne ständig Vorstellung und Realität gegeneinander abzugleichen.
Inwieweit nutzt Du das Social Web für Themen-Recherche und -Inspiration?
Über Twitter informiere ich mich tagesaktuell zu Nachrichten aus Wirtschaft und Politik, Facebook und Instagram sehe ich als wichtige Inspirationsquelle für Themen, die die Menschen in meiner Umgebung bewegen.
Blogger werfen (bewusst) viele der althergebrachten Regeln über den Haufen. Sie schreiben viel subjektiver, kommentierender. Wie wird das den klassischen Fachjournalismus Deiner Meinung nach verändern?
Die Medienlandschaft als solche befindet sich in einem Veränderungsprozess. Das ist spannend für alle Beteiligten. Ich selbst sehe Blogs als Möglichkeit, mich für meine Arbeit inspirieren zu lassen – eigentlich in ähnlicher Form, wie das auch auf andere Medien zutrifft.
Was ist Dein Trick, um ruhig Blut vor dem Redaktionsschluss zu bewahren?
Eine gute Planung und Selbstorganisation helfen, den Stress zu minimieren. Ansonsten nützt es auch, kurz über etwas ganz anderes nachzudenken oder mit einem Kollegen zu reden. Das gibt im Kopf Raum für Neues. Auch wenn es manchmal schwerfällt: Eine kurze Ablenkung bringt mich am besten zur eigentlichen Sache zurück.
Wie schaltest Du vom Job ab, oder denkst Du rund um die Uhr an die Headline von morgen?
Sport, Natur, Familie und Freunde geben mir Kraft und Ideen für Neues.
Wenn wir hier mal den besten Fachartikel küren würden: Welchen Deiner Berichte würdest Du einreichen? Und warum?
Das können wahrscheinlich die Leser besser beurteilen. Ich kann eher sagen, was mir Spaß macht: Das sind Features und Reportagen. Am meisten mag ich es, wenn ich durch meine Arbeit Fragen beantworten kann, die für mich oder Menschen aus meiner Umgebung bis dahin unbeantwortet geblieben sind.
 
Über Gabriella Bassu
Nach dem Abitur studierte Gabriella Bassu Europäische Kulturgeschichte an der Universität Augsburg und der Universidad de Valencia. Danach absolvierte sie ihr Masterstudium der Internationalen Beziehungen an der Andrássy Universität Budapest. Bereits während des Studiums schrieb sie für zahlreiche Magazine und Portale als freie Mitarbeiterin (u.a. für die Budapester Zeitung, Zeitjung, Blogs und für das studentische NGO Young Citizens Danube Network). Seit 2013 ist sie Volontärin bei W&V.

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